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Kosten und Nutzen

Ab wann lohnt sich eine energetische Sanierung? Das zeigen aktuelle Analysen

Energetische Sanierung
Eine energetische Sanierung ist eine große Investition – aber langfristig kann sie sich lohnen Foto: VIKTOR CVETKOVIC/Getty Images
Felix Mildner
Redaktionsleiter

18. Februar 2025, 18:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Hohe Energiekosten, steigende CO2-Preise und drohender Wertverlust: Viele Hausbesitzer denken über eine energetische Sanierung nach, sind aber unsicher. Zwei aktuelle Analysen zeigen, dass sich eine Modernisierung langfristig auszahlen kann – sowohl finanziell als auch ökologisch. Doch welche Maßnahmen rechnen sich wirklich?

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Die energetische Sanierung eines Einfamilienhauses kostet im Schnitt 108.000 Euro. Über 20 Jahre hinweg bedeutet das eine monatliche Belastung von 154 Euro – dank Fördermitteln und Einsparungen bei den Heizkosten. Dennoch schrecken viele Eigentümer vor der Komplexität gesetzlicher Vorgaben und Förderregelungen zurück. Zwei aktuelle Berichte liefern nun Einblicke in Kosten, Einsparpotenziale und Herausforderungen – und helfen bei der Frage, ob sich eine energetische Sanierung lohnt.

Sanierungsquote bleibt niedrig – Unsicherheit als große Hürde

Die Erreichung der deutschen Klimaziele hängt maßgeblich von der energetischen Sanierung privater Gebäude ab. Dennoch lag die Sanierungsquote im Jahr 2024 bei weniger als einem Prozent. Eine aktuelle Untersuchung der Energieberatung Enter, basierend auf über 10.000 Beratungen und 5.650 Gebäudedatensätzen, zeigt: 44 Prozent der Eigenheimbesitzer kennen die Energieeffizienzklasse ihres Hauses nicht. Gleichzeitig hemmt die Komplexität gesetzlicher Vorgaben die Sanierungsbereitschaft.

Trotzdem stehen viele Hausbesitzer einer Modernisierung offen gegenüber: 11 Prozent haben bereits konkrete Pläne, 49 Prozent erwägen eine Sanierung, sind aber noch unschlüssig über den Zeitpunkt. Besonders die Angst vor steigenden Energiekosten und einem Wertverlust der Immobilie treibt Eigentümer um.

Instandhaltungskosten bieten Chance zur Modernisierung

Ein Großteil der Kosten für eine Sanierung entfällt auf ohnehin notwendige Instandhaltungsmaßnahmen – etwa neue Fenster oder eine Fassadenerneuerung. Wer diese Gelegenheit nutzt, um gleichzeitig energetische Maßnahmen umzusetzen, profitiert von dauerhaft niedrigeren Heizkosten und einer Wertsteigerung der Immobilie.

Wärmepumpen als wirtschaftlich sinnvolle Alternative

Ein zentraler Faktor bei der Frage, ob sich eine energetische Sanierung des Eigenheims lohnt, ist die Heiztechnik. Während Gasheizungen angesichts steigender CO₂-Preise an Attraktivität verlieren, gelten erneuerbare Heizsysteme wie Wärmepumpen als besonders rentabel. Laut Enter liegt ihre durchschnittliche Amortisationszeit bei zwölf Jahren – bei einer Förderquote von 52,3 Prozent des Marktpreises.

Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe belaufen sich auf durchschnittlich 32.940 Euro, wovon bis zu 17.227 Euro durch staatliche Fördermittel gedeckt werden können. Eine Analyse von co2online bestätigt ebenfalls: Eine Luft-Wärmepumpe kostet im Schnitt 17.000 Euro, wobei Förderungen bis zu 70 Prozent der Investitionssumme möglich sind.

Mehr dazu: Mit Wärmepumpe Heizkosten sparen? Umfrage zeigt klare Tendenz

Förderung als entscheidender Faktor

Die Untersuchung zeigt deutliche Unterschiede in den Amortisationszeiten einzelner Maßnahmen. Während sich Wärmepumpen mit zwölf Jahren relativ schnell rentieren, dauert es bei einer Kellerdeckendämmung rund 15 Jahre. Andere Maßnahmen, wie der Einbau von Dachfenstern, haben hingegen eine Amortisationszeit von über 60 Jahren.

Ein großes Hindernis bleibt die komplexe Förderlandschaft. Die Regelungen variieren stark zwischen den Bundesländern und sind für viele Hausbesitzer schwer zu durchschauen. Dennoch zeigen die Daten: Mit den richtigen Maßnahmen und Fördermitteln kann eine energetische Sanierung langfristig finanzielle Vorteile bringen.

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Individuelle Sanierungskosten berechnen

Jedes Haus ist anders – und damit auch die individuellen Kosten und Einsparmöglichkeiten. Mit dem Modernisierungs-Check von co2online können Hauseigentümer eine fundierte Einschätzung ihrer Investitionskosten erhalten. Die Berechnungen basieren auf realen Baupreisen aus dem vierten Quartal 2024 und bieten eine solide Grundlage für Modernisierungsentscheidungen.

Themen Heizen Wärmepumpe
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