5. Mai 2024, 7:44 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mit einer seriellen Sanierung kann man ein bestehendes Gebäude energetisch verbessern. Dabei werden vorgefertigte Module an ein bestehendes Gebäude angebracht. Das bietet nicht nur schneller Bauzeiten, sondern auch eine Chance auf staatliche Förderungen.
Wenn man sein Haus modernisieren möchte, kann man den Prozess mit einer seriellen Sanierung beschleunigen. In manchen Fällen kann man sogar während der Baumaßnahme im Gebäude wohnen bleiben.
Übersicht
Was ist eine serielle Sanierung?
Bei einer seriellen Sanierung werden die vorgefertigte Module wie Wände, Dachkonstruktionen, Fenster oder auch Türen abseits der Baustelle hergestellt. Der Prozess unterscheidet sich stark von einer traditionellen energetischen Sanierung. Denn da werden die Arbeiten noch vor Ort durchgeführt, was mehr Zeit und Kosten in Anspruch nehmen kann. Bei der seriellen energetischen Sanierung kann man von einer geringeren Zeitspanne ausgehen, weil die meisten Arbeitsschritte bereits im Werk erfolgen.
Diese Fördermittel gibt es für serielles Sanieren
Die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bieten Fördermöglichkeiten für serielles Sanieren, um die energetische Verbesserung an einem Gebäude zu unterstützen. Mit diesen Förderprogrammen kann man Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen, aber auch eine Kombination aus beiden erhalten. Wichtig dabei ist, dass Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen durch die serielle Anpassung erleichtert werden, um den Energieverbrauch zu reduzieren und bestmöglich den CO2-Ausstoß zu verringern.
Wie kann man eine KfW-Förderung für ein Einfamilienhaus bekommen?
Die KfW bietet verschiedene Förderprogramme für energieeffiziente Sanierungen von Wohngebäuden, mit denen man den Energieverbrauch reduzieren und zudem die Qualität des Gebäudes verbessern kann. Mit einer KfW-Förderung kann man jedoch auch Zuschüsse für Bau- und Sanierungsmaßnahmen für Einfamilienhäuser bekommen.
Wenn man von einem Darlehen für eine serielle Sanierung profitieren möchte, kann man das mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude Kredit Nr. 261 machen. Die genauen Bedingungen und Fördermöglichkeiten sind unterschiedlich und hängen auch oft von der individuellen Situation ab. Daher ist es immer ratsam, sich vorher persönlich an die KfW zu wenden, um für die individuelle Situation eine Lösung zu finden.
BEG-Fördermöglichkeiten für effiziente Gebäude
Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude kann man auch Fördermittel für Einfamilienhäuser bekommen. Auch bei dieser Unterstützung zielt man darauf ab, dass man mit der Maßnahme die Energieeffizienz eines Gebäudes verbessert. Darunter fallen Zuschüsse für die Dämmung eines Gebäudes mit vorgefertigten Fassade- oder Dachelementen. Diese Reform gibt es seit dem 1. Januar 2023. Der Förderbonus liegt bei 15 Prozent, wenn man den Effizienzhausstandard 55 oder 40 erreicht.
Energieeffizienz-Experte nötig
Eine Grundvoraussetzung für die Förderungen von KfW und BEG ist, dass man sich einen Energieeffizienz-Experten mit ins Boot holt, der ein umfangreiches Wissen mitbringt und auch sicherstellen kann, dass die Anforderungen zu einem gewünschten Resultat führen. Insbesondere muss das Gebäude dadurch energieeffizienter werden und die geforderte Energieeffizienzstufe haben.
Bei der KfW und dem BEG muss man noch weitere Voraussetzungen erfüllen, um den Bonus zu erhalten:
- Neue Fassaden- bzw. Dachelemente müssen aus einer werkseitig vorgefertigten Tragkonstruktion für die Dämm- und Witterungsebene mit einem digitalen 3-D-Aufmaß erstellt werden.
- Mindestens 80 Prozent der zu sanierenden wärmeübertragenden Hülle muss mit vorgefertigten Fassadenelementen saniert werden.
- Die seriell werkseitig vorgefertigten Fassaden- bzw. Dachelemente müssen in Größe und Form unverändert vor Ort angebracht werden. Sollen Fenster oder Rahmen in die Fassaden- bzw. Dachelemente, müssen diese bereits im Werk mit eingebaut werden.
- Die Fassadenelemente müssen die Mindestraumhöhe der Erd- und Obergeschosse haben. Ausgeschlossen sind Elemente direkt unterhalb der Dachüberstände.
- Dach- und Fassadenelemente müssen unverändert am Haus angebracht werden.
Service Neue Förderung für energetische Sanierungen startet
Heizungstausch, Dämmung, … Bis zu 70 Prozent Zuschuss! Wichtige Änderung bei der Förderung von Sanierungen
Nach Förderstopp Neue KfW-Förderanträge für Sanierung sind wieder möglich
Wie läuft eine serielle Sanierung ab?
- Wie bereits erwähnt, ist ein Energieeffizienz-Experte Voraussetzung, um an eine Förderung zu kommen. Das ist wichtig, da der Experten mit seinem Know-how sicherstellen kann, dass man bei der Planung und Durchführung die erforderlichen energetischen Standards einhält. Erfüllt man diese, hat man schon mal die Bedingungen für die staatlichen Förderungen erfüllt. Die KfW übernimmt 50 Prozent der Kosten der Baubegleitung. Man kann jedoch nur zugelassene Experten, die in der Expertenliste für Förderprogramme des Bundes bei der Deutschen Energie-Agentur gelistet sind, kontaktieren. Hier geht es zur Expertenliste.
- Laut der KfW sollte man sich im nächsten Schritt um einen Finanzierungspartner kümmern. Denn dieser kann den Kredit, der die Kosten für den Kauf, die Sanierung und die Baubegleitung berücksichtigt, beantragen.
- Im nächsten Schritt muss das Haus mit einem 3-D-Laserscanner vor Ort vermessen werden. Der Scanner ist dabei so akkurat, sodass die Bauteile passgenau angefertigt werden können. Mit diesen Daten kann man nicht nur die einzelnen Bauteile entwickeln, man kann damit auch schneller Pläne und Angebote erstellen. Verantwortlich dafür ist die Building Information Modeling (BIM) Methodik, die digitale Daten erstellt. Diese kann man immer wieder verwenden, ohne das Gebäude erneut vermessen zu müssen.
- Anschließend stellt man die vermessenen Bauteile im Werk her. Die Fertigung läuft teils automatisiert ab und ist ähnlich wie bei einem Holzbaubetrieb.
- Am Ende werden die fertigen Fassaden- und Dachelemente für die serielle Sanierung geliefert und mit einer entsprechenden Hebevorrichtung an den jeweiligen Stellen befestigt.
Anbieter für serielle Sanierung vor Ort finden
Wenn man nach einem Anbieter sucht oder selbst einer ist, der einem bei der Umsetzung der Sanierung behilflich sein kann, sollte man einen Blick auf die Homepage von Initiative Energiesprong werfen. Dort kann man Unternehmen oder Organisationen finden, die serielle Sanierungen durchführen. Bedingung ist, dass man sich kostenlos auf der Website registriert. Danach hat man die Möglichkeit, Partnerunternehmen in seiner Region zu finden. Das können beispielsweise Baufirmen oder Bauunternehmen sein oder auch Energieberatungsunternehmen und andere spezialisierte Anbieter.