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Was die Sanierung erschweren kann

Typische Schwachstellen bei einem Bauernhaus

Der Denkmalschutz kann bei alten Bauernhäusern eine Schwachstelle sein. Denn die Renovierung unterliegt meistens strengeren Vorschriften. (Photo by: Martin Zwick/REDA&CO/Universal Images Group via Getty Images)
Der Denkmalschutz kann bei alten Bauernhäusern eine Schwachstelle sein. Denn die Renovierung unterliegt meistens strengeren Vorschriften. (Photo by: Martin Zwick/REDA&CO/Universal Images Group via Getty Images) Foto: REDA&CO/Universal Images Group via Getty Images

30. Juni 2024, 12:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Bauernhäuser sind beliebt, doch oft muss man Glück haben, ein Anwesen in gutem Zustand zu finden. Häufig werden die begehrten Höfe innerhalb der Familie weitergegeben. Hat man jedoch eine passende Immobilie gefunden, lohnt sich ein genauer Blick.

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Manchmal kann der Traum vom Bauernhaus auch zum Albtraum werden. Meist stehen die Häuser bereits jahrelang leer, sind nicht saniert und auch nicht auf dem neuesten technischen Stand. Hier sind typische Schwachstellen.

Was macht ein altes Bauernhaus so begehrenswert?

Der Traum vom ländlichen Idyll fernab von all dem Großstadttrubel ist für viele Menschen das Nonplusultra. Denn das Leben auf dem Land gilt als stressfreier und gesünder, mit frischer Luft, weniger Lärm und ausreichend Platz für die Kinder zum Spielen. Wer Tiere halten möchte, findet oft auf einem Hof mit üppiger Grünfläche den idealen Platz. Bauernhäuser sind besonders attraktiv für Individualisten, die Ihren Traum verwirklichen und sich gestalterisch ausleben möchten.

In der Tat bieten alte Bauernhäuser, die Möglichkeit, zahlreiche Umbauten und Renovierungen selbst vornehmen und den Wohnraum nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten zu können. Diese einzigartigen Gebäude erzählen oft viele Geschichten und haben eine besondere Atmosphäre. Die abgeschiedene Lage eines solchen Anwesens kann ausgesprochen reizvoll sein, da sie Privatsphäre und Raum zur Selbstverwirklichung verspricht. Werkstätten, Kunststudios oder kleine landwirtschaftliche Betriebe lassen sich dort wunderbar einrichten.

Allerdings hat Qualität ihren Preis. Selbst die heruntergekommensten Bauernhäuser können noch viel Geld kosten, ganz zu schweigen von den aufwendigen Renovierungskosten, die oft hinzukommen.

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Holzschwamm im Gebälk

Der Traum vom Bauernhaus auf dem Land kann schnell zum Albtraum werden. Das merkt man spätestens, wenn einem bröckelnder Putz oder modriger Geruch entgegenkommt. Ach, nur Schönheitsreparaturen, denkt man sich, bis der Bausachverständiger feststellt, dass Holzschwamm im Gebälk vorhanden ist. Viele ältere Bauernhäuser haben enorme Mängel und auch strukturelle Schäden, die man auf den ersten Blick nicht gleich erkennen kann – erst recht nicht, wenn man nicht vom Fach ist. Holzschwamm im Gebälk ist nur eine von vielen möglichen Schwachstellen in Bauernhäusern, die erhebliche Kosten und Arbeit verursachen können.

Der Befall durch Hausschwamm muss ernst genommen werden, da sich der Schwamm schnell ausbreiten und Trockenzeiten von bis zu zehn Jahren überleben kann. Oft sitzt der Haus- oder Holzschwamm in feuchten Gemäuern oder auch im Gebälk, was bei alten und unsanierten Bauernhäusern häufig der Fall sein kann.

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Denkmalschutz

Der Denkmalschutz kann bei alten Bauernhäusern eine Schwachstelle darstellen. Renovierungen unterliegen häufig strengeren Vorschriften und erfordern zahlreiche Genehmigungen. Diese bürokratischen Hürden können viel Zeit in Anspruch nehmen und Geld kosten. Häufig ist es nur eingeschränkt möglich, nach eigenen Plänen zu bauen, da der Denkmalschutz viele Modernisierungsmaßnahmen oder Umnutzungen nicht zulässt. Hinzu kommt, dass Bauherren gesetzlich verpflichtet sind, das Bauernhaus in einem bestimmten Zustand zu erhalten. Was die Kosten in die Höhe treiben und zusätzliche Zeit beanspruchen kann.

Nur eine Ofenheizung

Viele alte Bauernhäuser sind oft nur mit einer Ofenheizung ausgestattet, da sie traditionell mit Holzöfen beheizt wurden. Meist gab es auch nur einen einzigen Ofen, der in der Stube stand und sowohl zum Kochen als auch zum Heizen des Wohnraums diente. Klassische Holzöfen haben zwar ihren Reiz und verstärken die Ästhetik des Hauses, schneiden jedoch in Sachen Energieeffizienz schlechter ab. Zudem sind Kaminöfen in Deutschland genehmigungspflichtig und müssen teilweise den neuen Standards entsprechen. Wurde die Ofenheizung vor 1950 eingebaut und ausschließlich zur Wärmeversorgung genutzt, gibt es Ausnahmen. Wenn das Haus nur als Wochenendhaus genutzt wird, kann man auf den Einbau einer modernen Heizung verzichten.

Anders sieht es aus, wenn man das Bauernhaus als dauerhaften Wohnsitz vorgesehen hat. In diesem Fall sollte man unbedingt ein permanentes Heizungssystem in Betracht ziehen. Es ist ratsam, bei Heizungs- und Energiefragen einen Fachmann zu kontaktieren, um eine geeignete Lösung zu finden. Heizungssysteme sind nicht billig, und die Kosten können bei einem alten Bauernhaus erheblich ansteigen. Eine Ofenheizung kann daher eine Schwachstelle darstellen.

Dämmung genauso wichtig wie Heizung

„Beim Renovieren eines alten Bauernhauses ist eine effektive Dämmung unerlässlich, um den Wohnraum warm zu halten und Energie zu sparen. Dabei ist es auch wichtig, dass die Fenster gute Dämmeigenschaften aufweisen. Allerdings kann dies zu einem Dilemma führen, da moderne Dämmmaterialien und Fenster oft nicht mit den Vorgaben des Denkmalschutzes vereinbar sind. Der Denkmalschutz verlangt oft, dass das äußere Bild erhalten bleibt, was wiederum die Umsetzung der Energierichtlinien erschweren kann.“

Alte Wasserleitungen sind Schwachstellen in Bauernhäuser

Das Austauschen alter Wasserleitungen in Bauernhäusern ist oft notwendig, wenn die veralteten Rohre aus Blei oder verzinktem Stahl bestehen und ein gesundheitliches Risiko darstellen können. Blei kann gesundheitlich sehr schädlich sein, wenn es ins Trinkwasser gelangt. Verzinkte Rohre können korrodieren und Rostpartikel ins Wasser abgeben. Außerdem besteht bei alten Leitungen ein größeres Risiko für Rohrbrüche oder Lecks, was zu Wasserschäden und Schimmelbildung führen kann. Der Aufwand beim Austausch von Rohren kann erheblich sein, oft müssen Wände und Böden aufgerissen und wieder geschlossen werden, was zusätzliche Renovierungsarbeiten nach sich ziehen kann.

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Fundament fehlt

Fehlt das Fundament in einem Bauernhaus, können erhebliche strukturelle Schäden auftreten, die eine große Schwachstelle darstellen. Früher wurden die Böden oft nur festgestampft und Mauern darauf errichtet, ohne eine Fundamentplatte zu gießen. Dies kann dazu führen, dass das Gebäude im Laufe der Zeit instabil wird und absinkt. Bevor man mit Baggern und schweren Geräten anrückt, sollte das Fundament überprüft und nachträglich eingebaut werden. Das Gewicht dieser Gerätschaften und mögliche Erdarbeiten könnten sonst einen Einsturz begünstigen.

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