26. August 2023, 5:20 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eine Zimmerdecke wird gedämmt, wenn die darüber liegenden Räumen nicht beheizt werden. Es kann aber auch sein, dass man nicht möchte, dass die Wärme in andere Zimmer übergeht. Welche Vorteile eine gedämmte Zimmerdecke hat und wie man dabei vorgeht, lesen Sie hier.
Wenn man die Zimmerdecke dämmen möchte, müssen einige Punkte beachten werden, um ein erfolgreiches Projekt zu realisieren. Ganz wichtig ist es auch, die Zimmerhöhe einzukalkulieren. Bei schon niedrigen Decken könnte das eventuell einen unerwünschten Effekt bewirken oder gar nicht machbar sein.
Übersicht
Vorteile einer Deckendämmung
Komfort
Eine gedämmte Zimmerdecke kann helfen, Temperaturunterschiede in unterschiedlichen Bereichen und Etagen eines Gebäudes auszugleichen. Sie sorgt auch für ein angenehmes Raumklima und kann zudem Zugluft von oben verhindern.
Lärmschutz
Wenn man die Zimmerdecke dämmt, spart man nicht nur Heizkosten, sondern sorgt auch für einen verbesserten Lärmschutz. Nervige Geräusche und Trittschall können somit verringert werden. Das führt zu einer besseren Geräuschisolierung und mehr Privatsphäre, weil der Schall von oben dadurch abgemildert wird.
Wärmeverlust
Wenn man die Zimmerdecke gut dämmt, sorgt man für ein warmes und angenehmes Zuhause. Die Innenräume lassen sich schneller heizen, weil die Wärme nicht so schnell nach draußen oder in oben liegende Räume ausweichen kann. Dadurch wird der Energieverbrauch für die Heizung reduziert und langfristig Energiekosten gespart.
Umwelt schonen
Mit einer effektiven Dämmung wird der Energieverbrauch und zugleich der CO2-Ausstoß reduziert. Das trägt zum Umweltschutz bei und verringert den ökologischen Fußabdruck.
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Gesetzliche Anforderungen
In Deutschland gibt es strenge gesetzliche Vorgaben zur Energieeffizienz von Gebäuden. Diese sind im Gebäudeenergiegesetz zusammengefasst (GEG). Dieses Gesetz verpflichtet Hauseigentümer zur nachträglichen Dämmung ihrer Dächer bzw. obersten Geschossdecken. Normale Zimmerdecken sind davon ausgeschlossen.
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Raumhöhe beim Dämmen beachten
Um eine Zimmerdecke dämmen zu können, sollte man zunächst einen Blick auf die Deckenhöhe werfen. Denn die gesetzliche Mindesthöhe von 2,30 bis 2,50 Meter sollte dabei nicht unterschritten werden. Ein Raum mit dieser Höhe gilt als Wohnraum. Bei allen anderen Räumen, wie zum Beispiel im Keller, ist eine Deckenhöhe von 2,20 Meter möglich. Es ist immer ratsam, sich während der Planungsphase über die vorgegebenen Raumhöhen zu informieren.
Wichtig: Die Mindestwohnraumhöhe findet man in den Bauordnungen der Länder. Bei denkmalgeschützen Bauten und anderen Altbauten gibt es aber Ausnahmen.
Das richtige Material für die Dämmung
Es gibt einige Materialien, die zur Dämmung von Zimmerdecken geeignet sind. Darunter fallen Materialien wie Mineralwolle oder Schaumstoffplatten. Man kann aber auch natürliche Dämmmaterialien verwenden: Hanf oder Zellulose eignen sich bestens. Die Auswahl hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Persönliche Präferenzen und das Budget spielen dabei eine wichtige Rolle.
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Unterkonstruktion für die Dämmung der Zimmerdecke vorbereiten
Um die Dämmung anzubringen, muss man eine Unterkonstruktion planen. Im Normalfall benötigt man Holzlatten, Metallabhänger und Gipskartonplatten. Eine Folie als Dampfbremse ist wichtig, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden. Die Dicke der Profile sollte ähnlich tief sein wie die Dämmung selbst.
Bevor man mit der Dämmung beginnt, sollten vorhandene Deckenverkleidungen oder andere Materialien entfernt werden. Ist die Decke bereits mit Balken bestückt, kann man sich gegebenenfalls die Holzlatten sparen. Eine Lattung aus Holz ist immer eine gute Idee, vor allem wenn man vorhat, die Zimmerdecke selbst zu dämmen. Die Dämmwolle lässt sich einfach zwischen die Lattung stecken. Zur besseren Halterung und zum Befestigen der Gipsplatten muss man danach Querlatten anbringen.
Mit Dampfbremsfolie Zimmerdecken Dämmung abdichten
Eine Dampfsperre hilft, Dämmschicht und Bauteile vor dem Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen. Manchmal kann es jedoch selbst mit einer Dampfsperre zu weitreichenden Feuchteschäden kommen. Das liegt daran, dass man beim Einbau einer solchen undurchlässigen Folie oft Fehler machen kann. Deswegen sollte man zwei wichtige Punkte beachten, um sicherzugehen, dass keine Feuchtigkeit in die Deckendämmung eindringen kann:
- Die Dampfsperre wird immer auf der warmen Seite eines Bauteils installiert, das heißt, sie ist immer der Innenraumseite zugewandt.
- Die Dampfsperre muss absolut dicht sein, da selbst kleinste Undichtigkeiten zu schwerwiegenden Schäden führen können.
Sollte man sich unsicher sein, ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren.
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Zimmerdecke mit Gipskarton verkleiden
Am Ende befestigt man noch die Gipskartonplatten auf der Unterkonstruktion und verschraubt diese sicher. Dazu eignen sich Schnellbauschrauben mit einer Phosphatbeschichtung. Diese schützen vor Korrosion und sind zudem nicht brennbar.
Man sollte jedoch darauf achten, dass die Schraubenköpfe bündig mit der Oberfläche eingedreht werden. Die Schrauben sollten nicht zu tief sitzen. Bevor die neue Decke gestrichen, tapezieren oder verputzt wird, sollte sie sorgfältig grundiert und gespachtelt werden.