13. Februar 2023, 14:49 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wenig Raum, wenig Licht: Ein Bad mit Dachschräge stellt mit seinen beengten Raumverhältnissen oftmals eine Herausforderung beim Einrichten dar. Da braucht es ein gutes Konzept für die Platzierung von Waschbecken, Toilette, Wanne und Dusche. myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann verrät, auf was Sie bei der Badplanung achten müssen.
Wohnen unterm Dach bedeutet nicht selten, dass sich eine Dachschräge quer durchs Bad zieht. Nun sind Bäder ohnehin meist nicht die Räume eines Zuhause, die für ihre ausladende Größe bekannt sind. Wie also einen Raum gestalten, der nochmal mehr an Volumen verloren hat? Hier erfahren Sie, wie sich ein Bad mit Dachschräge am besten einrichten lässt.
1. Helle Naturtöne für das Bad mit Dachschräge wählen
Am meisten profitiert ein Bad mit Dachschräge von einem hellen Ambiente. Deutlich verengt durch schräge Wände, einen niedrigen Kniestock und mögliche Dachbalken im Raum, strecken und entspannen helle Farben den Raum um ein Vielfaches. Noch gemütlicher wirkt es hingegen, wenn zarte Naturtöne wie Creme, Sand, Mint, Taupe oder auch Hellgrau die Badgestaltung übernehmen.
Auf kräftige Farben gilt es dagegen gänzlich zu verzichten, da sie nur zusätzlich erdrückend wirken. Kontraste lassen sich nicht immer nur mit Farben setzen, auch ausdrucksstarke Materialien wie Holz oder Naturstein, die über eine besondere Struktur verfügen, sind hier eine geeignete Wahl. Charismatisch wirken dagegen Armaturen und Bodenfliesen in mattem Anthrazit oder sogar Schwarz.
Tipp: Fliesen sollten in kleinen Bädern grundsätzlich eher im rechteckigen Großformat wie 30 mal 60 cm gewählt werden, da so der Raum noch optisch ausgedehnt wird.
2. Duschkabine an die höchste Wandfläche setzen
Idealerweise befindet sich die Dusche an der höchsten Wandfläche ohne Dachschräge, denn immerhin ist die Duschkabine das höchste Element im Raum. Für deren Einbau sollte mit einer Höhe von mindestens 2,20 Meter kalkuliert werden. Der restliche Raum, der dann mit Neigung des Daches zur Seite abfällt, kann dann etwa für den Waschbeckenbereich oder als Ablage- oder Stauraumfläche genutzt werden.
Tipp: Es empfiehlt sich, als Duschkabine eine transparente Glaswand zu wählen, da diese den stark beengten Raum sanft und nahezu unauffällig unterteilt, ohne ihn dabei weiter zu erdrücken.
Tipp 3: Wanneneinbau orientiert sich am Neigungswinkel
Sehr viel einfacher ist es, die Wanne in einem Bad mit Dachschräge zu integrieren. Je nach Neigungswinkel kann sie sogar relativ nah an den Kniestock platziert werden. Fällt die Schräge also steil aus, ist eine fast bündige Installation möglich, bei einem eher flachen Winkel muss mit ein wenig Platz – etwa für eine Ablagefläche – bis zur schrägen Wandfläche gerechnet werden.
Eine Wanne, die zusätzlich auch als Dusche genutzt wird, kann ebenso längs zur Giebelwand stehen. Dann ist für beide Gegebenheiten genügend Raum zur Verfügung. Auch eine freistehende Badewanne passt ideal in ein kleines Bad unterm Dach, insbesondere dann, wenn das gewählte Modell eher von schlanker Form und mit filigranen Füßen versehen ist. Auf diese Weise gewinnt der Raum an Luftig- und auch Lässigkeit.
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4. Mindestmaße für Waschbecken und Toilette beachten
Für den Ort des Waschbeckens ist ein gerader, aufrechter Stand beim Zähneputzen absolut unerlässlich. Daher sollte für diesen Bereich genügend Raum nach oben gegeben sein: Ein Mindestmaß ist hier eine Höhe von rund 2 Meter. Ebenso kann sich auch die Toilette unter einer Dachschräge im Bad befinden. Alles steht und fällt hier mit der Neigung der Schräge.
In jedem Fall aber sollte über dem WC noch eine Höhe von etwa 1,50 Meter gegeben sein. Optimal ist ein hoher Kniestock, dann erweist sich der Einbau der Toilette direkt unter einer Dachschräge als wesentlich einfacher.
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5. Maßanfertigungen fürs Bad im Dachboden wählen
Analog zur hellen Wandgestaltung ist es auch sinnvoll, bei der Möblierung helle Modelle zu wählen. Für eine weiche, angenehme Note sorgen dabei vor allem Hölzer wie Ahorn und Birke, aber auch Fichte und Eiche. Und weil so ein Bad mit Dachschräge meist über besondere Raummaße verfügt, in die nicht zwingend immer Möbel mit standardisierten Proportionen passen, sind hier Maßanfertigungen und Spezialeinbauten geeignete Varianten.
Auch wenn dies zwar für den Moment eine größere Investition bedeutet, so ist es doch eine lohnenswerte Anschaffung. Kein wertvoller Raum geht verloren, vielmehr werden geräumige Stauraumlösungen und ein Wohlfühlambiente gewonnen.
6. Genügend Licht im Bad integrieren
Noch immer ist das Tageslicht das schönste Licht von allen. Doch meist strömt durch Dachfenster im Bad nicht sonderlich viel davon in den Raum. Also muss in diesem Fall mit künstlichen Lichtquellen nachgeholfen werden. Zur Grundbeleuchtung braucht es in jedem Fall ein Deckenlicht. Unverzichtbar sind außerdem eingelassene Spots in Decke und Dachschrägen, um so für eine optimale Ausleuchtung in jeden Winkel des Raumes zu sorgen.
Alternativ kann man sich hier auch für Lichtschienen mit Strahlern entscheiden. Indirektes Licht am Badspiegel bringt Atmosphäre in den Raum. Gleichzeitig sorgen Spiegelflächen stets für einen Stretch-Effekt in beengten Räumen. Nach Bedarf können auch noch weitere badtaugliche Stimmungsleuchten an Wänden und auf Ablageflächen integriert werden.
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7. Spiegel sorgen für Wohlgefühl und Weite
In einem Badezimmer ohne Spiegel fehlt ganz klar etwas. Gerade in einem Bad mit Dachschräge, das meist gedrungen wirkt, darf es gern eine großzügige Spiegelfläche an der Wand sein. Denn diese sorgen durch Spiegelung für mehr Helligkeit, aber auch mehr Weite im Raum. Sie finden kein passendes Modell für die doch etwas eigenwilligen Raumdimensionen? Kein Problem: Auch Spiegel können mittlerweile nach Maß angefertigt werden.
Was es außerdem in einem Bad immer braucht, ist genügend Stauraum für all die Tuben, Döschen und Flakons. Am besten wählt man für Utensilos, Körbe und Boxen Modelle aus Naturfasern. Mit Jute, Rattan oder Seegras kehrt direkt mehr Gemütlichkeit ins Bad unterm Dach ein. Zum Schluss stellenweise noch eine Grünpflanze positionieren – mehr braucht es in einem ohnehin beengten Raum an Dekoration nicht.