4. November 2022, 10:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit der Erfindung des feuchten Toilettenpapiers ist es mittlerweile in vielen Haushalten zu finden. Etwas Luxus für den Po – und es löst sich angeblich sogar im Wasser auf. Doch stimmt das wirklich?
Klempner schlagen regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sie feststellen, dass jemand feuchtes Toilettenpapier im Klo runtergespült hat. Verfechter des feuchten Klopapiers stehen zu dem Produkt und erklären, dass es spülbar sei – doch die Klempner halten dagegen. Doch wer hat nun recht? Spülbar, oder nicht? Und wie entsorgt man es nun richtig?
Darf feuchtes Toilettenpapier in die Toilette?
Der Verbrauch an feuchtem Toilettenpapier ist seit Jahren stetig angestiegen und steigt weiter, schreibt die Stadtentwässerung Dresden. Wie könnte man auch auf dieses Körperreinigungsmittel verzichten? Es riecht gut und es beinhaltet meist hautberuhigende Substanzen, wie Aloe vera oder Kamille. Ob man es aber tatsächlich in der Toilette herunterspülen sollte, darüber streiten sich Hersteller und Abwasserexperten schon seit Jahren.
Auch wenn spülbar oder wasserlöslich auf der Verpackung steht, sollten die feuchten Tücher nicht in der Toilette heruntergespült werden, sagen zumindest Abwasserexperten und das Umweltbundesamt. „Küchenrolle, Taschentücher und Feuchttücher haben aufgrund ihrer unterschiedlichen Anforderungen andere Eigenschaften und Zusammensetzungen als Toilettenpapier. Herkömmliches Toilettenpapier ist darauf ausgelegt, im Wasser schnell zu zerfasern“.
Bei feuchtem Toilettenpapier gibt es eine Besonderheit bezüglich der Wasserlöslichkeit. Ja, es löst sich im Wasser auf – die Hersteller lügen nicht – aber es dauert viel zu lange. Bis der Prozess des Auflösens eingetreten ist, hat das feuchte Toilettenpapier eventuell schon Schaden verursacht. Allerdings gibt es kein konkretes Gesetz in Deutschland, welches regelt, wie lange es dauern darf, bis sich ein feuchtes Toilettenpapiertuch zersetzt.
Welche Schäden entstehen durch feuchtes Toilettenpapier?
Egal, ob feuchtes Toilettenpapier oder Feuchttücher – der Schaden, den sie anrichten, ist enorm, schreibt die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. „Für die Pumpen in den Kläranlagen sind diese textilen Fasern zunehmend ein Problem. Verstopfte oder verklebte Pumpen müssen häufiger repariert oder sogar erneuert werden. Die Kosten für die Instandsetzung der Pumpen schlagen sich dann auf den Abwasserabrechnungen der Verbraucher nieder.“ Im Grunde schaden also die Feuchttuch-Verwender, die ihre Tücher in die Toilette werfen, allen, denn dadurch treiben sie die Abwasserpreise in die Höhe.
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Wo entsorgt man feuchtes Toilettenpapier?
Wie bereits erwähnt ist die Kloschüssel ein denkbar ungeeigneter Ort, um das feuchte Toilettenpapier zu entsorgen. Laut der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern gehören die feuchten Toilettenpapiertücher in den Restmüll. „Da es keine klaren Vorschriften für die Entsorgung, sondern nur Empfehlungen gibt, entsorgen viele Verbraucher das feuchte Toilettenpapier über die Toilette. Die feuchten Tücher sind aufgrund ihrer Zusammensetzung allerdings nicht fürs Abwasser geeignet und sollten nach Benutzung in den Hausmüll geworfen werden.“
Übrigens: Auch aus gesundheitlichen Gründen ist feuchtes Toilettenpapier nicht zu empfehlen. Warum das so ist, lesen Sie bei unseren Kollegen von FITBOOK.