
31. März 2025, 16:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Vorstellung von einem Holzboden im Bad kann Bilder von Wellness und wohliger Atmosphäre erwecken. Doch was so verlockend aussieht, kann sich mitunter als ungeeignet erweisen. myHOMEBOOK-Autorin Daniela Matsuzaki klärt auf, warum das so ist und was man dagegen tun kann.
Dass ein Holzboden das Bad in einen Wohlfühlort verwandeln kann, steht ganz außer Frage. Denn die natürliche Maserung und Wärme des Materials schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Holzböden können jedoch bei falscher Behandlung in Nassbereichen zu einem kostspieligen Ärgernis werden.
Übersicht
Geeignete Hölzer für Feuchträume verwenden
Nicht jeder Holzboden eignet sich im Badezimmer. Wenn man den Boden jedoch richtig verlegt und vorbereitet, kann man ihn auch für Feuchtbereiche verwenden. Ein Klassiker für Feuchträume ist Teak, da dieses Holz von Natur aus ölig und wasserabweisend ist. Neben weiteren Hölzern wie Douglasie, Pech-Kiefer oder Bambus, die auch einer hohen Luftfeuchtigkeit gut standhalten können, eignen sich auch thermisch behandelte Hölzer, die durch spezielle Erhitzungsverfahren resistenter gegen Feuchtigkeit sind. Aber auch heimische Alternativen wie Eiche oder Lärche sind geeignet.
Hinweis: Wer großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte bei der Auswahl von Holzböden auf die FSC- oder PEFC-Zertifizierung achten. Bambus gilt als besonders nachhaltig, da er schnell wächst. Generell ist zu empfehlen, Holz aus ökologischer Forstwirtschaft zu wählen. Wenn man es genau wissen möchte, geben Zertifikate darüber Auskunft.
Auch interessant: In 8 Schritten alte Fliesen im Bad überdecken
Holzboden im Bad richtig vorbereiten
Da nicht nur die Holzart, sondern auch die richtige Vorbereitung und Pflege bei der Verlegung eine wichtige Rolle spielt, ist es ratsam, die Oberflächen richtig zu behandeln und zu versiegeln. Der verlegte Holzboden sollte mit hochwertigen Lacken und Ölen imprägniert und von einem Fachmann versiegelt werden. Öl sollte am besten gleich mehrmals aufgetragen werden, um eine lückenlose und tiefe Imprägnierung zu gewährleisten. Auch kann man so gewährleisten, dass das Öl gut in das Holz einzieht und es schützt.
Holzboden im Bad verlegen
Vor dem Verlegen muss der Unterboden absolut trocken und eben sein. Daher ist eine feuchtigkeitssperrende Schicht unerlässlich. Die Dielen sollten auch vollflächig verklebt werden, sodass keine Hohlräume dazwischen entstehen können, in denen sich die Feuchtigkeit sammeln kann.
Erfahrungsgemäß sind die Übergänge zur Dusche oder Badewanne besonders kritisch. Hier wäre es besser, wenn man spezielle Abdichtungen verwendet oder aber auch ein anderes Material benutzt. Auch ist es wichtig, dass man den Holzboden mit einer elastischen Fuge verlegt, die zudem wasserabweisend ist. Maßgebend ist jedoch die Oberflächenbehandlung. Wenn man Öle und Lacke regelmäßig alle ein bis zwei Jahre erneuert, kann man für einen langlebigen Holzboden im Bad sorgen.
Wichtig: Die Verlegung des Holzbodens sollte immer von Profis durchgeführt werden – erst recht, wenn man sich damit nicht auskennt und auf der sicheren Seite sein möchte. Unsachgemäße Ausführungen können ein Risiko darstellen und erhebliche Kosten mit sich ziehen.
Pflege und Praxistipps
Um lange Freude am Holzboden zu haben, sind regelmäßige Pflegemaßnahmen entscheidend. Spritzwasser sollte nach dem Duschen oder Baden sofort aufgewischt werden. Ein Badvorleger kann helfen, den Bereich trocken zu halten, sorgt für Rutschfestigkeit und beugt zudem Unfällen vor.
Zudem kann es hilfreich sein, den Holzboden mit speziellen Holzbodenreinigern sanft zu wischen. Auf keinen Fall sollten dafür aggressive Reinigungsmittel verwendet werden. Zusätzlich ist es wichtig, die Fugen und die Versiegelung regelmäßig auf kleine Macken zu überprüfen und diese sofort auszubessern, um langfristige Schäden zu verhindern.
Risiko Luftfeuchtigkeit und Wasseransammlung
Da im Badezimmer oft eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, kann das auf Dauer dem Holzboden schaden, da dieser dann aufquellen kann. Dabei kann er an Volumen gewinnen und größer werden. Daher lohnt es sich, ein Hygrometer zu besorgen. Die günstigen Geräte helfen dabei, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu haben.
Idealerweise sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Um diesen Wert zu erreichen, sollte man nach dem Duschen oder Baden alle nassen Oberflächen, etwa die Fliesen, mit einem Abzieher trocknen. In einem Bad ohne Fenster sollte die Lüftung länger laufen, und es ist wichtig, die Tür zu öffnen, damit die Luftfeuchtigkeit entweichen kann.
Ein anderer Risikofaktor sind Wasserpfützen. Sie dringen in den Holzboden ein und können schnell einen Wasserschaden anrichten, wenn man sie nicht sofort entfernt.

Anleitung und Tipps Wie man Fliesen auf Holzboden verlegt

Inspiration 3 Alternativen zur Fliese im Badezimmer

Fußboden, Wandbelag Holzsorten, die sich für das Badezimmer eignen
Alternativen für Unentschlossene
Wer die warme Optik von Holz schätzt, aber die Risiken meiden möchte, kann auf Alternativen zurückgreifen. Feinsteinzeugfliesen in Holzoptik sind sehr pflegeleicht und optisch noch kaum vom Original zu unterscheiden. Auch können wasserfeste Vinylböden mit Holzdekor eine gute Alternative sein. Eine nachhaltigere Option wären versiegelte Korkböden, die ein ebenso angenehmes Laufgefühl wie Holzböden bieten.
Wenn man nicht ganz auf Holz verzichten möchte, kann man den Bereich auch durch eine Zonierung abtrennen. Den Holzboden kann man dann in weniger nassen Bereichen verlegen, während Fliesen rund um die Dusche und Wanne angebracht werden können.
Auch interessant: 6 Tipps, um das Badezimmer gemütlicher zu gestalten

Risiken und Nachteile abwägen
„Ein Holzboden im Bad ist kein Ding der Unmöglichkeit, erfordert aber Kenntnis, sorgfältige Planung und Pflege. Man sollte sich bewusst sein, dass das Mehr an Komfort auch mit einem gewissen Mehraufwand verbunden ist. Wer das in Kauf nimmt, wird mit einer warmen und natürlichen Atmosphäre im Badezimmer belohnt. Alle anderen, denen der Aufwand zu viel ist, können auch auf Alternativen zurückgreifen.“