20. Dezember 2023, 11:12 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Bäder mit Vorwandelementen sehen modern aus und sind durchaus praktisch. Denn sie dienen als Ablage, verstecken Rohre und Spülkästen und können fast überall installiert werden – auch in einem kleinen Bad. myHOMEBOOK-Autorin Daniela Matsuzaki gibt einen Überblick.
Möchte man sein Bad modernisieren und Sanitäranlagen wie WCs, Bidets, Waschbecken inklusive Armaturen erneuern, können Vorwandelemente eine unkomplizierte und moderne Lösung sein. Zum Teil kann man diese auch selbst montieren. Wir zeigen, wie es geht!
Übersicht
Was ist ein Vorwandelement?
Vorwandelemente im Bad dienen dazu, Wasserzuleitungen, sanitäre Anlagen und Elektronik unter einer Trockenbauweise zu verstecken. Außerdem kann man damit unebene Wände kaschieren, was in alten Häusern häufiger der Fall sein kann.
Durch das Unterbringen der Leitungen hinter dem Vorwandelement werden gleichsam die Leitungen von der Wand entkoppelt – was wiederum eine Schallübertragung verhindern kann. Bei der Putz-Technik hingegen muss man Schlitze in die Wände fräsen, um die Abwasserrohre in den Wänden verlegen zu können. Diese Technik ist deutlich arbeitsaufwendiger.
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Wie plant man ein Vorwandelement im Bad?
Es gibt verschieden Gründe, warum im Badezimmer ein Vorwandelement benötigt wird. Manchmal spielen ästhetische und praktische Gründe eine Rolle. Vielleicht möchte man Wände begradigen oder Nischen in der Dusche integrieren. Erfahrungsmäßig werden diese Details oft im Zuge einer Modernisierung gleich mit eingeplant.
Tipp der myHOMEBOOK-Redaktion
„In der Planungsphase ist es notwendig, zunächst alle Wünsche zu formulieren und gegebenenfalls eine Skizze oder einen Grundriss anzufertigen. Wer präzise arbeiten möchte, sollte mit dem Ausmessen des Badezimmers beginnen und den Umfang der Bauarbeiten festlegen. Möchte man das Badezimmer lediglich verschönern und man braucht keine Wasser- und Elektroleitungen, reduziert sich der Aufwand erheblich. Werden Wasserleitungen und Abflüsse benötigt, ist es ratsam, Installateure in die Planung einzubeziehen.“– Daniela Matsuzaki, myHOMEBOOK-Autorin
Welche Vorwandelemente gibt es?
- Montagerahmen: Sind störenden Rohre oder unebene Wände der Grund für die Modernisierung, kann man Montagerahmen verwenden und damit ein Gerüst für ein Vorwandelement bauen. Man kennt diese Rahmen auch als UW-Rahmenprofile oder UW-Rahmen-Profilschienen. Zuschneiden lassen sich die Profile mit einer Blechschere oder Metallsäge. Beim Zuschneiden sollte man Handschuhe verwenden, da Montagerahmen sehr scharf sein können. Im nächsten Schritt verkleidet man das Gerüst mit Gipskarton. Danach kann man als Finish Putz oder Fliesen verwenden.
- Installationssysteme: Es gibt auch fertige Installationssysteme, die für Wand-Wand WCs, Urinale, Waschtische, Armaturen für Waschbecken, Bidets und barrierefreies Bauen geeignet sind. Diese Systeme sind effizienter und man kann sie auch leichter zusammenbauen. Wand-WCs, Urinale, Bidets und Waschtische kann man mit speziellen Halterungen, die Teil der Systeme sind, sicher am Rahmen befestigen. Danach verkleidet man den Rahmen mit Gipsplatten und verputzt oder wählt Fliesen als Oberfläche.
Hinweis: Werden Sanitäranlagen wie Waschtische oder Armaturen erneuert, sollte man immer daran denken, das Wasser vorher abzustellen! Aber auch bei allen anderen Anschlüssen, die eine Wasserzufuhr benötigen, muss man das Wasser abstellen.
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Werkzeuge und Materialien, die benötigt werden
Werkzeuge
- Wasserwaage
- Zollstock
- Bleistift
- Bohrmaschine
- Schlagbohrmaschine
- Säge
- Schere
- Schraubenzieher
- Zange
- Dichtband
- Eimer
Matrialliste
- Montagerahmen
- Gipskartonplatten- und Schrauben
- Abwasserrohre
- Wasserleitungen
- Spachtelmasse
- Fliesen
- Fugenmörtel
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Wie installiert man eine Vorwandinstallation?
Schritt 1: Überprüfen, ob bereits Anschlüsse vorhanden sind
Bevor man mit der Installation der Vorwand beginnt, sollte man nochmals überprüfen, ob die Anschlüsse an der richtigen Stelle vorhanden sind. Falls das zutreffen sollte, kann man als geübter Heimwerker die sanitären Anlagen auch selbst installieren.
Liegen die Anschlüsse nicht am gewünschten Ort, müssen die Leitungen noch verlängert werden. Das kann man entweder selbst machen oder von einem Fachbetrieb ausführen lassen. Ist man sich nicht sicher und hat keinerlei Erfahrung damit, sollte man jedoch die Finger davon lassen. Ansonsten könnte man Gefahr laufen, dass die Rohre nicht dicht sind und dadurch schwere Schäden entstehen können.
Schritt 2: Montagerahmen anbringen und Sanitärelemente befestigen
Zunächst sollte man die Anbringungspunkte der Montagerahmen an der Wand markieren. Wenn man den Geräuschpegel noch mehr begrenzen möchte, kann man Dichtband auf die Rückseite der Schienen kleben. Mithilfe einer Wasserwaage kann man die Schienen im nächsten Schritt ausrichten und an den Wänden befestigen.
Je nach Produktart werden jetzt die eigentlichen Sanitärelemente wie Wand-WCs, Urinale, Bidets und Waschtische sicher am Rahmen befestigt. Diese Befestigung kann durch spezielle Halterungen oder Befestigungspunkte erfolgen. Je nach Tiefe der Vorwand befestigt man im Anschluss auch die Bodenschienen auf dem Untergrund.
Am Ende schraubt man den Rest des Ständerwerks mit den Zwischenschienen in die Bodenschienen und verschraubt dann alles miteinander. Die Wasserwaage sollte bei der Ausrichtung immer verwendet werden, um das Vorwandelement gerade anzubringen.
Schritt 3: Vorwand verkleiden
Nachdem man die Vorwandgerüste zusammengebaut und alle weiteren Systeme darin befestigt hat, kann man mit dem Verkleiden der Vorwand beginnen. Dazu setzt man die Gipskartonplatten in den Rahmen und befestigt diese mit Schrauben. Notfalls müssen die Gipsplatten zugeschnitten werden.
Oft müssen auch Aussparungen geschnitten werden. Bei einer Drückerplatte für ein Wand-WC wäre das unter anderem nötig. Dann rührt man den Fugenfüller an und schließt die Vertiefungen mit einem Spachtel. Das ist wichtig, um eine glatte Oberfläche für das Finish zu erhalten.
Schritt 4: Gestaltung der Vorwand
Bei der Gestaltung der Vorwandinstallation sind kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist jedoch, Materialien zu wählen, die für ein Badezimmer geeignet sind. Oft wird alles in einer Farbe und mit denselben Fliesen ausgestattet. Das sorgt für einen sauberen Look und trägt zu mehr Wohlbefinden im Badezimmer bei.