4. September 2020, 11:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mittlerweile ist ein Waschbecken mehr als nur ein solches. Als Designobjekt verpasst es einem Bad den nötigen Feinschliff. Formen, Materialien und Looks bestimmen die außergewöhnlichen Waschbecken im Badezimmer von heute.
So staubig sich die Bezeichnung „Wasch-Becken“ auch anhören mag, heutige Modelle sind alles andere als das. Und wie ein Badezimmer nicht mehr nur ein reiner Ort der Körperhygiene ist, sondern mittlerweile auch für Beauty und Wellness genutzt wird, ist das Waschbecken auch nicht länger nur zum Hände waschen da. Es beherrscht die Sprache des Designs „fließend“ und kann einem Bad den entscheidenden visuellen Twist verpassen. Neben Form und Material bringt auch die Art, wie ein Waschbecken in Waschtisch oder Wand eingelassen ist, zum Staunen. myHOMEBOOK-Redakteurin und Interior Designerin Odett Schumann stellt hier einige außergewöhnliche Waschbecken für das Badezimmer vor.
Eine Waschschüssel bringt nostalgisches Flair
Seit einer Weile schon sieht man in Bädern wieder vermehrt Waschschüsseln oder auch -schalen, die sich eigentlich Aufsatzwaschbecken nennen. Sie bringen vor allem einen nostalgischen Charme mit. Sie erinnern an vormoderne Zeiten, wo das Wasser aus dem Brunnen geholt wurde und die Installation von Wasserleitungen noch in weiter Ferne lag.
Waschschüsseln und -schalen haben häufig eine geschwungene, organische Formgebung und verjüngen sich zum Boden hin. Dadurch wirken sie sehr viel leichter, fast schon schwebend, im Vergleich zu fest installierten Waschbeckenkonstruktionen.
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Der Waschtisch als Eyecatcher im Badezimmer
Und manchmal ist es eben der Waschtisch, der statt des Waschbeckens im Badezimmer alle Blicke auf sich zieht. Hier muss es längst nicht mehr der schnöde Unterschrank sein: Wer Waschlappen, Hand- und Badetücher auch anderweitig zu verstauen weiß, kann hier mit einem filigranen Konsolentisch auf einen minimalistischen Look zurückgreifen.
Eine charismatische Tischplatte mit zwei schlanken Tischbeinen lässt das Badezimmer gleich sehr viel aufgeräumter erscheinen. Dieses Arrangement kommt vor allem einem kleinen Bad sehr zu Gute, denn dank eines weniger kompakten Möbelstücks wirkt das Ambiente gleich viel luftiger.
Noch lässiger ist nur noch ein Modell ganz ohne Beine. Ein freischwebender Waschtisch bringt zudem den Vorteil mit sich, dass er die Bodenreinigung wesentlich erleichtert. Und bei Bedarf lassen sich unter dem Waschbecken auch frei bewegliche Körbe als erweiterter Stauraum platzieren.
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Große Auswahl an Materialien: Stein, Metall, Glas
Bis heute ist Keramik für das Waschbecken im Badezimmer sehr beliebt. Das klassische Material ist besonders pflegeleicht und kratzfest, allerdings aufgrund seines erheblichen Gewichts komplizierter beim Einbau. So haben sich in den letzten Jahren einige Materialien mehr hinzugesellt. Diese sind nicht nur leicht, sie bringen auch eine gewissen Charakter mit sich.
Gängig sind mittlerweile auch Mineralguss oder -marmor sowie Stahl-Emaille. Etwas seltener, aber dafür wesentlich origineller in ihrem Look gelten dagegen Waschbecken aus edel wirkendem Glas, massivem Naturstein oder sogar wasserresistentem Holz wie Teak. Wenngleich diese Materialien nicht immer die Lieblinge unter Putzmuffeln sind, so sind insbesondere Waschbecken aus Naturstein oder Holz äußerst individuelle Produkte.
Für einen ebenfalls sehr außergewöhnlichen Look im Badezimmer sorgt man mit einem metallenen Waschbecken. Warum nicht? Was in Großküchen fester Bestandteil ist, kann auch im heimischen Bad seinen Reiz haben. In jedem Fall hält ein Waschbecken aus rostfreiem Edelstahl so einigen Belastungen problemlos stand.
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Waschbecken und Armaturen, die Design können
Mittlerweile lassen sich Waschbecken im Badezimmer so in ihrem Design abstrahieren, dass man hierbei nicht mehr wirklich von einem „Becken“ im eigentlichen Sinne sprechen kann. Die Formen sind heutzutage so divers und reichen von asymmetrisch, rund und oval bis hin zu eckig jeder Art. Ebenso wird mit den verschiedenen Dimensionen gespielt: äußerst flach gebaute Modelle scheinen so ausgefeilt konstruiert, dass sie Wasserspritzern unbeeindruckt trotzen. Ambivalent dazu stehen Waschbecken, die aufgrund ihrer enormen Tiefe eher einem Bottich gleichen.
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Auch mit einer gewissen Farbigkeit oder Mustern an der Außenseite des Beckens wird immer häufiger experimentiert – mit Erfolg! So mutiert das Waschbecken im Badezimmer mehr und mehr zu einem wohnlichen Designobjekt und nimmt der Nasszelle seinen eher nüchtern-technisch wirkenden Sanitär-Charakter. Und wie Waschbecken immer besser die zeitgenössische Designsprache sprechen, so haben sich auch die Armaturen angepasst. Losgelöst vom Becken kommen sie direkt aus der Wand oder gleich im Doppelpack, damit sich Partner gemeinsam waschen können. Entsprechend haben sich also auch bei den Armaturen die Möglichkeiten mittlerweile ins nahezu Unendliche potenziert.