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Inspiration

5 Bio-Wandfarben als gesunde Alternative zu herkömmlichen Anstrichen

Frau, die fröhlich eine Wand mit Farbe streicht
Mit dem richtigen Anstrich fühlt man sich gleich viel wohler in den eigenen vier Wänden: moderne Bio-Wandfarben machen es möglich Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

18. Juni 2021, 17:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Noch sind Bio-Wandfarben der breiten Masse nur wenig bekannt. Doch weil Silikatfarbe, Lehmfarbe und Co. erheblich zu gesünderem Wohnen beitragen, gilt es, die ökologischen Anstriche vor der nächsten Renovierung definitiv auf dem Schirm zu haben.

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Mit steigendem Bewusstsein für ein mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Leben, wächst auch das Interesse, das eigene Zuhause entsprechend „wohngesünder“ einzurichten. Und weil Gestaltungsmittel wie Wandfarben aufgrund ihrer zumeist bedenklichen Inhaltsstoffe immer häufiger in der Kritik stehen, ist das Interesse an ökologischen Anstrichen groß. Der Markt hat hier bereits reagiert und bietet umweltbewussten Verbrauchern mittlerweile eine diverse Palette an Bio-Wandfarben, die auf pflanzlichen oder mineralischen Rohstoffen basieren.

Silikatfarbe

Helle Wandfarbe, die auf einen dunklen Untergrund gestrichen wird
Silikatfarbe hat eine matte Optik mit edler Wirkung Foto: Getty Images

Silikatfarbe, auch Mineralfarbe genannt, eignet sich als Bio-Wandfarbe besonders für Feuchträume und Außenwände. Der Anstrich gilt als langlebig, wasserfest und dank seiner natürlichen Alkalität auch als resistent gegen Schimmel und Algen. Außerdem ist diese Art Bio-Wandfarbe diffusionsoffen, wodurch sie bedeutsam zur Raumklimaregulierung beiträgt. Silikatfarbe nimmt Feuchtigkeit also auf und gibt sie auch wieder ab. Der mineralische Anstrich muss auf einen mineralischen Untergrund aufgetragen werden. Zuvor sollten jedoch alte Anstriche, die Öl- oder Kunststoffanteile enthalten, komplett entfernt werden. Die schadstofffreie Bio-Wandfarbe besteht aus Kaliwasserglas, das aus Kaliumkarbonat und Quarzsand gewonnen wird, natürlichen Pigmenten sowie Füllstoffen. Aber Vorsicht: sogenannte Silikat-Dispersionsfarben sind keine rein biobasierten Farben, denn hier wurden künstliche Zusätze beigemischt. Aufgetragene Silikatfarbe präsentiert an der Wand eine matte Optik mit edler Wirkung.

Lehmfarbe

Auch interessant: Welche Wandfarben für mehr Sex und besseren Schlaf sorgen sollen

Allein die Zusammensetzung von Lehmfarbe klingt denkbar simpel und natürlich: Tonmehle, Pflanzenstärke, natürliche Zellulose oder pflanzliches Eiweiß, mineralische Pigmente und Füllstoffe wie Kreide oder Sand. Damit ist auch diese Bio-Wandfarbe frei von Konservierungs- und Schadstoffen. Lehmfarbe weiß aber auch durch eine leichte Handhabung zu überzeugen: als Pulver wird sie einfach kurz vor dem Streichen mit Wasser angerührt und kann dann problemlos aufgetragen werden. Dieser Anstrich gilt als diffusionsoffen, atmungsaktiv und absorbiert darüber hinaus auch noch Gerüche. Dank all dieser positiven Eigenschaften kann diese Bio-Wandfarbe bedenkenlos in Innenräumen eingesetzt werden.

Kalkfarbe

Ein natürlicher, heller Farbton, der auf eine Wand aufgetragen wird
Ist Kalkfarbe einmal (oder auch mehrfach) aufgetragen, sorgt sie für eine äußerst natürliche Optik im Raum Foto: Getty Images

Weil die Zusammensetzung von Kalkfarbe als porös und kapillar definiert wird, eignet sich diese Bio-Wandfarbe geradezu ideal für alle Räume mit hoher Kondensation und viel Feuchtigkeit. Insofern profitieren vor allem Bäder, Küchen, Keller und Hauswirtschaftsräume von dem besonderen Anstrich. Dank seiner diffusionsoffenen Struktur gilt dieser als resistent gegenüber Schimmelbefall und soll natürlich desinfizierend wirken. In solch einem gesunden, hygienischen Raumklima können Wände, die mit Kalkfarbe gestrichen sind, entsprechend hervorragend atmen. Einziger Wermutstropfen: Bei dieser mineralischen Bio-Wandfarbe sind mitunter mehrere Anstriche nötig. Final entsteht jedoch eine Wandfläche, die durch eine betont natürliche Optik zu überzeugen weiß.

Leimfarbe


Was sich zunächst kurios anhört, gibt es tatsächlich: Leimfarbe. Die besondere Bio-Wandfarbe besteht aus Leim als Bindemittel (kann tierisch, aber auch pflanzlich basiert sein), Wasser als Lösungsmittel, natürlichen Pigmenten, Füllstoffen wie Kreide oder Kalksteinmehl und wahlweise auch noch Buntpigmenten. Leimfarbe kann beispielsweise in Pulverform mit Wasser vermischt und anschließend aufgetragen werden, ist aber auch als fertiges Material erhältlich. Weil Leimfarben auch nach dem Trocknen noch wasserlöslich sind, eignen sich diese Bio-Wandfarben nicht für Fassaden, jedoch für Innenräume wie Schlaf- oder Wohnzimmer. Der etwas sensiblere Anstrich gilt als nicht scheuerfest und lässt sich auch nicht feucht abwischen. Leimfarbe kann später nur mit sich selbst überstrichen werden, nicht aber mit anderen Farbarten. Dafür gilt diese Art Bio-Wandfarbe als gut deckend.

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Kaseinfarbe

Heller Farbanstrich auf dunklem Untergrund
Kaseinfarbe wird nicht nur für den dekorativen Anstrich in Innenräumen, sondern auch in der Malerei gern verwendet Foto: Getty Images

Kaseinfarbe besteht unter anderem aus gelöschtem Kalk, natürlichen Pigmenten, Wasser sowie Käseleim als Bindemittel. Das namensgebende Kasein dieser Bio-Wandfarbe wird aus tierischem Milcheiweiß gewonnen. In Pulverform kann Kaseinfarbe einfach selbst angemischt und aufgetragen werden. Der Anstrich gilt dabei als wischfest sowie diffusionsoffen. Je nach Beigabe von Zusätzen wie Borax oder Löschkalk kann die Farbe beständig gegen Wasser, Pilze, Bakterien und Schimmel sein, muss aber nicht. Hier sollte sich entsprechend im Vorhinein über die jeweilige Zusammensetzung der gewählten Kaseinfarbe informiert werden. Tendenziell ist diese Bio-Wandfarbe jedoch gut für Innenräume geeignet, da sie über eine ausgesprochen hohe Deckfähigkeit verfügt. Nicht umsonst wird dieser Anstrich auch gern in der Malerei und zu dekorativen Zwecken verwendet.

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