
21. Juni 2023, 16:43 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Heutzutage finden viele Jobs am Schreibtisch statt, abends hängt man meist noch am Smartphone. Beide Situationen beanspruchen nicht nur viel Zeit, sondern führen auch noch zu Schmerzen und langfristig zu einem unschönen Rundrücken. Um diesem vorzubeugen, ist es ratsam, zu einem Stehtisch zu wechseln. Der Markt bietet hier einige Möglichkeiten.
Der britische Spezialist für Büromöbel „Furniture@Work“ hat kürzlich gemeinsam mit Gesundheitsexperten ein 3D-Modell namens „Anna“ entwickelt, welches unsere körperlichen Veränderungen bis 2100 simulieren soll, wenn wir bis dahin weiterhin im Homeoffice in eher ergonomisch bedenklichen Positionen arbeiten. Der Rundrücken, im Volksmund auch gern Buckel genannt, gilt dabei als eine der bekanntesten Auswirkungen auf die Gesundheit. Schon heute lässt sich dieser Entwicklung allerdings etwas entgegensetzen, nämlich mit Stehtischen. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen, lassen sich als DIY-Projekt bauen und passen sowohl ins Büro als auch ins Homeoffice.
Gesundheitliche Auswirkungen durch Dauersitzen
Wer kennt es nicht: Nach einem langen Bürotag schmerzen schon mal Kopf, Nacken und Rücken. Eben die typischen Symptome vom ständigen Sitzen vor dem Bildschirm. Im Homeoffice werden sogar noch schädlichere Sitzpositionen auf Bett oder Couch eingenommen. Zwar sind diese zunächst gemütlich, auf lange Sicht führen sie allerdings zu Schmerzen und einem unschönen Rundrücken.
Permanenter Bewegungsmangel und starre Körperhaltung begünstigen außerdem die Unterforderung einzelner Muskelpartien und so bilden sich mit der Zeit Bauch- und Rückenmuskulatur zurück. Die Stabilität des Rückgrats geht gewissermaßen verloren und das Risiko für einen Bandscheibenvorfall steigt. Und weil Körperextremitäten wie Arme und Beine im Sitzen deutlich schlechter durchblutet werden, sind häufig auch Muskelverspannungen oder sogar -verhärtungen unangenehme Folgen.
Mehr dazu (via FITBOOK): Darum sollten Sie im Stehen arbeiten
Auch haben die inneren Organe während des ständigen Sitzens nicht den Platz, den sie eigentlich für eine optimale Funktionstüchtigkeit benötigen. Und schließlich hat Dauersitzen auch so seine negativen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, weshalb unsere Vitalität enorm leidet.

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Möglichkeiten zum Arbeiten im Stehen
Ob im Büro oder im Homeoffice, alles ist besser als permanentes Sitzen. Es braucht nur das richtige Möbel dafür. Einige Firmen statten die Arbeitsplätze ihres Personals hier bereits entsprechend aus, doch längst nicht alle Büros sind so modern eingerichtet. Und auch zu Hause wird häufig eher improvisiert statt langfristig an die eigene Gesundheit gedacht. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um rückenschonend im Stehen arbeiten zu können:
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Fixer Stehtisch
Mitunter auch als Hochtisch bezeichnet, der an eine Barsituation erinnert. Tatsächlich sitzt man bei diesem Modell meist auf Barhockern, da ein normales Sitzmöbel auf die Höhe des Tischs nicht mehr konfigurierbar ist. Ein herkömmlicher Stehtisch ist größtenteils fest in seiner Konstruktion und nicht flexibel, was verschiedene Ebenen zum Arbeiten betrifft. Daher eignen sich Stehtische eher für kurzes Zusammensitzen wie etwa bei Meetings oder Calls. Für längeres Sitzen, wo es gelegentlich Abwechslung in der Position bedarf, empfehlen sich hingegen andere Schreibtischmodelle. Gute Modelle gibt es hier bereits ab 400 bis 500 Euro.
Höhenverstellbarer Schreibtisch (elektrisch)

Beliebt sind vor allem höhenverstellbare Schreibtische, die sich per Knopfdruck auf die gewünschte Position justieren lassen. Sowohl die individuelle Anpassung an die eigene Körpergröße als auch die Leichtig- sowie Schnelligkeit durch die elektrische Ausführung sind bedeutsame Vorzüge im Arbeitsalltag. Weil man bei dieser Tischvariante ohne Weiteres zwischen den einzelnen Einstellungen wechseln kann, spricht man hierbei auch gern von Steh-Sitz-Tischen. Zweifelsohne bekommt das flexible Arbeiten an einem höhenverstellbaren Schreibtisch – sowohl aus ergonomischer als auch aus gesundheitlicher Sicht – dem Körper langfristig sehr viel besser. Gute Modelle gibt es hier bereits ab 700 bis 800 Euro.
Höhenverstellbarer Schreibtisch (manuell)

Ebenfalls in seiner Höhe verstellbar, allerdings nicht ganz so komfortabel wie das elektrische Pendant, ist ein Schreibtisch, der sich mechanisch konfigurieren lässt. Über eine Drehkurbel kann auch dieses Modell händisch eingestellt werden. Noch einfacher, aber deswegen nicht weniger stylisch im Design, sind höhenverstellbare Schreibtische zum Stecken. Zwar gibt es hier meist nur drei bis fünf Ebenen, auf welche die Tischplatte angepasst werden kann, was einen leichten Verzicht an Flexibilität bedeutet. Dafür sind jene Modelle mit Stecksystem oftmals ausgesprochen praktikabel, da sie aus nur wenigen, leichten Bauteilen bestehen und so schnell auch an einem anderen Standort aufgebaut sind. Entsprechende Modelle gibt es hier bereits ab 200 bis 300 Euro.
Stehtisch dank Schreibtischaufsatz

Für so manche Menschen bedeutet die Anschaffung eines Stehtischs, egal ob elektrisch oder manuell bedienbar, eine größere Investition. Oder es gibt bereits in einem Haushalt einen Schreibtisch für die normale Sitzhöhe, was den zusätzlichen Kauf eines Stehtischs unnötig erscheinen lässt. Bevor es in beiden Fällen zum Dilemma kommt, kann ein Schreibtischaufsatz die passende Lösung sein. Diese kosten weit weniger und sind dabei auch noch äußerst praxistauglich. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Modelle, die sich entweder flexibel und individuell auf die eigene Körpergröße anpassen lassen oder bereits über feste Voreinstellungen verfügen. Die Aufsätze gibt es bereits ab 50 bis 100 Euro.
Selbst einen individuellen Stehtisch bauen
Mittlerweile gibt es auch Möglichkeiten, sich ein eigenes und hochindividuelles Modell selbst zu bauen. Wer bereits eine ansprechende Arbeitsplatte zu Hause zur freien Verfügung hat, kann sich etwa im Netz das passende elektrische oder manuelle Gestell dazu kaufen. Je nach Bedarf gibt es diese mit zusätzlichen Features wie einer Halterung für den Rechner, Kabelkanälen oder Kindersicherung. Einige solcher elektrischer Modelle sind außerdem mit einer Funktion ausgestattet, der sich die bevorzugte Arbeitsebene merkt. Hilfreich ist zudem ein integrierter Timer, der daran erinnert, wann es wieder Zeit ist für einen Positionswechsel.