4. Januar 2021, 11:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein lichtarmer Raum wirkt beengt, trist und ungemütlich. Doch mit den richtigen Interior Tipps lässt sich auch ein dunkles Zimmer geschmackvoll einrichten.
Irgendein Zimmer im eigenen Zuhause trifft es eigentlich immer. Es ist entweder zur Nordseite oder in den kleinen Innenhof ausgerichtet und leidet so an einem erheblichen Mangel an ausreichendem Licht. Das hat zur Folge, dass dem Interieur gefühlt einige Quadratmeter Fläche, aber auch Gemütlichkeit, geraubt werden. Wie also ein dunkles Zimmer einrichten, damit es optisch größer wirkt? Unsere Interior Designerin und myHOMEBOOK-Redakteurin Odett Schumann weiß Rat.
Natürliches und künstliches Licht
Wenn von außen nur spärlich Licht ins Rauminnere dringt, dann muss eben künstlich nachgeholfen werden. Für eine optimale Symbiose aus natürlichem und künstlichem Licht, sollte vor allem letzteres wohlüberlegt im Zimmer platziert sein – und zwar in großzügiger Ausführung! Bestenfalls finden sich also einige Lichtquellen auf mehreren Ebenen und in verschiedenen Bereichen des Raumes, sodass dieser ganzheitlich optimal ausgeleuchtet ist. Eine Pendelleuchte an der Decke, Wand- und Standleuchten für die mittlere Raumhöhe sowie diverse kleine Stimmungsleuchten, die sich vor allem auf der unteren Ebene befinden, ergeben ein stimmiges Lichtkonzept. Zur Ausleuchtung eines dunklen Raums eignet sich außerdem besonders gut dimmbares Licht.
Alles erstrahle in Helligkeit!
In dunklen Räumlichkeiten ist es wichtig, für eine gewisse Grund-Helligkeit im Raum zu sorgen. Denn dunkle Farben schlucken reichlich Licht – Weiß, Creme, Beige oder Hellgrau hingegen strecken ein Zimmer optisch. Diese Nuancen machen sich gut an Decke, Wänden und idealerweise auch am Boden. Natürlich hat man hier als Mieter nicht immer so viel Einfluss, dann empfiehlt es sich, zumindest auf großflächige Teppiche in hellen Farben zu greifen. Gleiches Prinzip gilt selbstverständlich auch für Textilien in der Vertikalen wie Vorhänge oder einem Wandteppich. Und auch Möbel und Accessoires dürfen hell in Farbe und Material sein. Denn große, helle Oberflächen haben bei Licht eine ähnlich reflektierende Wirkung wie ein Spiegel.
Reflexion und Transparenz
Bei Räumen, denen es an ausreichend Licht mangelt, eignen sich reflektierende oder sogar transparente Möbel und Accessoires geradezu ideal. Spiegel, Leuchten und Details im Metallic Look sollten in jedem Fall fester Bestandteil eines solchen Zuhauses sein. Bei sämtlichen Raumtextilien oder Stoffbezügen (z.B. bei einem Sofa) sind es vor allem Textilien mit changierender Wirkung wie Samt oder Velours, die dank ihres Schimmers für eine leicht reflektierende, aufhellende Wirkung im Raum sorgen. Generell gilt: sämtliche reflektierende Elemente innerhalb eines Raumes möglichst in der Nähe einer Lichtquelle zu platzieren. So kann das Licht direkt aufgefangen und zurück in den Raum geworfen werden.
Auch transparente Materialien wie Glas sollten in einem dunklen Raum nicht fehlen. Hier sind es beispielsweise Kleinmöbel wie ein Couch- oder Beistelltisch, aber auch Accessoires wie Schalen und Vasen, die mit zahlreichen Modellen am Markt vertreten sind. Seit einiger Zeit erfreut sich auch die Vitrine, die lange Zeit als altbacken galt, wieder großer Beliebtheit. Deutlich moderner interpretiert, lässt sie sich heute sehr geschmackvoll in dunkle Räume integrieren.
Raumelemente verbinden
Mit dem Streichen der Wände und dem Integrieren heller Möbel wie auch Accessoires, sind schon so einige Stellschrauben gedreht, um einen dunklen Raum größer wirken zu lassen. Ein finaler Trick wäre es, auch die Raumelemente, die man häufig „übersieht“, hell zu gestalten. Gemeint sind hierbei Fenster- und Türrahmen, aber auch Sockelleisten. Alle diese Elemente sind häufig in einem kontrastierenden (Holz)Ton gehalten. Erstrahlen sie allerdings ebenfalls in der Farbe von Decke, Wand und Boden, verbindet sich der gesamte Raum und vergrößert sich in seiner Wahrnehmung.
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Minimalismus statt Chaos
Ein viel zu dunkler Raum profitiert von Übersichtlichkeit. Denn speziell in lichtarmen Räumen sollte man es mit der Ordnung sehr viel ernster nehmen. Den Raum tendenziell nicht zu voll stellen, regelmäßiges Ausmisten und auf Minimalismus achten, sind in solch einem Fall praktische Einrichtungshilfen. Entsprechend befinden sich im Raum nur Möbel, die wirklich benötigt werden und Accessoires finden nur sparsamen Einsatz. Ein luftig-lässig eingerichteter Raum lässt nicht nur gefühlt, sondern auch optisch mehr von der sprichwörtlichen Luft zum Atmen übrig.