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Tipps von Interior Designerin

In 8 Schritten zum eigenen Wohnstil

Junges Paar, das auf seiner Couch in einem modern eingerichteten Zuhause sitzt
Ist der passende Wohnstil erst einmal gefunden, lebt es sich sehr glücklich im eigenen Zuhause Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

30. August 2021, 17:15 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Viele Wohnungen gleichen mehr einem Sammelsurium an Dingen statt einem echten Zuhause. Was fehlt? Der Wohnstil, der wirklich zu einem selbst passt. Doch wie findet man diesen? Mit unserer Anleitung geht’s in 8 Schritten direkt zum eigenen Wohnstil.

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Wohnungen auf Instagram, Pinterest und in zahlreichen Interior Magazinen sehen stets perfekt aus und bilden damit die ideale Inspirationsquelle zahlreicher Einrichtungen. Das Ergebnis? Ein Zuhause gleicht heutzutage dem anderen, denn es wird kopiert, statt sich auf die Suche nach dem eigenen Wohnstil zu begeben! Noch dazu bedeutet ein schönes Zuhause nicht immer auch, dass man sich darin wohlfühlt. Erst, wenn die eigenen vier Wände zu einem selbst passen, setzt die wahre Gemütlichkeit ein. myHOMEBOOK-Redakteurin und Interior Designerin Odett Schumann erklärt, wie man seinen eigenen Wohnstil findet.

Schritt 1: Selbstanalyse

Will man seinen ganz eigenen Wohnstil finden, ist es zunächst einmal wichtig, seinen generellen Stil genau zu kennen. Am einfachsten geht dies wohl über die Art, wie man sich kleidet oder welches Auto man fährt. Eher klassisch in der Farbe, geradlinig in der Form und ohne jede Schnörkel? Oder besteht ein Hang zu vielen Details, lauten Farbtönen und ungewöhnlichen Formen und Mustern? Außerdem gilt es herauszufinden, ob der eigene Fokus mehr bei Funktionalität oder bei einem ansprechenden Design liegt. Und was ist mir eigentlich beim Wohnen wichtig, was sind meine Bedürfnisse? Aus all diesen Dingen lassen sich Tendenzen ablesen, die so dann auch auf den eigenen Wohnstil übertragbar sind.

Junge Frau mit Smartphone in der Hand, die aus dem Fenster schaut
Beim Einrichten ist es besser sich von Interior-Trends aus dem Netz zu lösen und stattdessen besser seinen eigenen Wohnstil zu finden Foto: Getty Images

Fakt ist: auf Social Media sind Trends zu Hause. Das eigene sollte jedoch nicht an Trends von Instagram, Pinterest und Co. gebunden sein, sondern vielmehr an das eigene Wohlgefühl. Erst dann wird es ein echtes -Zuhause. Daher: Nicht zu eng an Interior Designs aus dem Netz halten. Besser ist es, diese nur als eine Quelle der Inspiration zu sehen, mehr aber auch nicht. Andernfalls schaut das eigene Zuhause schnell wie das vom Nachbarn aus.

Schritt 3: Basics schaffen

Mann, der mit einem Tablet in der Hand durch sein Wohnzimmer läuft
Basics in Weiß, Grau oder Holzfarben sind wichtig für eine dauerhaft passende Einrichtung Foto: Getty Images

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Damit der eigene Wohnstil möglichst lang zu einem selbst passt, sollte es in jedem Zuhause in puncto Möbel ein paar Basics geben. Denn wie der Geschmack in der Mode verändert sich mit der Zeit auch unser Einrichtungsstil. Auf einmal sind es zu viele Kissen auf dem Sofa, der Teppich ist zu langweilig oder der Esstisch zu unförmig. Doch jede Veränderung hat auch ihre Konstanten und dieses Fundament bildet sich aus Möbelstücken, die eher neutral in ihrem Look sind. Meist sind derartige Möbel ein Bücherregal, ein Sideboard oder aber auch die Couch, in schlichten Weiß-, Grau-, Schwarz- oder Holztönen gehalten. Ein solch zeitloses Design macht sie zu einer beliebten Wahl beim Einrichten.

Schritt 4: Keine Angst vor Stilbrüchen

In Sachen Wohnstil sind die Zeiten der Stiltreue längst vorbei. Es muss nicht immer alles Ton in Ton oder eben Stil in Stil sein. Eine überwiegend einheitlich gehaltene Einrichtung birgt viel mehr die Gefahr, dass man den jeweiligen Look schnell wieder loswerden will. Viele verschiedene Stile, die miteinander kombiniert werden, sorgen für Spannung statt Langeweile. Wichtig ist dabei, dass es verbindende Komponenten innerhalb der gesamten Einrichtung gibt. Dies kann ein gleicher Farbton oder ein bestimmtes Material sein, welche sich an verschiedenen Stellen wiederholen. Und auch wenn es paradox klingt, auch extreme Kontraste können am Ende zur Harmonie im Raum führen. Ein anschauliches Beispiel bietet hier der Industrial Style, bei dem permanent mit den unterschiedlichsten Materialien gespielt wird: Ein weiches Schaffell liegt auf einem harten Betonboden.

Schritt 5: Das richtige Maß an Farben, Mustern und Formen

Bunte Kissen auf neutralem Sofa vor dem ein organisch geformter Couchtisch auf einem gemusterten Teppich steht
Damit Farben, Muster und Formen gut wirken können, sollten sie in einem gewissen Verhältnis inszeniert werden Foto: Getty Images

Im Grunde gibt es beim eigenen Wohnstil kein richtiges Maß an Farben, Mustern und Formen. Allerdings gibt es Richtlinien, an denen man sich orientieren kann. Soll das Zuhause etwa farbig gehalten sein, empfiehlt es sich, mit etwa zwei Grundfarben zu arbeiten und zusätzlich noch eine dritte Farbe als Akzent zu wählen. Wem die eigenen vier Wände in natürlichem Gewand besser gefallen, dem sind hier kaum Grenzen gesetzt, denn Naturtöne sind ohnehin verhältnismäßig neutral in ihrer Tonalität. Bei Mustern ist es wichtig, nicht zu ähnliche Texturen miteinander zu kombinieren. Besser wäre es, auf eher gegensätzliche Muster zu gehen. Auch wenn es paradox klingt, doch ein florales Design, das auf grafische Streifen trifft, entwickelt eine ganz besondere Dynamik im Raum und kommt so gut zur Geltung. Auch bei Formen ist es nicht zwingend ratsam, auf Einheitlichkeit zu setzen. Zu viele kastenförmige Möbel bringen viele Ecken und Kanten und damit jede Menge Ungemütlichkeit mit sich. Dominieren dagegen überwiegend organische Linien in Form von vielen Kreisen ein Ambiente, kann dies futuristisch anmuten. Formen dürfen also gern gemixt werden.

Schritt 6: Weniger Perfektion, mehr Makel

Ein Wohnzimmer mit einem alten Buffetschrank aus Holz
Einem Möbel, das über viele Jahre seinen Dienst tut, darf man mit der Zeit auch den Gebrauch ansehen – ganz ohne schlechtes Gewissen! Foto: Getty Images

Auf der Suche nach dem eigenen Wohnstil sollte kein Anspruch auf Perfektion bestehen. Ein Zuhause muss nicht frei von Makeln sein. Das beweist seit vielen Jahren schon die enorme Beliebtheit von Altbauten. Ihre knarzenden Böden und schiefen Wänden stehen bei Wohnungssuchen noch immer hoch im Kurs. Genau wie Narben auf der Haut erzählen auch Gebrauchsspuren bei vererbten Möbeln ihre Geschichten. Abgeplatzter Lack oder auch ein Kratzer müssen nicht immer das Ende eines Möbelstücks bedeuten. Insbesondere nicht bei Gegenständen, die aus natürlichen Materialien gemacht sind. Ein gewisser Verschleiß gehört nun mal zum Leben (eines Möbels) dazu, vor allem dann, wenn Kinder und Haustiere mit im Haushalt leben. Und so ein alter Esstisch aus Massivholz erhält über die Jahre dank seiner Patina ein ganz besonderes Charisma.

Schritt 7: Authentizität leben, Persönlichkeit einbinden

Was ein Zuhause wirklich zu einem Wohlfühlort macht, ist, wenn es auch wie ein Zuhause wirkt. Statt aufgeräumt und steril wie eine Seite aus dem Möbelkatalog, darf in den eigenen vier Wänden auch gern einmal etwas herumliegen. Natürlich ist hier ein gewisses Maß entscheidend, es soll lediglich suggeriert werden, dass die eigenen vier Wände kein Museum sind, sondern dass hier gelebt wird. Noch authentischer wirkt es hingegen, wenn innerhalb der Einrichtung hier und da auch persönliche Dinge auftauchen. Das einfachste und wohl bekannteste Stilmittel sind dabei eigene Fotos, Reisemitbringsel und Erb- oder Fundstücke vom Flohmarkt. Alle diese Dinge beinhalten Geschichten, die es zu erzählen gilt.

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Schritt 8: Alles in Maßen

Wenn sich das Entwickeln des eigenen Wohnstils als schwierig gestaltet, ist es hilfreich, sich dem finalen Ergebnis in kleinen Schritten zu nähern. Nicht immer muss ein Zuhause von Beginn an, also mit Einzug, bereit sein. Es kann sich allmählich vorgearbeitet und mit verschiedenen Varianten experimentiert werden. Statt also alle Wände eines Raums komplett zu streichen, dürfen es am Anfang auch erst mal nur ein oder zwei Wände sein. Auch ist es ratsam, zunächst die funktional wichtigen Möbel wie das Bett aufzubauen und zu schauen, mit welcher Stellposition man sich am wohlsten beim Schlafen fühlt. Ist diese dann gefunden, kann die restliche Schlafzimmereinrichtung allmählich wachsen. Bei Accessoires gilt es, behutsam vorzugehen und hier nicht wahllos zuzugreifen. Mit den Jahren sammelt sich meist ohnehin eine gewisse Masse an, die am Ende nur Staubfänger und frei von jeglichem persönlichen Bezug sind.

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