10. April 2022, 13:48 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Zweifelsohne ist eine Speisekammer praktisch, ihre Einrichtung bringt allerdings so einige Herausforderungen mit sich. Damit hier weder Chaos noch Ungeziefer regieren, braucht es einiges an Vorwissen zur optimalen Lagerung von Lebensmitteln in kleinen, geschlossenen Räumen.
Im Grunde ist die Speisekammer der verlängerte Arm der Küche. Alles, was hier keinen Platz oder die geeignete Aufbewahrungsmöglichkeit findet, landet eben als Vorrat in der entsprechenden Kammer eines Zuhauses. Gut so, doch wie diese nun optimal einrichten? Denn für gewöhnlich ist der gegebene Platz in einer Speisekammer begrenzt. Es gilt, den Raum entsprechend smart zu nutzen.
Eine Speisekammer mit System
Weil eine Speisekammer meist nur wenig Fläche, dafür umso mehr Höhe zur Verfügung hat, sollte entsprechend auch effizient in diese Raumdimension investiert werden. Regale, die bis unter die Decke gehen, sind hier eine geeignete Wahl. Ein individuelles Regalsystem, das über Eck geht, über verschieden große Fächer und unterschiedlich tiefe Böden verfügt, ist geradezu ideal, um alle Vorräte sinnvoll verstauen zu können.
Einen stabilen Tragekomfort bieten Regale aus Massivholz oder Metall. Natürlich gehören zu Regalsystemen, die bis unter die Decke reichen, immer auch Tritthilfen. Statt riskant auf Gegenständen wie Wasserkisten zu balancieren oder sich unnötig verrenken zu müssen, ist in jeder Speisekammer ein zusammenklappbarer Tritthocker oder eine Mini-Leiter gut aufgehoben.
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Türen sinnvoll einsetzen und nutzen
Nahezu in jeder Speisekammer herrscht ein Mangel an Platz. Daher sollte die Tür hier nicht zum zusätzlichen Problem werden und sich besser nach außen statt nach innen öffnen lassen. So geht kein wertvoller Platz verloren und man muss sich auch nicht umständlich um die Tür bewegen. Auch Falt- oder Schiebetüren sind in diesem Fall eine adäquate Lösung.
Je nachdem auf welche Türart die Wahl fällt, kann das Türblatt oder auch – wenn vorhanden – ein breiter Türrahmen als Fläche für eine Vorratsliste dienen. Hier kann unproblematisch vermerkt werden, welche Lebensmittel bald zur Neige gehen. Auf diese Weise fungiert die Liste gleichzeitig auch als Reminder für den nächsten Einkauf. Alternativ ist auch ein beschreibbares Board eine gute Lösung.
Belüftung und Entfeuchtung
Auch die richtige Belüftung und Entfeuchtung einer Speisekammer sind für die optimale Lagerung von Lebensmitteln von großer Bedeutung. Heutzutage sind Gebäude so gut gedämmt, dass die ungeheizte Speisekammer längst nicht mehr so kühl ist, wie sie es einst einmal war. Entsprechend herrscht hier ohne eine entsprechende Lüftungstechnik Zimmertemperatur, die jedoch für die meisten Speisen deren baldiges Verderben bedeutet.
Ideal ist eine Temperatur von etwa 15 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von rund 70 Prozent. Lässt sich beides nicht einhalten, ist der optimale Nährboden für Mikroorganismen, Bakterien, Schimmel und Fäulnis gegeben. In diesem Fall braucht es ein Belüftungssystem. Hilft aber auch das nicht, sollte ein Luftentfeuchter, der Wasserdampf bindet, installiert werden. Beim Einsatz von elektronischen Geräten sollte jedoch bedacht werden, dass auch diese Wärme erzeugen. Daher ist es ratsam, bevor man derartige Maßnahmen ergreift, im ersten Schritt die Einschätzung eines Experten einzuholen.
Für ausreichend Beleuchtung sorgen
Die allermeisten Speisekammern verfügen über keinerlei Fenster und sind damit frei von Tageslicht. Daher braucht es eine durchdachte Beleuchtung, die dennoch für ausreichend Licht im ansonsten dunklen Raum sorgt. Hier empfehlen sich einzelne Spots oder Strahler, deren Lichtkegel sich entsprechend individuell ausrichten lassen. Der Lichtschalter sollte sich in unmittelbarer Nähe zur Tür befinden. Auch ein Beleuchtungssystem mit Bewegungssensor kann hier eine Lösung sein und ist gerade dann ideal, wenn beim Verlassen der Speisekammer beide Hände voll mit Vorratsdosen sind.
Welche Dinge und Lebensmittel gehören in eine Speisekammer?
Ganz klar gehören in allererster Linie trockene Lebensmittel, Konserven und Getränkevorräte in eine Speisekammer. Grundsätzlich finden sich hier also Salz, Zucker, Gewürze, verschiedene Mehlarten, aber auch Zwiebeln, Knoblauch sowie Teigwaren und Reis. Außerdem eignet sich die Speisekammer optimal für diverse Öle, Hülsenfrüchte oder Getreideprodukte wie Haferflocken. Neben Konservendosen und eingekochten Speisen werden gern auch Getränkevorräte wie verschiedene Milchsorten, Wasserkisten und Weine aufbewahrt.
Auch frische Lebensmittel dürfen ihren Weg in die Speisekammer finden, allerdings nur jene, die keiner Kühlung bedürfen wie Äpfel, Birnen, Mandarinen, Avocado, aber auch Lebensmittel, die kälteempfindlich (z.B. Tomaten) oder lichtempfindlich (z.B. Kartoffeln) sind. Und weil in Küchen häufig der Platz fehlt, finden sich in einer Speisekammer zudem auch oft kleine und größere Küchengeräte.
Ordnung in der Speisekammer
So eine Speisekammer ist ein nützlicher Raum, wenn man ihn denn auch sinnvoll einzurichten weiß. Hier geht es nicht ohne Ordnung und ein grundlegendes Lagerungssystem. Mit ein wenig Disziplin ist so jederzeit für ausreichend Überblick gesorgt, wodurch sich insbesondere Mindesthaltbarkeitsdaten besser beobachten lassen und Lebensmittel weniger oft verderben.
Für eine optimale Lagerung trennen Sie zunächst einmal Lebensmittel von Gebrauchsgegenständen wie Küchenmaschinen. Letztere haben bestenfalls einen separaten Platz innerhalb der Speisekammer. Verstauen Sie in den oberen Regalreihen die Nahrungsmittel, die lange haltbar sind oder nur selten gebraucht werden. Auf Augenhöhe und gern auch gegenüberliegend von der Tür machen sich Speisen besonders gut, die Sie häufig konsumieren. Alle Dinge und Lebensmittel, die von schwerem Gewicht sind wie zum Beispiel Getränke- und Obstkisten, aber auch Kartoffelsäcke, finden ihren Platz in den unteren Ebenen.
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Lagerung von Lebensmitteln
Es empfiehlt sich, neu gekaufte Lebensmitteln und jene mit späterem Verfallsdatum nach hinten ins Regal zu stellen. Leicht verderbliche Lebensmittel und alle die mit nahendem Verfallsdatum befinden sich hingegen in den vordersten Regalreihen. Frische Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse sollten für eine möglichst lange Haltbarkeit immer in Kisten mit ausreichend Belüftung lagern. Alle Speisen, die keine Konserven oder vakuumverpackt sind, werden idealerweise in luftdichte, lebensmittelechte Dosen umgefüllt. Hier bieten sich primär gläserne Behältnisse an, um so auf einen Blick eine Übersicht zu gewinnen.
Eine gute Alternative sind etikettierbare Aufbewahrungsdosen mit klarer Beschriftung oder eindeutigem Symbol. Trotz sorgfältiger, luftdichter Lagerung, sollte dennoch eine regelmäßige Hygienekontrolle durchgeführt werden. Haben Fruchtfliegen oder Lebensmittelmotten einmal einen Weg in die Speisekammer gefunden, vermehren sie sich unaufhörlich und sind nur schwer wieder loszuwerden.