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TIPPS VON INTERIOR DESIGNERIN

Worauf es beim Einrichten des Babyzimmers ankommt

Einrichtung im Babyzimmer
Damit sich das Kind auch wohl in seinem Reich fühlt, müssen ein paar Dinge beim Einrichten des Babyzimmers beachtet werden Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

22. August 2020, 15:52 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Hauptsache viel Farbe und wilde Muster – nach diesem Prinzip richten werdende Eltern oftmals das Zimmer ihres kommenden Nachwuchses ein. Dass das nicht immer das Beste für das Kind ist und wie das Einrichten des Babyzimmers wirklich gelingt, verrät unsere Redakteurin.

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Mit der Schwangerschaft setzt bei den meisten Eltern, vorrangig natürlich bei der Mutter, der Nestbautrieb ein. Das Baby soll es natürlich vom ersten Lebenstag an schön und gemütlich haben. Es wird also wild und meist auch bunt geplant, dabei braucht es – zumindest zunächst – gar nicht viel in einem Babyzimmer. Welche Dinge das sind und auf was beim Einrichten des Babyzimmers noch geachtet werden muss, erklärt myHOMEBOOK-Redakteurin und Interior Designerin Odett Schumann.   

Farben, Muster, Motive im Babyzimmer

Oftmals tendieren Eltern beim Einrichten des Babyzimmers dazu, dieses sehr bunt zu gestalten. Und zwar aus dem Grund, weil sie knallige Farben als besonders kindgerecht assoziieren. Doch bei zu viel Farbeinsatz wird das Kind unterbewusst überreizt und ist möglicherweise häufiger quengelig. Manchmal reichen auch schon vereinzelte farbige Akzente. Denn allein Spielzeug ist oftmals sehr farbenfroh gehalten.

Wandgestaltung im Babyzimmer
Warum mit Koralle und Grau nicht mal auf natürliche Farben setzen? Ein Babyzimmer muss schon lange nicht mehr nur in den Klassikern Rosa und Blau gehalten sein. Foto: Getty Images

Es empfiehlt sich entsprechend eine natürliches Ambiente, welches noch dazu hell gehalten ist. Natürliche Farben, Muster und Motive wirken beruhigend auf das Kleinkind und lassen den Raum noch gemütlicher erscheinen. Ist Ihnen das zu fade und es soll dennoch bunt(er) werden, dann braucht es Kompromisslösungen. Und zwar indem man sich nur auf zwei statt alle vier Wände beschränkt oder nur die untere Hälfte einer Wandfläche streicht.

Tipp: Die Farbe, die man für das Babyzimmer wählt, sollte in jedem Fall Naturfarbe wie Silikatfarbe sein. Diese fördert ein gesundes Raumklima, verhindert die Vermehrung von Pilzen oder Bakterien und ist noch dazu frei von Schadstoffen.

Setzen sie beim Einrichten des Babyzimmers vor allem auch nicht auf Trends, aber auch nicht auf zu viele klassische Motive wie Rosa für Mädchen und Autoprints für Jungen – zumindest so lange das Kleinkind selbst noch nicht entscheiden kann, wie sein Reich aussieht. Deswegen gilt: halten Sie es neutral! Mit bunten Tupfen an der Wand, Streifen in Blau, Grün oder Gelb auf weißer Wand oder eine natürliche Motivik mit Pflanzen oder Tieren macht man nichts verkehrt.

Sollte die Wahl eher auf eine Tapete statt einer Wandfarbe fallen, gilt es auch hier auf ein paar Parameter zu achten. Tapeten mit einem zu großen Muster können das Baby ängstigen, klein und wild gemusterte Tapeten hingegen beunruhigen.    

Die richtigen Möbel für das Babyzimmer

Grundsätzlich bedarf ein Babyzimmer zunächst einmal gar nicht so vieler Möbel. Weniger ist hier – zumindest am Anfang – definitiv mehr. Und es soll ja auch immer noch genügend Platz zum Krabbeln und Spielen sein. Ein Babybett, eine Wickelkommode und ein Schrank reichen beim ersten Einrichten des Babyzimmers also vollkommen aus. Sobald der Bestand an Spielzeug wächst, können sich dann noch Körbe, Kisten und Truhen hinzugesellen.

Schränke im Babyzimmer
Bett, Kommode, Schrank: Grundsätzlich braucht es im Babyzimmer nur eine kleine Auswahl an Möbeln Foto: Getty Images

Bei der Wahl des Schranks ist es wichtig, zu einem Modell von maximal mittlerer Größe zu greifen. Denn zu große Möbel wirken beängstigend auf das Baby. Doch unabhängig davon, welche Größe ein Möbelstück hat, es sollte definitiv mit Kippschutz an der Wand ausreichend befestigt werden, denn schon bald wird das Baby zum Krabbel- und Kletterkind werden, dass sich an allem hochziehen will.   

Desweiteren ist es ratsam, dass alle Möbelstücke abgerundete Ecken und Kanten haben. Im Idealfall sollten Bett, Kommode, Schrank und Co. auch aus unbedenklichen Materialien wie Holz gemacht sein. Besser ist dabei unbehandeltes Holz statt lackiertes, denn vor allem Babys neigen dazu alles anzulecken und könnten so gefährliche Inhaltsstoffe aufnehmen.

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Was ist beim Babybett zu beachten?

Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Schlafstätte des Säuglings sich nicht in unmittelbarer Nähe zu einem Fenster befindet. Es könnte hier nicht nur unangenehm geblendet werden, sondern auch Zugluft abbekommen. Nach Möglichkeit steht das Babybett auch nicht an einer Außenwand, deren Kälte sich für das Baby vor allem im Winter bemerkbar machen würde. Und auch eine mittig im Raum gewählte Position des Babybettes ist keine gute Idee, denn dies hat eine beunruhigende Wirkung. Stellen Sie das Babybett am besten so, dass das Baby immer einen freien Blick auf die Tür hat und sehen kann, wer zur Tür hereinkommt.

Babybett im Babyzimmer
Im Idealfall steht das Babybett weit genug weg vom Fenster, nicht mittig im Raum und keinesfalls an einer Außenwand Foto: Getty Images

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Heutige Modelle eines Gitterbetts sind zu meist in ihrer Höhe verstellbar und einzelne Gitterstäbe lassen sich entnehmen. Die Gitterstäbe sorgen außerdem dafür, dass eine gute Luftzirkulation im Babybett gegeben ist. Einige Modelle lassen sich als sogenannte Mitwachsmöbel sogar mit ein paar Handgriffen zum Kinderbett umbauen. Und auch wenn diese Möbel meist sehr preisintensiv sind, lohnt sich der Kauf dennoch. Denn immerhin hat man hier ein Bett, das ein zweites ersetzt und damit über viele Jahre hinweg in Benutzung ist.   

Welche Möglichkeiten gibt es beim Wickelmöbel?

Beim Einrichten des Babyzimmers darf natürlich keinesfalls Wickelmöbel fehlen. Dies kann eine separate Wickelkommode sein, ein Wandwickeltisch oder ein Wickelaufsatz, der sich auf einer beliebigen Kommode anbringen lässt. Bei letzterem gibt es auch spezielle Modelle, die sich auf das Babybett legen lassen. Generell sollte darauf geachtet werden, dass der Wickelaufsatz nicht zu schmal ist. Das Baby mag zwar in seinen ersten Lebenswochen winzig darauf aussehen, wächst ja aber meist schneller als man denkt. Idealerweise ist die Wickelauflage gut gepolstert und abwaschbar, dann ist ein kleines Malheur schnell wieder beseitigt. Der Wandwickeltisch eignet sich vor allem gut für ein kleines Babyzimmer. Nach jedem Wickeln ist er schnell und komfortabel wieder zugeklappt und es ist direkt mehr Platz im Raum gegeben.

Wickelkommode im Babyzimmer
Damit das Kind beim Wickeln nicht von der Wickelkommode fällt, hat dieses Modell zu beiden Seiten einen Fallschutz integriert. Eine gut gepolsterte, abwischbare Unterlage macht das Wickeln für Eltern und Kind angenehmer. Foto: Getty Images

Fällt die Wahl auf eine Wickelkommode, gilt es zu beachten, dass die Höhe des Möbelstücks mindestens 90 Zentimeter betragen sollte. So ist es für das Elternteil, welches das Baby gerade wickelt, stets komfortabel und permanentes Bücken wird vermieden. Und zur Sicherheit des Kindes braucht es in jedem Fall ausreichend Fallschutz an den Seite. Alle Ecken und Kanten des Möbels sollten reichlich abgerundet sein, damit sich das Baby nicht verletzen kann.   

Sitzmöbel im Babyzimmer nicht vergessen

Ein gemütliches Sitzmöbel wird beim Einrichten des Babyzimmers häufig nicht mit bedacht, ist aber absolut essentiell. Gerade beim Stillen ist ein gemütlicher Sitzplatz sowohl für Mutter als auch fürs Kind wesentlich angenehmer. Am besten eignet sich eine Sitzgelegenheit wie beispielsweise ein Sessel – idealerweise mit hoher Lehne. Soll es etwas dynamischer und doch beruhigend sein, ist ein Schaukelstuhl die perfekte Lösung. Und wer es lieber bodennah mag, für den ist eine gemütliche Loungeecke genau das Richtige. Große Bodenkissen und flauschige Kissen zum Anlehnen an der Wand schaffen für Mutter und Kind eine komfortable Atmosphäre.   

Sitzmöbel im Babyzimmer
Ein bequemes Sitzmöbel im Babyzimmer macht das Stillen für Mutter und Kind gleich viel angenehmer Foto: Getty Images

Textilien an Fenster, Wand und Boden

Keine Frage, beim Einrichten des Babyzimmers sollte es nicht an Gemütlichkeit fehlen. Dafür sorgen vor allem reichlich Textilien im Raum. Ein Vorhang am Fenster bringt nicht nur den Vorteil mit sich, dass der Raum, wann immer es Schlafenszeit ist, nach Belieben verdunkelt werden kann. Zieht man den Vorhang gemeinsam mit dem Kind vor das Fenster, lernt dieses spielerisch seine Schlafroutine. Ist ein Baby besonders lichtempfindlich, dunkelt ein blickdichtes Rollo den Raum noch etwas mehr ab als der Vorhang.

Textilien im Babyzimmer
Textilien an Fenster, Wand und Boden bringen Behaglichkeit in den Raum – auch ins Babyzimmer Foto: Getty Images

Ein Babybett wirkt mit einem Baldachin nicht nur gemütlicher, es kann zusätzlich helfen, den Säugling vor einfallendem Licht zu schützen. Vor dem Bett macht sich ein kleiner, flauschiger Läufer gut. Auch für den restlichen Raum ist Teppich als Bodenbelag eine gute Wahl. Mit diesem hat das Kind einen angenehm weichen Untergrund zum Krabbeln. Und fällt beim Spielen mal etwas herunter, hören die Nachbarn davon nur wenig.      

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Stimmungs- und Nachtleuchten

Wenn es um die richtige Beleuchtung des Babyzimmers geht, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Da Säuglinge noch nicht die Nacht durchschlafen, sondern alle paar Stunden gestillt werden, braucht es sensitives Licht. Dieses sollte weder grell leuchten noch unangenehm kaltstichig sein. Damit man insbesondere bei Nacht die Benutzung des Deckenlichts vermeidet, empfiehlt sich ein kleines Nachtlicht in der Nähe der Wickelkommode.

Neben dem Bett verhilft ein kleines Schlummerlicht dem Baby, schnell wieder zurück in den Schlaf zu finden. Einige Modelle spielen auch eine beruhigende Melodie ab und bewegen sich leicht hin und her. Sogenannte Steckdosenleuchten tauchen den gesamten Raum in ein äußerst atmosphärisches Licht. Die allermeisten Nachtlichter verbrauchen nicht viel Strom und können entsprechend problemlos die ganze Nacht hinweg leuchten.

Nachtlicht im Babyzimmer
In einem Babyzimmer sollte es keinesfalls an Stimmungs- und Nachtlichtern mangeln. Bestenfalls verhilft es dem Säugling schnell (wieder) einzuschlafen Foto: Getty Images

Tipp: Für einen kindgerechten und gemütlichen Look sorgen farbige Lichterketten und stimmungsvolle Wandleuchten beispielsweise in der Form einer Wolke oder eines Luftballons.  

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