20. Februar 2022, 8:07 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wenn Kinder unausgeglichen und unkonzentriert sind, kann das auch an der Einrichtung des Kinderzimmers liegen. Richtet man dieses nach der chinesischen Energielehre Feng Shui aus, wird automatisch mehr Ruhe und Balance im Raum verströmt.
Das Wohl des eigenen Nachwuchses ist Eltern das Wichtigste. Das zeigt sich meist auch in der Ausstattung des Kinderzimmers, das zunehmend nachhaltiger und mit deutlich weniger Spielzeug aus Plastik gestaltet wird. Eine Einrichtung, die für mehr Ausgeglichenheit und Ruhe im Kinderzimmer sorgt, ist die traditionell chinesische Energielehre nach Feng Shui. Keine Sorge: Hierfür muss man sich keinesfalls in die Untiefen der Esoterik begeben, kann aber trotzdem einen positiven Einfluss auf das kindliche Wohlergehen nehmen.
Bedeutung des Kinderzimmers
Das Kinderzimmer ist noch ein sehr „junger“ Raum, der erst im 20. Jahrhundert allmählich salonfähig wurde. Einst schliefen Kinder mit in der elterlichen Kammer und gingen zum Spielen nach draußen auf den Hof oder in die Natur. Heute hat ein Kind meist schon von Geburt an sein eigenes kleines Reich.
Klein trifft es hier exakt, denn in der Regel bekommen Kinder den kleinsten aller Räume eines Zuhauses zugewiesen. Dies ist insofern problematisch, weil in einem Kinderzimmer meist mehrere Funktionsbereiche integriert werden müssen. Hier wird gespielt, gelernt, geschlafen – und dafür braucht es ausreichend Platz. Dieser ist jedoch durch eine enorme Fülle an Kleidung, Spiel- und Schulsachen maximal ausgefüllt. Bedingt durch dieses Grund-Chaos, kann das Chi, also die Lebensenergie, in diesem Raum entsprechend schlecht fließen. Hier ist eine Einrichtung des Kinderzimmers nach Feng Shui nur ratsam.
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Das richtige Kinderbett nach Feng Shui
Beginnen wir der Reihenfolge nach: Zunächst benötigt ein Kleinkind nur ein Bett zum Schlafen. Neben dem Schreibtisch hat dieses Möbel eine bedeutsame Rolle im Feng Shui. Idealerweise ist das Bett aus Holz gefertigt, wenn möglich sogar Zirbenholz, da dessen ätherische Öle über eine beruhigende Wirkung verfügen. Metall dagegen ist eher eine ungeeignete Wahl für ein Kinderbett, denn es leitet nicht nur Strom, sondern auch magnetische sowie elektromagnetische Felder. Auch wenn das Bett nur teilweise aus Metall besteht oder eine Federkernmatratze integriert hat, ist dies nur wenig förderlich für den kindlichen Schlaf.
Kritisch wird im Feng Shui auch das Hochbett gesehen, da dieses häufig mit einem darunter liegenden Schreibtisch kombiniert wird, wodurch sich jedoch zwei verschiedene Energien komprimiert auf einem kleinen Raum befinden. Die ruhige Yin-Energie (Schlaf) trifft hier auf die aktivierende Yang-Energie (Lernen). Zudem fehlt bei einem Hochbett gewissermaßen die Erdung, die allerdings gerade bei sensiblen, verträumten oder schüchternen Kindern wichtig ist.
Position des Kinderbetts im Raum
Damit ein Kind gut in den Schlaf findet, muss an der Stelle des Bettes beruhigende Yin-Energie fließen. Diese verläuft vor allem an Orten, die frei von Strahlungen sind und durch Wasseradern, Bluetooth, WLAN-Router oder auch Stromleitungen innerhalb von Wänden ausgelöst werden. Ideal ist also eine Position, wo sich Kopfteil als auch eine Seite des Bettes an einer Wand befinden. Dadurch wird dem Kind ein Gefühl des Schutzes suggeriert. Und auch, wenn es vom Bett aus Zimmertür und Fenster gut sehen kann, wird es sich schnell sicherer fühlen.
Allerdings sollte vermieden werden, das Kinderbett direkt zwischen Tür und Fenster oder zwei Türen oder mehreren Fenstern zu platzieren. Zwischen all diesen Konstellationen verlaufen unruhige Energieströme, in denen man entsprechend während der Nacht keine Ruhe finden wird. Gibt es jedoch keine andere Möglichkeit, kann sich mit einer Art Raumteiler wie einem Regal oder einer großen Pflanze beholfen werden.
Art und Position des Schreibtischs
Auch Art und Position des Schreibtischs sind laut Feng Shui entscheidend für den Energiefluss im Kinderzimmer. Kann das Chi ungehindert fließen, werden auch Kreativität, Konzentration und Motivation beim Lernen nur so sprudeln. Eine Position, die jedoch eher blockierend wirkt, vor allem auf mentaler Ebene, ist jene mit direktem Blick auf eine Wand. Zudem löst ein rückwärts gerichteter Sitz zum Raum Unbehagen aus und zerrt an der kindlichen Konzentration.
Auch ein Fenster sollte nicht im Rücken des Kindes liegen, denn auch dann wird es sich ungeschützt fühlen und nicht bei der Sache bleiben können. Genau wie beim Bett sollte auch der Schreibtisch so positioniert sein, dass er sich nicht zwischen Tür und Fenster befindet, sondern beim Hochschauen eher beide Raumelemente im Blickfeld liegen. Ideal für einen guten Überblick und kindliche Gedankenfreiheit ist eine Sitzposition mit Rücken zur Wand und mit Blick ins Innere des Raumes. Bestenfalls besteht der Schreibtisch aus Massivholz und nicht aus Metall oder Glaselementen.
Neutrale Farben und natürliche Materialien
Die Farbgestaltung eines Kinderzimmers, dessen Einrichtung sich an Feng Shui orientiert, mag zunächst paradox klingen. Denn für mehr Ausgeglichenheit im Raum werden eher neutrale, sanfte Töne vorgesehen. Kinder mögen es jedoch tendenziell lieber bunt. Knallfarben wie Rot, Gelb oder Blau passen zwar zum Spielen und Toben tagsüber, sind aber eher störend, wenn es um einen entspannten Schlaf in der Nacht geht.
Besser eignen sich Sorbettöne wie zartes Gelb, Flieder, Mintgrün, Hellgrau oder Sand. Wenn schon nicht großflächig an Wänden, Boden oder auf Vorhängen, so können zumindest kleine Accessoires auffällig in ihrer Farbgebung sein. In der Regel geschieht diese meist ohnehin über eine enorme Fülle an Spielsachen. Daher sollte man auch mit wilden Mustern im Kinderzimmer sparsam umgehen und stattdessen überwiegend auf Unifarben setzen.
Auch warme Holztöne und andere Naturmaterialien sind optimal für ein Kinderzimmer im Feng Shui-Stil. Bettwäsche, -decken und -bezüge sollten bestenfalls aus Bio-Baumwolle, Wolle und Leinen bestehen, da sie sich nicht wie Kunstfasern statisch aufladen.
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Chaos bestmöglich vermeiden
Dass es einem Kinderzimmer per se an Ordnung mangelt, liegt in der Natur der Sache. Hier wird gespielt, getobt, gelernt. All das darf man dem Raum auch bis zu einem gewissen Grad ansehen. Für mehr kindliche Ausgeglichenheit und einen positiven Energiefluss sollte laut Feng Shui regelmäßiges Aufräumen am Abend ein Muss sein. Außerdem gibt es in einem Kinderzimmer zu viele Stör- und Ablenkfaktoren. Ein Bett, das über und über mit Kuscheltieren belegt ist, lässt ein Kind aufgrund von Platzmangel unruhig schlafen und ein voller Schreibtisch es beim Lernen unkonzentriert sein.
Wenn praktisch jede Ecke des Kinderzimmers sowie Freiräume unterm Bett und auf Schränken überquellen, kann das Chi nicht frei zirkulieren. Hilfreich ist es auch, den Bestand an Spielzeug, vor allem an Dingen, die unbenutzt oder sogar kaputt sind, zu reduzieren. Zudem braucht ein Kinderzimmer laut Feng Shui eine gewisse Struktur: Hierfür empfiehlt es sich, den Raum in die drei Bereiche Schlafen, Spielen und Lernen einzuteilen, feste Aufbewahrungsplätze für Spiel- und Lernsachen zu schaffen und Kisten entsprechend zu markieren.