15. April 2024, 10:55 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Was vor einiger Zeit noch als modisch im Kinderzimmer galt, sieht man heute nur noch selten. Und zwar mit gutem Grund: myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann erklärt, was bei der Einrichtung im Kinderzimmer aktuell nicht mehr angesagt ist – und verrät passendere Alternativen.
Wer jetzt das Kinderzimmer für die geliebten Sprösslinge zeitgemäß einrichten will, kommt an einigen Looks nicht vorbei. Andere wiederum scheinen mittlerweile eher aus der Mode geraten. Welche Styles sind im Kinderzimmer mittlerweile nicht mehr gefragt?
1. Mustertapeten an allen vier Wänden
Von Mustertapeten im Kinderzimmer ist gleich in mehrfacher Hinsicht abzuraten – zumindest, wenn es darum geht, alle vier Wände damit zu tapezieren. Denn dahinter steckt viel Aufwand für eine vermutlich nur kurze Nutzungsdauer. Mit voranschreitendem Alter verändert sich meist auch der Geschmack eines Kindes. Es ist also gut möglich, dass das einst ausgewählte Muster bereits nach zwei oder drei Jahren vom Nachwuchs nicht mehr länger erwünscht ist.
Noch dazu können Muster, insbesondere wenn sie kleinteilig und bunt sind, gerade auch bei jüngeren Kindern sehr überfordernd und wie eine Reizüberflutung wirken. Immerhin ist mit reichlich Spielzeug und vielen anderen Farben oder Mustern auf Möbeln, Textilien und Accessoires so einiges los im Kinderzimmer. Wenn es dennoch eine gemusterte Tapete sein soll, dann besser nur auf einer einzelnen Wand, die so zur Statement Wall im Raum wird.
2. Weiße Möbel
Eine Zeit lang waren vor allem weiße Möbel gefragt. Doch auch diese erwiesen sich auf Dauer als eher unpraktisch und gelten mittlerweile als nicht mehr ganz so zeitgemäßer Style im Kinderzimmer. So rein die Farbe Weiß auch scheint, ist sie doch unglücklicherweise „ideal“ für sichtbare Kratzer und Kritzeleien.
Und mit der Entwicklung hin zu einem nachhaltigen, natürlichen Ambiente, stehen lackierte Kinderzimmermöbel immer mehr im Verruf. Lieber sollen es einfache Möbelstücke aus unbehandeltem hellen Holz sein. Und auch Farbe ist erlaubt: Bunt lasierte Betten, Regale oder Schränke tragen dazu bei, dass der Raum noch kindgerechter wirkt. Eine willkommene Abwechslung, nachdem das Kinderzimmer in den letzten Jahren auffallend neutral und fast schon farblos anmutete.
3. Von Fantasiewesen und fernen Galaxien
Bekanntermaßen haben Kinder eine blühende Fantasie. Drachen, Einhörner, Feen gehören beim Spielen in ihre Welt, doch nicht mehr unbedingt auch an ihre Wand. Nur noch selten sieht man im Kinderzimmer Fantasiewesen oder ferne Galaxien, vielmehr sind es jetzt realistische Darstellungen von Szenen aus dem Zirkus oder aber Berglandschaften.
Häufig ziert ein angedeuteter Himmel mit aufsteigenden Ballons, schwebenden Wolken, lachenden Sternen und einem bunten Regenbogen heute die Wand. Und statt exotischer Tiere aus dem Dschungel wie Affen, Elefanten und Tiger tummeln sich mittlerweile bevorzugt heimische Mäuse, Vögel und Füchse im Kinderzimmer.
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4. Keine Klassikerfarben
Über viele Jahre lange wurde das Kinderzimmer vorrangig mit den beiden Pastellfarben Rosa und Blau eingerichtet, die entsprechend optisch direkt Aufschluss über das Geschlecht des Babys vermitteln sollten. Weil diese stereotypische Zuordnung mittlerweile zunehmend mehr hinterfragt wird, kommen immer mehr neutrale Töne wie Sorbetgelb, Sandfarben, Grün oder Grau zum Einsatz. Wer das Kinderzimmer dennoch gern klassisch und trotzdem zeitgemäß einrichten will, greift statt zu Rosa und Blau besser zu Altrosa und Mint. Und auch die aktuelle Pantonefarbe des Jahres 2024, Peach Fuzz, eignet sich geradezu ideal für ein kindgerechtes Ambiente.
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5. Baldachin und Tipi
Auch dieser einstige Style fürs Kinderzimmer ist aktuell nicht mehr sonderlich gefragt. Baldachine und Tipis haben zweifelsfrei ihren Charme und werden eines Tages ganz bestimmt wieder Teil der Ausstattung sein. Doch gerade Tipis bilden zwar einen spielerischen Rückzugsort für die lieben Kleinen, bedürfen aber auch einer gewissen Fläche im Raum. Bei stetig steigenden Mietpreisen werden Wohnräume kleiner, entsprechend verfügt nicht jede Familie über derart viel Platz im Kinderzimmer.
Bei Baldachinen stellt sich hingegen die Frage nach der tatsächlichen Notwendigkeit. Immerhin schlafen Neugeborene und Babys häufig die erste Zeit mit im elterlichen Bett und nur selten im Kinderzimmer. Bis sie dann ins eigene Reich ziehen, bedarf es möglicherweise auch schon wieder eines neuen Bettes.