13. Januar 2024, 13:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Auch Kinder brauchen Ruhe und Zeit für sich. Egal ob im Kinderzimmer oder außerhalb: Ein eigener Bereich zum Ausruhen und Lesen lässt sich ohne viel Aufwand gestalten. Experten erklären, wie es geht.
Nicht nur wir Erwachsenen ziehen uns gerne mal zurück – auch Kinder lieben es und entspannen gerne in ihrer eigenen kleinen Welt. Damit das gut gelingt, lohnt es sich, ihnen eine kleine Kuschelecke im Kinderzimmer einzurichten. Diese fördert auch die kreative Entwicklung und das Wohlbefinden des Kindes.
Darauf kommt es bei der Kuschelecke im Kinderzimmer an
Eine Kuschelecke sollte für Kinder gut erreichbar, ruhig und ausreichend hell sein. „Der Raum unter einem Spiel- oder Hochbett eignet sich dafür ebenso wie eine freie Zimmerecke oder eine Fläche unter einer Dachschräge“, sagt Christine Scharrenbroch, vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM).
Optimale Größe einer Lese- und Kuschelecke
Wie groß die Ecke sein muss, hängt vom Alter und der Anzahl der Kinder ab. Ein Kleinkind sollte genügend Platz haben, um bequem sitzen und liegen zu können. „Eine Fläche von 70 mal 140 Zentimetern reicht schon aus“, sagt Mareike Hermann von der DIY Academy. Das entspricht den Maßen einer Kindermatratze. Alternativ könne man auch eine Sitznische in einer Schrankwand nutzen, so Hermann.
Auch die Matratze auf dem Hochbett kann als Rückzugsort dienen. Von oben können die Kinder gut beobachten. Das ist wichtig, denn „Kinder wollen oft Teil des Geschehens sein und bleiben“, erklärt Gottfried Schilling, Schreiner und Erzieher. Er plant Raumkonzepte und Kinderspielräume, unter anderem für Kindertagesstätten.
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Kinder in die Planung einbeziehen
Bevor Eltern mit der Umsetzung beginnen, sollten sie mit ihrem Kind über dessen Wünsche und Vorstellungen sprechen. „Das Kind sollte, wenn es schon kann, mitentscheiden dürfen, wie die Kuschelecke gestaltet wird“, sagt Schilling. Denn es fühle sich wohl, wenn es von Dingen umgeben ist, die es mag, so der Experte.
Auch wenn Eltern ihrem Kind einen Ort zum Ausruhen schaffen wollen: „Die Funktion der Kuschelecke bestimmt letztlich das Kind“. So kann ein Rückzugsort auch ein Spielort sein. Immer dann, wenn das Kind ihn in sein Spiel einbezieht.
Bequeme Sitzgelegenheit ist das A und O
Damit die Kuschelecke im Kinderzimmer auch gern genutzt wird, sollte sie bequem und behaglich sein. Eine weiche Unterlage wie eine Spielmatratze oder ein Teppich sind gut geeignet, sagt Scharrenbroch. Ebenso sorgen ein dickes Bodenkissen, ein Sitzsack oder ein Kindersofa für Gemütlichkeit. „Schön ist auch ein mit Teppich ausgelegtes Podest, vor allem mit zusätzlichem Stauraum darunter“, so Hermann.
Kuschelige (Wand-) Kissen, große Plüschtiere und Schmusedecken erhöhen den Komfort. Es geht aber auch ohne, wenn man sich für eine Hängematte oder einen Hängesessel entscheidet. Man kennt den Effekt etwa von Wiegen: „Frei schwingende Elemente beruhigen“, erklärt Schilling.
Ein Zelt als behagliche Alternative
Eine besonders schöne und gemütliche Alternative sind kleine Zelte im Kinderzimmer. Die Kleinen können dieses sowohl als Rückzugsort nutzen, aber auch, um sich darin zu verstecken oder zu spielen. Die kleinen Zelte für Kinder kann man außerdem schön mit einer Wimpel- oder Lichterkette schmücken und innen drin alles mit Kissen auslegen.
Aufbewahrungsmöglichkeiten in der Kuschelecke
Praktisch ist ein niedriges Bücherregal in der Kuschelecke. So haben die Kleinen ihre Lieblingsbücher immer griffbereit und können sich in Geschichten vertiefen. Scharrenbroch rät, es an der Wand zu befestigen oder freistehend aufzustellen. „Auch Körbe mit Büchern oder Spielsachen können platziert werden“, empfiehlt sie.
Eine weitere Idee sind übereinander gestapelte Obstkisten, so Heimwerker-Expertin Hermann. Darin lässt sich auch eine kleine Anlage für Musik oder Hörspiele unterbringen.
Auf das richtige Licht kommt es an
„Für Gemütlichkeit sorgen Lichterketten oder eine kleine Lampe mit warmem Licht“, sagt Scharrenbroch. Wenn das Kind gerne in Büchern blättert oder sogar schon liest, sollte in der Ecke ein Leselicht vorhanden sein. Praktisch sind dimmbare Lampen, bei denen das Kind selbst wählen kann, wie dunkel oder hell sein Rückzugsort sein soll. Beliebt sind inzwischen auch Leuchten, die die Farbe des Lichts verändern können.
Damit das Kind die Ecke gerne nutzt, sollten auch die Wände so gestaltet sein, dass sie ihm gefallen. „Die Wände können mit Wandtattoos verschönert werden“, so Scharrenbroch. Oder mit Postern und selbst gemalten Kinderbildern. So wird die Kuschelecke noch persönlicher. Farblich lässt sich die Ecke in der Wunschfarbe des Kindes absetzen. Erd- und Beigetöne sowie kühles Blau, Grau, Lila und Grün wirken beruhigend. Rot, Pink, Orange und Gelb stimmen fröhlich und können Energie wecken.
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Kuschelecke sollte etwas versteckt sein
Empfehlenswert ist es, die Kuschelecke etwas vom Rest des Zimmers abzuschirmen. Zum Beispiel mit einem offenen Regal davor oder einem Vorhang, rät Hermann. Auch ein Baldachin kann hilfreich sein. „So ein kleines Dach lässt verstehen, dass es sich um eine geschützte Zone handelt“, sagt sie. Noch mehr Höhlencharakter erleben Kinder in einem kleinen Spielzelt oder Spielhäuschen. „Hier können sich die Kinder zurückziehen, sie fühlen sich gerne unbeobachtet“, sagt Scharrenbroch.
Mit Material der dpa