15. Februar 2023, 14:31 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eine massive Arbeitsfläche in der Küche sorgt für eine charismatische Optik. Wer diese möglichst lang erhalten will, muss sich regelmäßig um die Oberfläche kümmern. Was man tun kann und warum die Pflege einer Arbeitsplatte aus Massivholz so wichtig ist, erfahren Sie hier.
Die Arbeitsplatte ist wohl der Bereich einer Küche, der tagtäglich am meisten beansprucht wird. Um die Fläche möglichst lang in ansprechendem und funktionstüchtigen Zustand zu erhalten, bedarf es hier einer regelmäßigen Pflege. Insbesondere bei einem Naturmaterial wie Holz, das ständig arbeitet, erhöhen schonende Maßnahmen wie Ölen, Schleifen und Co. die Lebensdauer um ein Vielfaches. Welche Pflege es bei einer Arbeitsplatte aus Massivholz braucht, erfahren Sie hier.
Die Strapazen einer Massivholzplatte
Eine Arbeitsplatte aus Massivholz ist täglich so einigen Strapazen ausgesetzt, weshalb regelmäßige Pflegeeinheiten einmal mehr von Relevanz sind. Denn Holz ist zwar einerseits enorm robust, aber gleichermaßen auch sehr sensibel. So nimmt es als saugfähiges Material etwa Wasser oder andere Flüssigkeiten schnell auf. Dadurch kommt es häufig zu unschönen Fleckenbildungen auf der Oberfläche.
Ebenso sollten heiße Töpfe nicht einfach ohne Untersetzer auf der Massivholzplatte abgestellt werden. Und wer das Schneiden von Gemüse lieber direkt auf der Platte statt auf einem Brettchen erledigt, hat ebenfalls schnell das Nachsehen. Denn scharfe und spitze Gegenstände sind für den langlebigen Erhalt der Arbeitsplatte ebenso fatal wie auch Verfärbungen durch permanenten Lichteinfall, aggressive Säuren, verschüttete Getränke und Lebensmittel oder auch Fett- und Ölspritzer.
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Generelle Maßnahmen zur Pflege einer massiven Arbeitsplatte
Es empfiehlt sich, zur Pflege einer Arbeitsplatte aus Massivholz mit Öl zu arbeiten. Keinesfalls sollte hingegen zu einem Lack gegriffen werden. Dieser verschließt die Poren des Naturmaterials und lässt sowohl die Oberfläche als auch Sie selbst nicht wirklich gut atmen. Ideal ist es außerdem, wenn die Luftfeuchtigkeit in der Küche stets 40 bis 60 Prozent beträgt, so kann das Holz weder mit der Zeit austrocknen und rissig werden, noch unschön aufquellen.
Entsprechend hilfreich ist es für das Material und dessen langlebigen Erhalt, wenn die Arbeitsplatte keiner konstanten Lichteinstrahlung oder Wärmebelastung durch nahegelegene Heizungen ausgesetzt ist. Auch das kann mit der Zeit zum Austrocknen, aber auch zu Verfärbungen oder sogar zum Verblassen des Holzes führen.
Regelmäßiges Reinigen
Grundsätzlich ist es wichtig, eine Arbeitsplatte aus Massivholz regelmäßig, idealerweise täglich, zu reinigen. Mit einem nebelfeuchten Tuch einmal über die komplette Oberfläche zu wischen, schützt vor sich allmählich festsetzender Verschmutzung.
Zum einfachen Befeuchten braucht es nicht einmal ein großes Angebot an Reinigungsmitteln. Für eine Grundsäuberung ist lediglich lauwarmes, seifenhaltiges Wasser notwendig. Der Lappen sollte dabei keinesfalls in zu viel Feuchtigkeit getränkt sein, andernfalls dringt das stehende, überschüssige Wasser in die Oberfläche ein und quillt das Material auf. Vorsicht ist auch bei zu aggressiven und säurehaltigen Reinigern geboten. Diese richten dauerhaft eher Schaden auf einer Oberfläche, anstatt sie Instand zu halten.
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Öl als Frischzellenkur
Gewissermaßen versteht sich das Ölen einer Arbeitsplatte aus Massivholz als eine Art Frischzellenkur. Nicht nur, dass solche eine Pflegemaßnahme einen belebenden Effekt auf das Material hat, es schützt gleichzeitig auch vor Austrocknung und Rissbildung.
Eine regelmäßig geölte Arbeitsfläche ist immun vor Flüssigkeiten und anderem alltäglichem Schmutz. Außerdem wird durch eine Behandlung mit Öl der einzigartige Charakter des Naturprodukts, sprich die besondere Maserung des Holzes wieder mehr betont.
Als Öl bietet der Markt viele verschiedene Produkte, auch spezifisch für verschiedene Holzarten. Empfohlen werden vor allem Hartöl als auch Leinöl, die das Holz sättigen, schützen und so für eine glatte, seidig glänzende Oberfläche sorgen. Weniger ratsam sind hingegen Olivenöl oder Sojaöl, da diese nicht aushärten. Weil sich eine behandelte Oberfläche mit der Zeit wieder abnutzt, sollte für einen dauerhaften Schutz der Massivholzplatte eine solche Pflegeeinheit rund zwei oder drei Mal im Jahr erfolgen.
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Arbeitsplatte aus Massivholz schleifen
Weil so eine Arbeitsplatte über Jahre in ständigem Gebrauch ist und dabei gelegentlich auch die eine oder andere Macke abbekommt, reicht eine Oberflächenbehandlung mit Öl manchmal nicht mehr aus. Bei tiefergehenden Flecken, Kratzern oder sogar Dellen bedarf es eines neuen Schliffs. So lassen sich Wasserflecken oder Glasränder bereits mit einem Feinschleifpapier (320 bis 400er-Körnung) gut beseitigen.
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Für hartnäckigere Soßen- oder Fettspritzer braucht es dagegen schon ein etwas gröberes Schleifpapier (240-320er Körnung). Und bei Härtefällen wie Kratzern, Macken oder auch Dellen sollte ein besonders grobes Schleifpapier (120er-Körnung) zum Einsatz kommen und im Anschluss noch zusätzlich mit einem feineren (240er-Körnung) behandelt werden. Wichtig ist, stets sorgfältig und gleichmäßig in Faserrichtung zu schleifen. Danach die Massivholzplatte rückstandslos von feinen Staubresten befreien und die Oberfläche noch ein wenig nachölen. Es entsteht eine feine, glatte Fläche, die für etwa 12 Stunden ruhen und nicht beansprucht werden darf.