23. Februar 2023, 15:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein Gestein wie Marmor, Schiefer oder Granit gilt im Allgemeinen als robust, hat allerdings als Naturprodukt auch seine empfindliche Seite. Was es braucht, ist ein gewisses Maß an täglicher Zuwendung, andernfalls werden entsprechende Oberflächen mit der Zeit eine unschöne Optik annehmen. Wie Sie Ihre Arbeitsplatte aus Naturstein richtig pflegen, verraten wir Ihnen hier.
Naturstein ist ganz klar ein Material mit besonderem Charakter. Ganz egal, ob Marmor, Granit, Kalkstein oder Schiefer als Arbeitsfläche in der Küche zum Einsatz kommt, stets kreiert das Naturmaterial eine Raffinesse im Raum. Weil es sich bei Naturstein stets um ein Unikat handelt und das Material möglichst dauerhaft erhalten bleiben soll, ist es nötig bestimmten Pflegehinweisen zu folgen. Nimmt man es jedoch mit der Fürsorge ernst, kommen Farbe, Maserung und Glanz eines Gesteins noch besser zur Geltung. Lesen Sie hier, wie man eine Arbeitsplatte aus Naturstein richtig pflegt.
Naturstein ist strapazierfähig, aber auch pflegebedürftig
Im Allgemeinen gilt Naturstein als ausgesprochen strapazierfähig, robust und langlebig. Nicht ohne Grund kommt er daher häufig als Fensterbank, Bodenfläche oder eben Arbeitsplatte zum Einsatz. Sowohl säurehaltige Flüssigkeiten und Speisen als auch Schnitte und Kratzer durch Messer können einem Hartgestein wie Granit im Grunde nichts anhaben. Marmor dagegen reagiert als Weichgestein schon empfindlicher auf Säuren. Beide Gesteinsarten sind allerdings resistent gegenüber starker Hitze von heißen Töpfen – hier kommt es nur in seltenen Fällen zu Materialverfärbungen.
Doch auch ein Naturmaterial bleibt vom Altern nicht verschont. In Kombination mit Gebrauchsspuren aus dem Alltag bildet sich so über die Jahre eine charismatische Patina. Zwar kann der Reifeprozess, genau wie auch beim Menschen, nicht aufgehalten werden, doch lässt er sich mit ein wenig Zuwendung zumindest entschleunigen. Daher gilt es gerade bei einer Arbeitsplatte aus Naturstein, einige Pflegetipps zu beachten.
Schutz dauerhaft gewährleisten
Idealerweise bedarf eine Arbeitsplatte aus Naturstein jeden Tag etwas Zuwendung – auch wenn das Material vom Hersteller zuvor imprägniert wurde. Gerade auch, weil mit der Zeit und durch tägliche Beanspruchung der Schutz durch die Imprägnierung mehr und mehr schwindet.
Schon mit einem weichen, feuchten Tuch lassen sich täglich anfallende Schmutz- und Staubpartikel gut beseitigen. Von harten, kratzigen Schwämmen wie etwa aus Stahlwolle ist hingegen abzusehen, da diese der Oberfläche des Natursteins empfindlich schaden können. Spätestens, wenn Wasser nicht mehr wirklich auf Granit und Co. abperlt, ist es Zeit für eine Auffrischung der Imprägnierung.
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Was tun bei Kalkablagerungen?
Ob beim Aufbrühen von Tee, Kochen von Nudelwasser oder Reinigen der Oberfläche – nahezu täglich kommt diese mit Wasser und damit auch mit Kalk in Berührung. Dass das auch bei einer Arbeitsplatte aus Naturstein nicht gänzlich folgenlos bleibt, liegt in der Natur der Sache. Je nach Gebrauch und regionaler Wasserhärte sind die kalkhaltigen Ablagerungen mit der Zeit mehr oder weniger stark ausgeprägt. Mit einer simplen Reinigung ist es dann nicht mehr getan, hier braucht es andere Lösungen. So lässt sich Marmor mithilfe eines Wachses erfolgreich vor Kalk schützen.
Bei Granit braucht es vor allem Mittel, die Aminosulfonsäure enthalten. Mit säurehaltige Reinigern, aber auch Essig oder Zitrone, würde sowohl dem Hart- als auch dem Weichstein allmählich Schaden hinzugefügt werden. Noch effektiver und als dauerhafte Lösung geeignet ist bei Küchen mit Arbeitsplatten aus Naturstein jedoch der Einbau einer Entkalkungsanlage.
Fettflecken wieder loswerden
Bei Fettflecken auf der Arbeitsplatte aus Naturstein sind herkömmliche Spülmittel keine gute Lösung. Deren Inhaltsstoffe können sich im Gestein festsetzen und so eher zu Schäden als zum Erfolg führen. In jedem Fall sollte man bei Ölspritzern und Co. schnell handeln.
Durch die Offenporigkeit des Naturmaterials können Fette und Feuchtigkeit schneller und tiefer in den Stein eindringen. Das gilt vor allem für die weicheren Gesteine wie Marmor oder auch Schiefer. Die Folge? Der Naturstein verharzt allmählich, was schlussendlich auch optisch nicht ohne Folgen bleibt.
Etwas robuster ist hier zwar das Hartgestein Granit, dennoch gilt auch hier schnelles Handeln. Es empfiehlt sich auf den frischen Fettfleck ein saugfähiges Tuch zu legen. Anschließend mit etwas Glasreiniger und Wasser über die Stelle wischen. Ist der Fleck schon etwas „älter“ und ausgehärtet, sollte das Fett mit einem Ceranfeldhobel vorsichtig abgeschabt werden.
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Welche Pflegeprodukte sind nicht zu empfehlen?
Von einigen Produkten sollten man in Sachen Reinigung und Pflege allerdings die Finger lassen, andernfalls wird die Patina des Steins mit der Zeit immer mehr leiden. So wird bei stark verschmutzten Stellen in der Regel gern zu Scheuermilch gegriffen. Keine gute Idee, denn in dem Reiniger finden sich schleifende Partikel, die der Oberfläche allmählich schaden. Ähnlich verhält es sich auch mit Scheuerschwämmen, deren Kunststofffasern schnell zu Kratzern in der Oberfläche führen.
Auch Spezialreiniger für den Backofen, den Grill oder Rohre im Haushalt sollten keinesfalls zu einem alternativen Einsatz auf empfindlichen Gesteinsflächen kommen. Die darin enthaltene Kali- und Natronlauge führt ebenfalls über kurz oder lang zu unschönen Spuren im Material. Zudem greifen scharfe Zitrusreiniger ein Gestein wie Kalkstein mit der Zeit an und können unter anderem zu Verfärbungen führen.