27. November 2021, 4:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Küchentisch ist für viele seit über einem Jahr auch Arbeitsplatz. Die Küchenhersteller setzen nun genau dort an. Hier sind die Möbelideen für das neue Homeoffice.
Der Esstisch war immer schon Kommandozentrale vieler Haushalte: Hier isst man nicht nur. Man spielt, bastelt, kommuniziert, streitet, Kinder machen Hausaufgaben. Und mit Pandemiebeginn wurde der Tisch in vielen Haushalten nicht nur ein Arbeitsplatz für die Erwachsenen, die zu Hause in der Küche mal eine Überstunde dran hängen – sondern festes Homeoffice.
Seit Monaten. Arbeiten. Am Küchentisch. Das ist nicht immer etwas Schönes. Privates wird mit Arbeit vermischt. Abends bleiben Unterlagen und Technik liegen, ihr Anblick kann Stress erzeugen. Und ergonomisch-bequem ist das stundenlange Arbeiten dort auch nicht immer.
Ausgerechnet die Küchenhersteller fangen nun an, echte Schreibtische zu verkaufen. Sie wollen damit die Menschen weg vom Küchentisch locken – aber nicht unbedingt raus aus der Küche. Vielmehr integrieren sie zusätzliche Arbeitsflächen für die Heimarbeit in die Küchenzeilen oder sie bieten für den offenen Wohnraum zur Küche passende Arbeitsmöbel an, sodass ein einheitlicher Look gewahrt wird.
Das Homeoffice in der Küche – Platz für die neue Normalität
Immer mehr Menschen arbeiten – zumindest tageweise – von zu Hause aus, und zwar unabhängig von den aktuell geltenden Kontaktbeschränkungen, erläutert die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) den Gedanken hinter den Möbelideen. Der Wunsch nach einer höheren Flexibilität bei beruflichen und familiären Aufgaben habe ebenfalls dazu geführt, dass Homeoffice für viele Arbeitnehmer auch in Zukunft Normalität sein wird.
Doch das bringt für viele Haushalte ein Platzproblem mit sich: Es gibt in Wohnungen und Häusern oft keine separaten Büros, vor allem nicht für zwei Erwachsene. Abhilfe schaffen da zusätzliche Arbeitsecken in allen möglichen Wohnbereichen – so eben auch das Homeoffice in der Küche.
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Diese Ideen der Branche sind recht neu, lassen sich aber meist mit den bestehenden Küchenelementen im Handel umsetzen. Ein paar Beispiele: Man kann die Arbeitsplatte einer Küchenzeile seitlich über die Unterschränke hinaus verlängern und schafft so eine integrierte Schreibtischplatte. Wer eine große Küche neu plant, kann auch in der Zeile selbst auf ein, zwei Unterschränke verzichten und erhält so Fußraum für einen Stuhl an der Zeile, lautet ein Tipp der AMK.
Die Alternative: Man montiert auf einem Unterschrank einen sogenannten Auszieh- oder Auszugboden, der als Schreibtischplatte zweckentfremdet wird.
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Küchen-Unterschränke als Schreibtisch
Wer nicht plant, im Moment die ganze Küche zu erneuern, hat ebenfalls Optionen: An das Ende einer Küchenzeile dockt neu ein kleiner, vielleicht sogar höhenverstellbarer Küchentisch als Schreibtisch an. Oder man nimmt an anderer Stelle im Raum Hänge-Unterschränke als Tisch her.
Dass diese Arbeitsplatz-Varianten den gleichen Look wie die Küchenzeile haben beziehungsweise Elemente in dieser sein könnten, gibt dem Raum einen einheitlichen, aufgeräumten Look und dem Schreibtisch eine professionelle Wirkung.
Gerade im offenen Grundriss, wo Küche, Ess- und Wohnzimmer ohne trennende Wände unterkommen, gibt es seit Längerem die Entwicklung hin zu den optisch gleichen Küchen-, Ess- und Wohnzimmermöbeln. Küchenschränke zum Beispiel könnten auch Wohnzimmer-Vitrinen sein, man sieht kaum einen Unterschied.
Das schlägt sich jetzt auch in der Schaffung von Arbeitsplätzen in diesem großen Wohnraum nieder, wie die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche, die über 140 Hersteller und Küchendienstleister vertritt, aufzeigt: Hohe Sideboards bieten integrierte Schreibtisch-Nischen. Oder eine Ecke des Zimmers lässt sich mit Hänge- und Unterschränken aus dem Küchenangebot zum Büro mit viel Stauraum in der Küchen-Trendfarbe Dunkelblau machen.