13. Januar 2021, 11:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Für viele gehört es zur morgendlichen Routine dazu und hilft dabei, wach in den Tag zu starten. Doch beim Aufbrühen können sich einige typische Fehler einschleichen. myHOMEBOOK hat sich beim Deutschen Kaffeeverband erkundigt, welche dazugehören – und wie man es richtig macht.
Was viele nicht wissen: Kaffee ist ein äußerst komplexes Genussmittel. Von der Pflanze bis in die Tasse gibt es eine Reihe von Faktoren, die Aroma und Geschmack beeinflussen. Während man auf Anbau und Verarbeitung von Kaffee in der Regel keinen Einfluss hat, passieren doch beim Aufbrühen noch häufig Fehler. Beispiele hierfür sind der richtige Mahlgrad, die Dosierung, die Temperatur und Beschaffenheit des Wassers sowie der richtige Umgang mit der Kaffeemaschine.
Übersicht
1. Fehler: Kaffee nicht richtig lagern
„Frische und Hygiene spielen in jedem Schritt der Kaffeezubereitung eine wichtige Rolle“, erklärt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer vom Deutschen Kaffeeverband auf Nachfrage von myHOMEBOOK. Demnach sollte man ausschließlich frische Zutaten verwenden. Dazu gehören neben frischen Bohnen oder frisch gemahlenem Kaffeepulver auch frisches Wasser. Außerdem muss die Kaffeemaschine sauber sein – dazu die Herstellerangaben beachten.
„Auch die korrekte Lagerung des Kaffees spielt in Bezug auf die Frische eine entscheidende Rolle“, sagt Preibisch. „Er sollte dunkel, kühl und trocken aufbewahrt werden. Wärme, Feuchtigkeit und Sauerstoff schaden dem Kaffee.“ Er empfiehlt dabei auch, den Kaffee in seiner Originalverpackung aufzubewahren und nicht in andere Behältnisse umfüllen. Die Verpackung dabei immer gut verschließen und in einer luftdichten Dose aus geruchsneutralem Material aufbewahren.
Passend dazu: Welche Kaffeemaschine passt zu mir?
2. Fehler: Die falsche Auswahl der Kaffeesorte
„Über die Auswahl der Bohnen beziehungsweise Mischung für den Kaffee entscheidet der individuelle Geschmack des Kaffeeliebhabers“, weiß Preibisch. Allerdings sollte die Röstung immer auf die Zubereitungsart abgestimmt sein. Beim entsprechenden Röstgrad von Kaffee passieren oftmals Fehler. Kaffee, der mit der Filterkaffeemaschine oder dem Handfilter zubereitet wird, sollte beispielsweise einen mittleren bis hellen Röstgrad besitzen. Für die Zubereitung von Espresso empfehlen sich hingegen dunklere Röstungen.
Tipp: Beim Einkaufen lohnt sich der Blick auf die Kaffeeverpackung. Oft findet man hier Informationen über den Röstgrad oder die empfohlene Zubereitungsart.
3. Fehler: Kaffeepulver nicht passend dosieren
Auch bei der Dosierung von Kaffee können Fehler unterlaufen – dabei ist sie entscheidend für die Stärke des Kaffees und somit für den Geschmack. „Für die Zubereitung einer Tasse Kaffee (125 bis 150 ml) rechnet man sieben bis zehn Gramm Mahlgut, bei einem einfachen Espresso mit etwa sieben bis neun Gramm Pulver pro Tasse“, rät Preibisch. Ein gehäufter Esslöffel entspricht etwa zehn Gramm Kaffeepulver. Verwendet man Pads oder Kapseln muss man sich nicht um die Dosierung kümmern. Die enthalten bereits Kaffeepulver in der richtigen Dosierung und dem richtigen Mahlgrad.
Hinweis: Bei unseren Kollegen von FITBOOK erfahren Sie, ab wie vielen Tassen Kaffee ungesund wird. Zudem lesen Sie dort, welche die gesündeste Zubereitungsart für Kaffee ist.
4. Fehler: Der falsche Mahlgrad
Apropos Mahlgrad: Erst durch die Zerkleinerung der gerösteten Bohnen wird Kaffee extrahierbar.
„Je nach Zubereitungsart muss der Mahlgrad des Kaffees angepasst werden, um eine optimale Extraktion zu gewährleisten“, erklärt Preibisch. „Für Filterkaffee sollte man beispielsweise mittelfein gemahlenen Kaffee verwenden.“ Ist das Kaffeepulver zu fein gemahlen, erhält man überextrahierten Kaffee – und der schmeckt bitter. Bei einer zu groben Mahlung schmeckt der Kaffee hingegen zu dünn – viele sprechen in diesem Zusammenhang von „Blümchenkaffee“.
Tipp: Nach Möglichkeit sollte man Kaffee frisch, also erst kurz vor dem Aufbrühen mahlen. Dabei immer nur so viel Kaffee mahlen, wie man tatsächlich benötigt.
Auch interessant: 6 Tipps für das perfekte Frühstücksei
5. Fehler: Zu heißes Wasser
Im Grunde lässt sich Kaffee mit jeder Wassertemperatur zubereiten. Cold Brew wird beispielsweise mit kaltem Wasser hergestellt. Einen Fehler machen allerdings viele beim Kaffee: Verwendet man kochendes Wasser, verbrühen die Aromen regelrecht. „Bei der Kaffeezubereitung per Hand empfiehlt es sich daher, das Wasser nach dem Aufkochen 30 bis 60 Sekunden abkühlen zu lassen“, rät Preibisch. Eine gute Temperatur für die Zubereitung von Kaffee oder Espresso liegt laut dem Experten zwischen 90 und 96 Grad.
Dazu passend: Die 9 schönsten French Presses für zu Hause
Übersicht mit Tipps 6 Arten, Kaffee zuzubereiten
5 Geräte in der Übersicht Welche Kaffeemaschine passt zu mir?
Von Vollautomat bis Siebträger 9 empfehlenswerte Kaffeemaschinen im Vergleich
6. Fehler: Schlechte Wasserqualität
„Ein Kaffeegetränk besteht zu etwa 98 Prozent aus Wasser“, erklärt Preibisch. Damit ist Wasser neben dem braunen Pulver die Hauptzutat von Kaffee. „Mit einer optimalen Wasserqualität können sich Geschmack, Duft und Optik des Kaffees perfekt entwickeln“, weiß der Kaffee-Experte. Er empfiehlt, beim Wasser auf folgende Punkte zu achten:
- Ausgewogener Mineraliengehalt
- Frischer und reiner Geschmack
- Kein erkennbarer Geruch
- Gesamtsalzgehalt 100 bis 200 mg/l
- Gesamthärte 3 bis 8 °dH
- Karbonathärte 3 bis 6 °dH
Eine optimale Wasserqualität lässt sich durch den Gebrauch von Handfiltern erzielen. Es gibt aber auch Filtersysteme, die direkt an den Wasserverteiler angeschlossen werden. Wie man die Wasserhärte ganz leicht selbst herausfindet, lesen Sie in diesem Artikel. Durch die Verwendung von gefiltertem Wasser kann man aber nicht nur den Geschmack von Kaffee verbessern, sondern auch einer Verkalkung der Kaffeemaschine vorbeugen. Hier erfahren Sie, wie man die Kaffeemaschine richtig entkalkt.