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Bekannt durch Kaffeemaschinen

Was man über das Unternehmen Krups wissen sollte

Krups Logo vore einem großen Gebäude
Krups kennen wohl die meisten Menschen als Hersteller von Kaffeemaschinen. Doch in der Vergangenheit waren andere Geräte mehr gefragt. Foto: picture-alliance / dpa | Gero Breloer

22. Juni 2024, 13:54 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Krups ist eine der bekanntesten Marken, wenn es um das Thema Kaffee geht. Das deutsche Unternehmen kann auf eine fast 200-jährige Geschichte zurückblicken, die myHOMEBOOK näherbringt.

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Wahrscheinlich haben die meisten von uns schon einmal einen Kaffee getrunken, der von einer Krups-Maschine zubereitet wurde. Ob per Filter, Kapsel oder Vollautomat – Krups und Kaffee, das gehört in Deutschland seit Jahrzehnten zusammen.

Seit Jahrzehnten macht Krups Kaffeeliebhaber glücklich

Allerdings war das nicht schon immer so. Was vielleicht nicht allgemein bekannt ist: Die Geschichte von Krups beginnt mit Rotations- und Taschenfederwaagen. 1846 eröffnete der Kleinschmied Josua Corts im heutigen Solinger Stadtteil Wald eine Schmiede, die sich auf die Fertigung dieser Waagen spezialisierte. Zwanzig Jahre später, 1866, übernahm Robert Krups Junior, der Namensgeber der späteren Weltmarke, das damals noch recht kleine Unternehmen.

Bis Krups mit Kaffeemaschinen, Toastern, Wasserkochern, Waffeleisen etc. seinen Ruf als deutsche Qualitätsmarke für elektrische Haushaltsgeräte begründen konnte, sollten noch annähernd neunzig Jahre vergehen. Denn noch bis Mitte der 1950er-Jahre stand Krups für Waagen – vor allem für Personen- und Haushaltswaagen. Krups war längst Marktführer in Deutschland und hatte seine Waagen mehr als ein Jahrhundert lang verkauft.

1955 aber entschied man sich schließlich, auf die Produktion elektrischer Haushaltsgeräte zu setzen. Man hatte erkannt, dass die Menschen nach den verheerenden Kriegsjahren und der zunächst folgenden, flächendeckenden Depression wieder Freude am Genuss entwickelten. Und um diesen Genuss auskosten zu können, bedurfte es nicht zuletzt solcher Hilfsmittel wie zum Beispiel einer elektrischen Kaffeemühle.

Parallel zur immer größeren Nachfrage wuchs das Unternehmen kontinuierlich und brachte 1956 seine erste elektrische Kaffeemühle auf den Markt, die zum Verkaufsschlager wurde. Nach eigenen Angaben konnte man bereits im ersten Jahr mehr als eine Million Geräte an die Frau beziehungsweise den Mann bringen. Damit beherrschte Krups in der damaligen Bundesrepublik den Markt für elektrische Kaffeemühlen und erreichte einen sagenhaften Marktanteil von 65 Prozent.

Aus „Onko“ wurde „T8“ – die ikonische Kaffeemaschine

Und einen ebenso ikonischen Ruf sollte sich ab 1959 der elektrische „3 Mix Handmixer“ erwerben. Auch dieser war damals – gefühlt – in jedem deutschen Haushalt zu finden. 1961 folgte schließlich die erste elektrische Kaffeemaschine aus dem Hause Krups. Die „Onko“, so der damalige Modellname, wurde zur Ikone deutscher Kaffee-Kultur.

Der Druckbrühautomat, dessen auf das Notwendigste reduziertes Design an die Bauhaus-Schule erinnert, ist als Modell „T8“ bis heute im Programm. Krups’ Versprechen an die Kunden der T8 ist ein „außergewöhnliches Kaffeeerlebnis“. Denn „für uns zählt jedes Detail, um Ihnen Tasse für Tasse den besten Kaffee der Welt zu bieten: den Kaffee, den Sie lieben“, so die Krups-Presseabteilung.

Zurück in die Vergangenheit: Anfang der 1960er-Jahre waren 1700 Menschen, überwiegend Frauen, bei Krups beschäftigt. Auch in den folgenden Jahrzehnten wuchs Krups beständig weiter. Neue Werke wurden eröffnet, einige auch im Ausland, etwa im mexikanischen Guadalajara sowie in der damaligen britischen Kronkolonie Hongkong.

1990 arbeiteten bereits 3000 Beschäftigte für Krups, der Umsatz betrug damals 541 Millionen D-Mark, von denen ein Drittel in den USA erwirtschaftet wurde. Vor allem dank seiner Kaffeemaschinen genoss das Unternehmen längst weltweiten Ruf als herausragendes Beispiel für eine deutsche Qualitätsmarke. Selbstbewusst bezeichnete man sich nun als „Krups, die Marke für Kaffee schlechthin.“

Dass dies keine typische Übertreibung der Marketing-Abteilung war, zeigte sich bereits 1991. Krups erkannte, dass es Partnerschaften bedurfte, um die eigene Marktstellung zu sichern. So entschied man sich für eine Zusammenarbeit mit dem Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der damals mit in kleinen Kapseln portioniertem Kaffee die Kaffeezubereitung revolutionierte. Die Maschinen, die für das „Nespresso“-System notwendig waren, kamen natürlich von Krups. Auch die weitere Partnerschaft, 2006 mit „Nescafé Dolce Gusto“, wurde für das Unternehmen zum Erfolg.

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Mehrere Übernahmen in wenigen Jahren

Dennoch hatte sich längst gezeigt, dass die Fahrt aufnehmende Globalisierung Krups zunehmend zusetzen würde. Als man erkannte, dass übliche Rationalisierungsmaßnahmen allein nicht ausreichten, um sich auf dem europäischen Markt behaupten zu können, entschloss man sich schweren Herzens zum Verkauf.

So ging das einstige Familienunternehmen, das mittlerweile in der vierten Generation angekommen war, an einen französischen Hersteller von Küchen- und Haushaltsgeräten, Moulinex. Aber auch Moulinex/Krups musste zehn Jahre später der Globalisierung Tribut zollen und am 11. September 2001 Insolvenz anmelden.

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2002 übernahm der französische Großkonzern Groupe SEB (Société d’Emboutissage de Bourgogne; französisch für „Burgunder Blechstanzgesellschaft“), der schon 1988 mit dem Kauf von Rowenta auf dem deutschen Markt reüssiert hatte, auch Moulinex/Krups. Heute gilt Groupe SEB, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von acht Milliarden Euro erwirtschaftete, als Weltmarktführer für elektrische Haushaltskleingeräte.

Mag eine solche Übernahme in der Vergangenheit schon häufig dazu geführt haben, dass eine Marke verwässert wurde, scheint Krups selbst ein zweifacher Verkauf nicht geschadet zu haben. Kurzum: Krups hat die eigene DNA nicht verloren.

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Anekdote am Rande

Das Modell Krups Pro Aroma aus dem legendären „Trojan Room“ schrieb Geschichte als Beobachtungsobjekt der weltweit ersten Webcam. Hunderte von Studenten und Mitarbeitern des Computerlabors der Universität Cambridge hatten über Jahre hinweg Kaffee aus der Pro Aroma genossen und die weltweit erste Webcam eingesetzt, um immer und überall darüber Kenntnis zu haben, ob gerade Kaffee verfügbar oder die Kanne leer war.

Als die Pro Aroma 2001 nach vielen Jahren den Dienst einstellte, erwarb das Online-Nachrichtenmagazin Spiegel Online die defekte Maschine – für den stolzen Preis von 10.452,70 Mark. Krups wiederum wollte diesen Makel nicht auf sich sitzen lassen und bot an, die Maschine zu reparieren. Dies war nur möglich, weil Krups garantierte, Ersatzteile 15 Jahre lang vorzuhalten. 2006 aber ging die Pro Aroma schließlich in Rente. Seitdem ist sie als Dauerleihgabe im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn zuhause – und natürlich live im Internet zu bewundern.

Lange Historie

„Krups ist ein originär deutscher Klassiker und, wie Volkswagen, die Deutsche Post oder Edeka, gefühlt schon immer da im bundesdeutschen Alltag. Und selbst der zweifache Verkauf des einstigen Familienunternehmens, erst an Moulinex, später an den französischen Weltmarktführer für Haushaltskleingeräte, Groupe SEB, konnte den Qualitätsstandards der Marke nichts anhaben. Das jedenfalls belegen immer wieder Produkttests, in den Krups-Geräte, vor allem Kaffeemaschinen jeder Couleur, sehr gut abschneiden.“

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