
24. Mai 2024, 11:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Küche ist einer der Räume, der schnell zum Verkramen neigen. Entsprechend muss hier mit Vorsicht eingerichtet und dekoriert werden. Andernfalls kann es schnell passieren, dass die Küche nicht nur ungemütlich, sondern auch billig wirkt.
Grundsätzlich ist in einer Küche immer viel los. Da stapelt sich das dreckige Geschirr vom Vorabend, dort liegt noch die Post und das Behältnis mit dem Kochbesteck sieht ohnehin immer wüst aus. Alle solche Dinge können den Raum chaotisch und ungemütlich erscheinen lassen. Kommen dann noch gestaltungstechnische Fehlentscheidungen hinzu, entsteht schnell der Eindruck einer billig wirkenden Küche.
1. Verchromte Armaturen

Zwar ist Chrom mittlerweile zurück im Wohnraum und steht dabei Tischen, Stühlen oder auch Sideboards besser denn je. Doch in der Küche ist der silberfarbene Metallic Look leider bisher nicht angekommen. Insbesondere was die Armaturen an Spülen betrifft. Hier sind es nach wie vor Armaturen in Messing oder einem matten Schwarzton, die das Ambiente hochwertig aussehen lassen. Chrom dagegen lässt die Küche billig wirken.
2. Zu viel Plastik in der Küche
Es ist allgemein bekannt, dass zu viel Plastik im Raum diesen nur wenig wertig wirken lässt. Gleiches gilt natürlich auch für die Küche, nur das diese tendenziell über zahlreiche kleine und große Utensilien verfügt. Und viele davon sind eben häufig aus Kunststoff gemacht: Eierbecher, Kochlöffel, Nudelsieb oder auch Rührschüsseln. Allein bei diesen Produkten empfiehlt es sich, auf umweltfreundlichere Alternativen aus Holz oder Edelstahl zurückzugreifen.
Entscheidend ist jedoch ein anderes Detail: der Küchengriff an jeder Tür und Schublade. Wer bei der Ausstattung seiner Küche sparen will, sollte dennoch nicht auf Griffe aus Kunststoff zurückgreifen. Dies lässt die Küche nicht nur billig erscheinen, sondern ist meist auch keine dauerhafte Lösung und verspricht – im Vergleich zu Griffen aus Holz oder Metall – kaum Qualität. So neigt ein spröde gewordener Knauf etwa schneller dazu, beim Herausziehen der Schublade kaputtzugehen oder komplett herauszureißen.
3. Verschiedenes Besteck und Geschirr im Küchenschrank
Machen wir uns nichts vor: Unordnung sieht einfach nie ansprechend aus. Was also, wenn die Besteckschublade mit etlichen verschiedenen Bestecksorten und allerhand unnützem Kram überquillt? Im alten Milchkrug auf der Arbeitsplatte findet sich ein Sammelsurium aus allerhand Kochbesteck, deren ungleiche Styles irgendwie nicht zusammenpassen wollen. Und im Küchenschrank sieht es nicht anders aus: Auch hier stapeln sich Tassen und Teller in unterschiedlichen Formen, Größen und Designs.

Zugegeben, bis zu einem gewissen Grad ist eine solche Küchenaustattung auch angesagt und repräsentiert Lässigkeit sowie Unangepasstheit. Wenn es aber zu wild wird und nichts mehr zusammenpasst, wirkt dieser Look in der Küche eher schrullig und billig. Es empfiehlt sich daher, wenigstens eine einheitliche Basisausstattung zu haben und diese dann mit exzentrischen Stücken wie der geliebten Emaille-Tasse von Oma oder dem Lieblingslöffel aus Kindertagen zu kombinieren.
4. Küchenmöbel aus Pressspan
Allein die Machart des Materials spricht nicht gerade für Qualität: Spanplatten werden aus Holzspänen, Klebstoff und mit allerlei Schadstoffen zu einer Platte verleimt. Da sich auf der Oberfläche meist nur ein dünnes Furnier befindet, verzeiht diese auch nur selten ein Malheur. Kratzer, Stöße und Co. können bei einem Tisch aus Pressspan kaum mehr aus dem Material entfernt oder wenigstens kaschiert werden.
Damit der Look also weniger billig in der Küche wirkt, ist es ratsam, stattdessen zu Möbeln aus einer mitteldichten Holzfaserplatte (MDF) oder aber sogar Massivholz zu greifen. Beide Materialien gelten als wesentlich stabiler und robuster – kleinere Makel im Material lassen sich hier meist auch wieder beseitigen.
5. Deko-Wahn und Wandtattoos
Gerade die Küche ist ein beliebter Ort, an dem man es gern gemütlich hat. Neben dem Schnibbeln, Brutzeln und Backen soll hier auch, wenn es denn der Platz hergibt, auch gespeist und mit Freunden lang verweilt werden. Bedauerlicherweise hält sich allerdings in einigen Kücheneinrichtungen hartnäckig die Vorstellung davon, dass viel Dekoration noch mehr Behaglichkeit in den Raum bringt. Fehlanzeige! Zu viel Chichi, ob auf dem Küchentisch, dem Wandregal oder der Fensterbank, wirkt in Masse nur wenig schmeichelhaft für den Raum.

Und auch freie Wandflächen sind tabu für zierende Ideen. Seit den 00er-Jahren haben sich vor allem Wandtattoos mit mehr oder weniger geistreicher Poesie immer mehr durchgesetzt. Ebenfalls dazu zählen Schriftzüge, die an ein Kaffeehaus erinnern. Doch mittlerweile machen derartige Verzierungen an der Küchenwand alles andere als einen geschmackvollen Eindruck.

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6. Dünne, anfällige Arbeitsplatten
Eine gute Küche steht und fällt mit ihrer Arbeitsplatte. Ist diese nur wenig belastbar, kann das nicht nur schnell teuer, sondern auch unansehnlich werden. Ihrem Namen nach wird auf dieser Platte selbstverständlich viel gearbeitet, also Gemüse geschnitten, Schnitzel flach geklopft oder Teig ausgerollt. Alle diese Tätigkeiten sollte man ihr jedoch sobald nicht ansehen.
Tut man dies doch, wirkt die Küchenausstattung automatisch in ihrer Qualität eher minderwertig. Nicht ganz ohne Grund, vermutlich war sie dann auch nicht sonderlich teuer. Denn natürlich sparen Hersteller bei ihren Produkten an Material, um sie entsprechend günstig auf dem Markt anbieten zu können. Diese Handhabe äußert sich schließlich häufig in einer zu dünnen, wenig schnittfesten Arbeitsplatte. Gute Modelle sind gehärtet und beschichtet, was sie für lange Zeit widerstandsfähig macht.