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INSPIRATION

5 Interior-Tipps für eine Küche im Industrial Style

Dunkle Farben, warme Materalien sind typisch für eine Küche im Industrial Style
Eine Industrial Küche ist bunt, nur eben auf ihre Art: Die dunkle Farbe einer Küchenfront vermischt sich mit dem warmen Massivholz der Arbeitsplatte. Grünpflanzen und cremefarbene Küchenutensilien setzen zusätzlich Akzente Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

10. August 2022, 17:11 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Loft-Küchen sind seit Jahren beliebt, doch nicht jeder traut sich an ihre Umsetzung. Auf den ersten Blick scheint der Look zu kühl, rau und ungemütlich. Doch mit den richtigen Kombinationen wird eine Küche im Industrial Style schnell zum Wohlfühlort.

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Zweifelsfrei hat der Industrial Style seinen ganz eigenen Charme, der gewissermaßen auch zu polarisieren weiß. Kein Wunder, ist er doch primär für seine markante, kontrastreiche Materialauswahl bekannt. Geschmeidigkeit trifft hier ganz klar auf raue Fabrikelemente. Damit das Zusammenspiel dessen dennoch gemütlich und einladend wirkt, kommt es auf einen ausgewogenen Mix an. Wie genau der Industrial Style in der Küche gelingt, verrät myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann in diesem Artikel.

1. Sanfte Töne gleichen dunkle Farben aus

Der Industrial Style in der Küche ist gewissermaßen bunt. Er bedient sich reichlich an der Farbpalette, allerdings auch hier ganz im Sinne der Gegensätzlichkeit. Vorrangig sind es bekanntermaßen dunkle Töne wie Anthrazit, Braun, Blau, Petrol, aber auch Schwarz, die kräftig an Wänden oder Möbeln zum Einsatz kommen.

Oft wird angenommen, dadurch würde eine kühle Atmosphäre entstehen, doch das Gegenteil ist der Fall. Ein rustikaler, wohnlicher Flair macht sich breit, den es nur farblich richtig einzubetten gilt. Damit also die eigene Küche nicht zur dunklen, ungemütlichen Höhle mutiert, braucht es warme und sanfte Farben als Ausgleich.

Eine Wandfläche in zartem Sorbetgelb, ein ziegelroter Kühlschrank oder eine Küchenfront in belebendem Orange bilden einen optimalen Gegenpart. Mit jeder Menge Grünpflanzen und Naturmaterialien kommt zusätzlich eine natürliche Farbgebung in den Raum. Aber auch neutrale oder warme Tupfer wie Weiß an der Wand, cremefarbenes Geschirr oder eine Küchenuhr in Rosé dürfen es gern sein.

2. In die Welt der Materialien abtauchen

Auch in Sachen Materialien bedient sich der Industrial Style in der Küche an einem breiten Portfolio, was unterschiedlicher nicht sein könnte. Eine unverputzte Klinkerwand mit ihren roten Ziegeln bringt Wärme, aber auch viel rohen, derben Charme. Davor präsentiert sich eine Küchenfront aus glänzendem Edelstahl oder natürlichem Schiefer.

Auch Massivholz eignet sich hierfür optimal, wirkt aber auch als Arbeitsplatte stimmungsvoll. Ein warmes Material wie dieses, das über reichlich Charakter verfügt, findet sein Gegengewicht in schwarzen Stahlrahmen, Aufhängestangen oder Möbelfüßen. Dazu passt ein robuster, kühler Untergrund in Grau wie ein Naturstein- oder Betonboden, ebenso harmonisch wirkt ein dunkles Parkett oder alternativ auch Laminat.

Industrial-Küche mit Tafellack-Rückwand
Die Arbeitsplatte aus Massivholz, die Fronten in Beton-Optik und die Rückwand dank Tafellackauftrag als übergroßes Board für Inspiration, Rezepte und Reminder: Eine Industrial-Küche bietet jede Menge Raum für originelle Materialien und Ideen Foto: iStock/RYosha

Mittlerweile haben sich schwarze Tafellack-Wände in Industrial-Küchen etabliert, da sie Familien nicht nur als vertikale Malfläche für Kinder, sondern auch als übergroßer Einkaufszettel dienen. Außerdem ist Kork nicht nur ideal als Tassen- oder Topfuntersetzer, sondern erweist sich auch an Wänden als Memo-Board als ausgesprochen praktisch.

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3. Weniger Muster, mehr Makel

Weil eine Industrial-Küche durchschnittlich mit einer enormen Bandbreite an Materialien ausgestattet ist, sieht man bei diesem Look nur selten auch viele Muster. Denn alle Materialien haben meist eine ganze eigene Beschaffenheit und Textur. Ob rau, geschmeidig, glatt, weich oder gehämmert – hier offenbart sich eine ganz besondere Welt der Haptik.

Faktisch gibt es so bereits ausreichend Muster im Raum, noch mehr sind entsprechend nicht nötig. Was es dafür umso mehr geben darf, sind Makel, Kratzer und sogar auch Korrosionseffekte. Schlängelt sich also ein altes Rohr durch Ihre Küche, darf dieses gern auch mal Spuren von Rost aufweisen. Es blättert irgendwo Lack ab? Oder die Massivholzplatte weist bereits einige deutlich sichtbare Gebrauchsspuren auf? Kein Problem für den Industrial Style. Alle diese scheinbaren Schönheitsfehler erzählen umso mehr Geschichten und verleihen dem Raum eine ganz besondere Lebendigkeit.

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4. Alles kann passen, nichts muss

Auch muss in dieser Küche nicht immer alles zusammenpassen und aus einem einzigen Set bestehen. Unterschiedliche Barhocker am Tresen oder verschiedene Küchenfronten sind geradezu kennzeichnend für den Industrial Style und verleihen dieser Küche einmal mehr Einzigartigkeit. Häufig sorgen metallene Servierwägen und schnörkellose Glasvitrinen für eine moderne, zeitlose Ausstattung.

Küche im Industrial Style
Rau, aber gemütlich: Küchen im Industrial Style haben dank zahlreicher verschiedener Materialien und Möbel ihren ganz eigenen Charme Foto: iStock/alvarez

Für den typischen Industrial Look werden dazu gern verspielte Vintage-Küchenmöbel wie ein runder Esstisch oder ein reichlich verzierter Geschirrschrank kombiniert. Auch offene Regale für Kochbücher und Weingläser gehören zum Inventar. Ganz klar formen alte, neue, aber auch gebrauchte Dinge den Look des Raums. Es lohnt sich also Gebrauchsgegenstände vom Sperrmüll, Flohmarkt oder Omas Speicher zu nehmen und mittels Upcycling ein zweites Leben zu schenken.

Und auch Sachen, die grundsätzlich nicht in eine Küche gehören, werden gewissermaßen zweckentfremdet wie beispielsweise eine alte Werkbank, die fortan als Spülschrank dient. Eine alte Trittleiter eignet sich optimal als Hocker und Weinkisten als „neue“ Wandregale.

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5. Accessoires reduziert involvieren

Wenn es an die Details geht, sollte man sich nicht in zu vielen Dingen verlieren. Denn eine Küche im Industrial Style hat ohnehin optisch einiges zu bieten, da sollten Accessoires wohldosiert zum Einsatz kommen. Als ein Statement Piece mit reichlich Vintage-Flair gilt eine Bahnhofsuhr, die zur Küchenuhr wird. Alte Wasserrohre mit neuem Lackanstrich sind eine ideale Halterung für Kochbesteck. Ebenso gut eignen sie sich als Gestell für lose hängende Leuchten über Tresen oder Kücheninsel. Alternativ sorgt auch eine alte Fabrikleuchte für jede Menge Nostalgie.

Vereinzelt sollten auch natürliche Elemente zum Einsatz kommen: Aufbewahrungskörbe aus Naturfasern oder lederne Schrankgriffe bringen Wärme in den Raum. Ebenso denkbar sind metallene Griffmulden, die an Muscheln erinnern. Auch Armaturen aus Kupfer, Messing oder in mattem Schwarz wissen die Industrial-Küche zu veredeln. Um das jeweilige Metall nochmals aufzugreifen, empfiehlt es sich, das Kochgeschirr im gleichen Ton zu wählen und sichtbar im Raum zur Schau zu stellen.

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