27. Mai 2022, 17:12 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Der Minimalismus-Trend erlebt noch immer einen Hype. Doch wie lässt sich dieser auf die einzelnen Räume übersetzen? myHOMEBOOK verrät 6 Tipps, wie Sie Ihre Küche minimalistisch einrichten.
Will man seine Küche minimalistisch einrichten, sollte man die Kunst des Weglassens beherrschen. Es winken mehr Ordnung, Übersichtlichkeit und Funktionalität. Denn für gewöhnlich herrscht in einer Küche alles andere als das. Vielmehr mutet sie ausgesprochen kleinteilig an. Daher braucht es hier praktische Tipps, wie man eine Küche am besten minimalistisch einrichtet. Und auch wenn dieses Vorhaben zunächst mit etwas Aufwand verbunden ist, können wir versprechen, dass es sich lohnt und in vielerlei Hinsicht auszahlt.
Tipp 1: Reduzieren mit Plan
Das Grundproblem einer Küche ist meist, dass sich hier über die Jahre allerlei Dinge ansammeln. Tassen, Gläser oder auch Schüsseln werden gern mal verschenkt und sind deswegen häufig in mehrfacher, unterschiedlicher Ausführung vorhanden. Allein der Anblick wirkt chaotisch und – Hand aufs Herz – genutzt werden ja meist doch die Lieblingsteile. Auch Küchengeräte wie Entsafter, Eierkocher, Waffeleisen sind nicht selten Teil des eigenen Bestands, aber kommen diese wirklich effektiv zum Einsatz? Ist es womöglich besser, sich diese Dinge zu borgen oder aber auf herkömmliche Verfahren wie dem Ausdrücken mit der Zitronenpresse zurückzugreifen? In jedem Fall ist es ratsam, eine gründliche Bestandsaufnahme durchzuführen und sich stets der Frage zu stellen: „Brauche ich das wirklich?“. Lichten sich die Küchenschränke, entsteht automatisch mehr Übersicht und es lässt sich sehr viel entspannter Kochen. Und das Beste: Nach dem Essen lässt sich die Küche sehr viel leichter und schneller wieder in einen sauberen Zustand bringen.
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Tipp 2: Mehr Stauraum schaffen
Eine Küche besteht mit ihren zahlreichen Schränken und Schubladen per se aus jeder Menge Stauraum. Häufig werden diese jedoch fast schon wahllos gefüllt, wodurch die Kapazität nicht vollständig genutzt wird. Im Fall einer minimalistisch eingerichteten Küche hat Funktionalität oberste Priorität, weshalb Ordnungs- und Trennsysteme für Stauräume von hohem Nutzen sind. Dank kleiner Trennwände lassen sich Besteck oder Gewürzgläser übersichtlich und strukturiert aufbewahren. Trockenfutter wie diverse Getreidearten sind optimal in Einmachgläsern gelagert und so ebenfalls schnell zur Hand. Weil es in einer minimalistisch eingerichteten Küche wichtig ist, dass diese ausgesprochen clean ausschaut, sollten sich entsprechend nur wenige Dinge auf der Arbeitsplatte befinden. Hilfreich sind hier vor allem Verstau-Utensilien wie Körbe, Kisten und andere Gefäße. Wer besonders diszipliniert ist, lässt die Oberschränke komplett weg. So bleibt auf allen Ebenen genügend Platz zum Schnibbeln und Kochen.
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Tipp 3: Helle Farben wählen
Generell lebt eine Einrichtung im minimalistischen Stil von klaren, schlichten und hellen Farbtönen. Unter Minimalisten ist Weiß eine gängige Farbe, da es für mehr optische Weite, Einfachheit und Leichtigkeit im Raum sorgt. Noch dazu trägt eine Farbe wie Weiß zu mehr Entspannung und weniger energetisierende Effekte bei, denn der Minimalismus-Gedanke steht auch für Entschleunigung. Und weil Weiß als die reinste Farbe überhaupt gilt, unterstreicht es zusätzlich auch noch das Streben nach Ordnung und Sauberkeit einer minimalistisch eingerichteten Küche. Wem das allerdings zu ungemütlich und emotionslos erscheint, dem seien auch sanfte Pastelltöne gestattet. Gerade aktuell sieht man häufig Küchenfronten in Apricot, Mint, Rosé, Zitronensorbet oder auch Sandfarben.
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Tipp 4: Auf Nachhaltigkeit setzen
Nachhaltigkeit ist ein bedeutsamer Aspekt beim minimalistischen Einrichten. Insbesondere Beschaffenheit und Langlebigkeit eines Produkts spielen eine maßgebliche Rolle. Wenn möglich, sollte ein Gegenstand über viele Jahre Teil des Hausstands sein. Das spart nicht nur Geld und reguliert das eigene Konsumverhalten, sondern schont auch noch Ressourcen. Daher ist es ratsam ein Zuhause im minimalistischen Stil bevorzugt mit Naturmaterialien einzurichten. In der Küche greift man gern auf helle Hölzer wie Birke oder Eiche, auf Geschirrtücher aus Bio-Baumwolle, Hanf oder Leinen, Körben aus Naturfasern wie Seegras oder Korbgeflecht, Läufern aus Sisal und Untersetzern aus Filz oder Kork zurück. Um sicherzugehen, dass es sich um ein nachhaltiges Produkt handelt, ist es ratsam beim Kauf auf entsprechende Siegel zu achten. Im Übrigen fängt das Thema Nachhaltigkeit in der Küche bereits beim Aussortieren an, denn alles das, was den eigenen Besitz verlassen soll, kann als Geschenk oder sogar Spende in den Hausstand einer anderen Person übergehen.
Tipp 5: Klasse statt Masse
Um eine Küche minimalistisch einzurichten, gilt ganz klar: Qualität statt Quantität. Bewusst wird in ein hochwertiges Produkt investiert, welches Minimalisten vorab intensiv auf dessen nachhaltige Beschaffenheit, Verarbeitung und Design prüfen. Am Ende soll schließlich ein Produkt erworben werden, was möglichst lang Teil des Hausstands bleibt und im Idealfall sogar multifunktional einsetzbar ist. Demnach ist es keine Option auf Sonderangebote zu setzen, die augenscheinlich in ihrer Qualität eher minderwertig sind und so zu ständig neuen Kosten führen. Auch Dekoration ist für Minimalisten nur wenig relevant beim Einrichten der Küche. Diese soll ebenfalls bewusst und reduziert zum Einsatz kommen: Eine große Grünpflanze am Küchenboden, ein Bild an der Wand oder ein geschmackvoller Kerzenleuchter auf dem kleinen Esstisch.
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Tipp 6: Klarheit und Sauberkeit
In einer minimalistisch eingerichteten Küche geht es nicht ohne Klarheit und Sauberkeit. Beide Aspekte sind wichtige Säulen des Minimalismus. Entsprechend darf die Formensprache sämtlicher Möbel und Accessoires reduziert, geradlinig oder sogar geometrisch ausfallen. Empfehlenswert ist ein ausgewogener Mix aus eckigen und runden Formen: Bei einem massiven Ungleichgewicht wirkt die Küche schnell ungemütlich. Einer meist kantigen Küchenzeile stehen am besten runde Stühle und Tische gegenüber. Minimalistisch wird die Küche aber auch durch einen gewissen Anspruch an Sauberkeit und Hygiene. Auch wenn es nicht immer auf Wohlgefallen stößt, so ist es doch ratsam direkt nach dem Essen sämtliche Spuren des Schnibbelns und Kochens wieder zu beseitigen. Der aufgeräumte, klare Look wird sich gut anfühlen, versprochen!