16. Februar 2023, 14:52 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Enge, Nischen, Winkel: Eine Küche mit Dachschrägen erfordert mit ihrem besonderen Schnitt und ungewöhnlichen Maßen ein cleveres Raumkonzept. Mit Hilfe einer individuellen Planung warten am Ende viel Stauraum und Arbeitsfläche, aber auch Charme und Gemütlichkeit.
Normalerweise benötigt es in einer Küche reichlich Platz, um all die Küchengeräte, Geschirr und Lebensmittel adäquat unterbringen zu können. Eine Küche unter dem Dach ist allerdings kein Normalfall. Schräge Wandflächen, viel Enge und die eine oder andere Nische im Raum erschweren die Gestaltung häufig enorm. Hier braucht es entsprechend besondere Einrichtungsmaßnahmen. Es lohnt sich, denn zweifelsohne hat eine Küche im Dachboden auch jede Menge Charme und echtes Potenzial zum neuen Lieblingsort in den eigenen vier Wänden zu werden. Bevor es also an die Planung geht, erklärt myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann, welche Möglichkeiten es beim Einrichten einer Küche mit Dachschräge gibt.
Eine besondere Küche erfordert besondere Maßnahmen
Eine Küche unterm Dach ist eine Besonderheit, und zwar in jeder Hinsicht. Nicht nur, dass ein solcher Raum, insbesondere, wenn er über sichtbare Balken oder Stahlträger verfügt, viel Gemütlichkeit verspricht, auch offenbart sich hier häufig eine ansprechende Aussicht. Ausgestattet mit einem oder mehreren Dachfenstern gewinnt die Küche so an reichlich Tageslicht und Helligkeit, was dem Raum mehr Größe verleiht. Außerdem befinden sich keine störenden, lichtraubenden Bäume oder Gebäude im direkten Sichtfeld.
Im obersten Stockwerk eines Hauses sind keinerlei laute Schrittgeräusche durch überliegende Nachbarn gegeben. Allerdings sind beim Einrichten einer Dachküche jede Menge kreative und individuelle Lösungen gefragt. Der Mangel an Platz und geraden Wänden, eine schwierige Kniestockhöhe sowie ein ungewöhnlicher Grundriss mit vielen Nischen und Winkeln, machen die Küchenplanung oftmals zur Herausforderung. Was jedoch am Ende entsteht, ist eine hochindividuelle Küche unterm Dach.
Die passende Küchenform finden
Anders als gewöhnliche Küche mit geraden Wänden, bietet die Dachküche einen eingeschränkten Spielraum, was die Art der Küchenform betrifft. Weil es jedoch in den allermeisten Küchen ein bestimmtes Maß an Stauraum bedarf, empfehlen sich für die Dachküche die U- oder auch die L-Form. So ist mindestens der längere Schenkel frei für Oberschränke, während sich der mittlere Abschnitt unter dem Dach befindet und sich etwa als Arbeitsfläche anbietet.
Bei genügend Fläche im Raum kann zusätzlich noch ein Küchenblock, der für Arbeitsfläche und Stauraum gleichermaßen sorgt, mittig integriert werden. Hier könnte sich beispielsweise auch der Kochbereich sowie das Spülbecken, aber auch eine kleine Esstheke befinden. Sämtliche Schränke, die sich an der langen Seite der Küchenform befinden, sollten im Optimalfall maßgefertigt sein. Denn das Maximum an Platz und Stauraum herauszuholen, ist gerade in einer Küche im Dachboden mit komplizierter Neigung und Kniestock das oberste Gebot.
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Den Bereich unterm Dachfenster einplanen
Häufig gibt es in einer Küche mit Dachschräge auch mindestens ein, wenn nicht sogar mehrere Dachfenster. Befindet sich darunter freie Arbeitsfläche, lässt sich beim Zubereiten gleichzeitig noch die Aussicht genießen. Ist hingegen das Kochfeld direkt unterhalb des Dachfensters, fungiert dieses gewissermaßen als Abzugshaube. Eine Maßnahme, die gerade in kleineren Dachküchen willkommen, allerdings auch ein wenig wetterabhängig ist. Bei Regen oder Kälte ist diese Lösung, insbesondere für Vielkocher, weniger praktikabel.
Lässt sich das Kochfeld nur unter der Dachschräge integrieren, empfiehlt es sich, mit einer Glas- oder Edelstahlplatte an der geneigten Fläche zu arbeiten. So wird die Wand nicht nur vor Wasserdampf, sondern auch vor Spritzern geschützt. Für den Abzug können alternativ auch sogenannte Muldenlüfter sorgen, die immer häufiger in modernen Küchen zum Einsatz kommen.
Zurück zum Bereich direkt unter dem Dachfenster: Besser eignet sich dieser für das Spülbecken, denn einige Armaturen passen häufig aufgrund ihrer Größe nicht unter die Dachschräge.
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Maßgefertigte Möbel einsetzen
Nur wenige Stauraummöbel mit Standardmaßen finden in einer Küche mit Dachschrägen ihren Platz. Gerade dann, wenn die Dachneigung steil und der Kniestock tief sind, braucht es für Küchenschränke individuelle Maßanfertigungen. Mithilfe einer professionellen Planung und Umsetzung kann der Raum, insbesondere der Stauraum, clever geplant und umgesetzt werden.
An den gerade verlaufenden Wänden passen Hoch- und Oberschränke mit herkömmlichen Maßen. Was bleibt, ist der kleine, dreieckige Wandabschnitt bis zur Schräge. Wer hier für exakt passende Küchenschränke nach Maß nicht allzu tief in den Geldbeutel greifen will, setzt stattdessen auf verschieden lange Regalböden. Eine solch offene Lösung entspannt den Look der Dachküche und eignet sich ideal zur Aufbewahrung von Gewürzdosen, Küchenwecker und Kochbüchern.
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Beleuchtung in einer Küche mit Dachschräge
Üblicherweise befinden sich in einer Küche mit Dachschräge auch Dachfenster, weshalb in den meisten Fällen eine gewisse Grundhelligkeit gegeben ist. Zur Unterstützung bedarf es dennoch noch so einiger künstlicher Beleuchtung im Raum. Um gerade beim Schneiden und Zubereiten auf der Arbeitsfläche für eine gute Ausleuchtung unter der geneigten Wandfläche zu sorgen, empfehlen sich eingelassene LED-Spots sowie schwenkbare Strahler an Schienensystemen.
Zusätzlich können auch noch Wandleuchten an den geraden Flächen sowie Tischleuchten im Eck der Arbeitsplatte zum Einsatz kommen. Das Beleuchtungskonzept für eine Dachküche komplettiert sich mit indirekten Lichtquellen wie LED-Bändern. Entlang der Arbeitsfläche, unterhalb von Regalböden oder auch in Vitrinenoberschränken entsteht so ein stimmungsvolles Ambiente unter dem Dach.