28. August 2021, 13:36 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wie individuell eine Küche heutzutage gestaltet werden kann, zeigt sich vor allem auch in Hinblick auf die enorme Design- und Materialauswahl. Bei Arbeitsplatten ist mit Holz, Granit, Kunststein und vielen weiteren Materialien für jeden Geschmack etwas dabei.
Eine der wichtigsten Fragen bei einer Küchenplanung ist die nach der richtigen Arbeitsplatte. Immerhin ist diese prominent im Raum zu sehen und in permanenter Benutzung. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, welchen Ansprüchen die Küchenarbeitsplatte gerecht werden muss. So lässt sich schnell herausfinden aus welchem Material die gewünschte Platte bestehen soll.
Arbeitsplatte aus Holz
Holz verfügt über jede Menge positive Eigenschaften, was erklärt, warum es ein besonders begehrtes Material bei Arbeitsplatten ist. Es flutet eine Küche mit jeder Menge Natürlichkeit, Gemütlichkeit sowie auch Wärme. Als Naturmaterial ist es jedoch nur wenig resistent gegenüber spitzen oder scharfen Gegenstände wie diverser Messer. Schwere Küchengeräte, Töpfe oder andere Dinge, die unsanft auf einer Arbeitsplatte aus Holz abgestellt werden, führen mitunter auch zu Dellen oder Kratzern. In offenen Poren oder Ritzen lagern sich bei der beliebten Oberfläche auch gern mal Keime und Bakterien an. Zudem sind Holzplatten bekanntermaßen nur bedingt gegen Feuchtigkeit und Hitze resistent, was entsprechend unschöne Brandflecken oder aufgequollenes Holz zur Folge hat. Und auch farbintensive Lebensmittel wie Rote Bete oder Kurkuma führen schnell zu Verfärbungen. Doch warum begeistern sich dennoch so viele Menschen für Holz als Material für die Arbeitsplatte? Ganz einfach, man kann gegen alle diese Faktoren schützende Vorkehrungen treffen. Regelmäßiges Pflegen mit Ölen ist hier ein probates Mittel. Alle paar Jahre ist es ratsam, die Platte abzuschleifen. Und sollten mit der Zeit dennoch ein paar Gebrauchsspuren für immer bleiben, gehört das gewissermaßen auch zur Patina eines Naturproduktes wie Holz.
Arbeitsplatte aus Naturstein-Material
Ist eine Arbeitsplatte aus Naturstein gemacht, handelt es sich hierbei für gewöhnlich um Marmor, Schiefer oder Granit. Mit dieser Materialwahl wird der Küche in jeder Hinsicht ein besonderer Wert verliehen, denn Naturstein-Qualitäten wie diese wirken nicht nur edel und hochwertig, sie sind es auch. Naturmaterialien verfügen über eine hochindividuelle Optik und Haptik, was entsprechend einen höheren Preis fordert. Allerdings lohnt sich eine solche Investition insofern, als derartige Küchenarbeitsplatten nahezu „unverwundbar“ sind. Marmor, Schiefer, aber vor allem Granit trotzen der Hitze von heißen Töpfen und Pfannen. Sie sind weitestgehend robust gegenüber scharfen Gegenständen sowie Kratzern. Und auch Wasser oder andere Speiseflecken können ihnen so leicht nichts anhaben. Nur vor säurehaltigen Flüssigkeiten, aber auch Obst, sollte man sich bei einer Natursteinplatte in Acht nehmen. Bei der Küchenplanung ist es außerdem ratsam, das massive Gewicht sowie die leichte kühl wirkende Optik von Naturstein zu bedenken.
Arbeitsplatte aus Edelstahl
Mit Edelstahl als Wahl für die Küchenarbeitsplatte ist es so eine Sache: Das glänzende Material passt optimal in ein modernes Ambiente, zaubert eine elegante Note in den Raum und ist auf eine Art zeitlos schön. Ein weiteres Plus: als Metall verfügt Edelstahl über eine feste Oberflächenstruktur, weshalb sich weder Schmutz noch Bakterien in tieferen Metallschichten durch Rillen oder Ritzen ansammeln können. Dadurch gilt Edelstahl als ausgesprochen hygienisch und wird deshalb oft in Großküchen verwendet. Auch ist Edelstahl sehr beständig gegenüber Hitze. Was diesen Arbeitsplatten hingegen zusetzt, sind Flüssigkeiten wie Wasser und Fett, die stets deutlich sichtbar auf der Oberfläche zu erkennen sind. Allein bloße Fingerabdrücke zeichnen sich auf einer Edelstahlplatte sofort unschön ab, was permanentes Putzen bedeutet. Und auch Kratzer sieht man hier schnell, lassen sich allerdings gut mit Scheuermilch entfernen. Ebenfalls sind Seifenlauge oder Edelstahlreiniger für die Reinigung einer solchen Platte sehr ratsam.
Auch interessant: 6 Tipps für mehr Arbeitsfläche in einer kleinen Küche
Arbeitsplatte aus Quarzkomposit
Bei einem Komposit handelt es sich um einen Verbundwerkstoff, also um eine Zusammensetzung aus mehreren Materialien. Im Fall von Quarzkomposit bedeutet dies, dass hier neben 93 % Quarz-Anteil auch noch Glas oder Spiegelstücke zum Einsatz kommen, die dann schlussendlich mit Acrylharz zu einer Arbeitsplatte verbunden werden. Aufgrund des äußerst hohen Anteils an Quarz, sind diese Platten sehr hart und damit resistent gegenüber Kratzern sowie Wasserflecken. Bei Hitze hingegen kommen Quarzkomposit-Platten an ihre Grenzen. Es empfiehlt sich also, unter heiße Töpfe oder Pfannen Untersetzer zu legen. Auch bei zu säurehaltigen Lebensmitteln, aber auch Reinigern „schwächelt“ das Material leicht. Dafür gilt Quarzkomposit nicht als porös, weshalb keinerlei Keime, Bakterien oder Schmutzpartikel in das Material eindringen können und dieses so ausgesprochen hygienisch ist.
Arbeitsplatte aus Kunststoff-Material
Eine gängige, doch tendenziell eher wenig nachhaltige Wahl bei Küchenarbeitsplatten sind jene aus Kunststoff. Mehr noch bestehen diese Platten aus Laminat oder Schichtstoffen, was für eine preisgünstige Qualität steht. Außerdem gelten Kunststoffplatten als sehr pflegeleicht und sind in einer großen Auswahl an Dekoren erhältlich. Alle diese Punkte begünstigen die Entscheidung für eine solche Platte maßgeblich. Und auch, wenn diese Platte gewissermaßen robust, nämlich zumindest härter als Holz ist, so bringt sie doch auch so einige Nachteile mit sich. Stößen hält eine Kunststoffplatte zwar gerade noch Stand, doch Speisen schneiden sollten man auf ihr nicht, denn das fügt der Oberfläche schnell Schaden zu. Ebenso wenig ist eine solche Platte resistent gegenüber Hitze. Und weil diese Platten im Innern aus Pressspan bestehen, muss zudem streng darauf geachtet werden, dass über die Fugen kein stehendes Wasser hinein gelangt. Schlimmstenfalls würde das Holz so mit der Zeit aufquellen.
Tipps Wie man eine Arbeitsplatte aus Naturstein richtig pflegt
Tipps Arbeitsplatte aus Keramik richtig pflegen
Edelstahl, Keramik oder Granit Welche Küchenspüle ist die richtige für mich?
Arbeitsplatte aus Kunststein
Neben Naturstein gibt es auch Kunststein als Material für Arbeitsplatten. Der bekannteste Kunststein ist dabei Corian, der vor allem aus Aluminiumhydroxid und Acrylharz besteht. Hierbei können Farbe, Form und Design individuell gewählt werden. Ist all das festgelegt, wird das flüssige Material in die Form einer Arbeitsplatte inklusive der Aussparung eines Spülbeckens gegossen – und zwar fugenlos! Eine Qualität, die auch ihren Preis hat. Das Resultat ist in jedem Fall eine Küchenarbeitsplatte mit einer seidigen, nicht-porösen Oberfläche. Prinzipiell gilt eine Kunststeinplatte als robust, mit starker Hitze und Kratzern kann sie es aber dennoch nicht aufnehmen. Entsprechend sind Untersetzer und Schneidebretter hier empfehlenswert. Dafür gilt Corian als sehr pflegeleicht, denn Speisereste, Flüssigkeiten und Fette können schnell mit einem milden Reinigungsmittel beseitigt werden.