29. Januar 2021, 11:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Abwaschen gehört für die meisten Menschen zu den täglichen Aufgaben im Haushalt. Danach heißt es, Hände gut eincremen, da die meisten Geschirrspülmittel die Haut strapazieren. Doch auch Hausmittel können als eine umweltfreundliche Spülmittel-Alternative helfen.
Nachhaltiger zu leben, bedeutet nicht immer, dass große Dinge verändert werden müssen. Auch kleinere Taten tragen dazu bei, um zum Beispiel den eigenen Plastikverbrauch zu reduzieren. Wie wäre es etwa mit einem selbst gemachten Spülmittel aus Hausmittel?
Praktisch 5 Hausmittel zum Reinigen, die man immer griffbereit haben sollte
Tipps für den Haushalt Edelstahl richtig reinigen – schonende Mittel und Methoden
Reinigungs-Tipps Mit diesen Hausmitteln werden schmutzige Fugen wieder weiß
Spülmittel-Ersatz aus Hausmittel herstellen
Nicht nur herkömmliches Geschirrspülmittel schafft es, Speisereste und Fettrückstände von Besteck und Geschirr zu lösen. Auch verschiedene Haushaltsmittel haben eine ähnliche Wirkung.
Spülmittel mit dem Hausmittel Essig
Wer grobe Essensreste von seinem Geschirr lösen möchte, sollte zum Speiseessig greifen. Diesen einfach in das Abwaschwasser geben. Ein toller Nebeneffekt: Essigessenz löst Kalk ohne Probleme. Mit diesem Hausmittel als Spülmittel glänzen Gläser wieder wie neu.
Dazu passend: Häufige Fehler beim Abwaschen mit der Hand
Zitrone
Der Saft einer Zitrone verstärkt die Kraft der Essigessenz. Doch auch mit ihr allein gelingt der Abwasch. Dafür die Frucht halbieren und die Zitronenhälfte wie einen Lappen verwenden. Das duftet nicht nur herrlich frisch, sondern entfernt zudem wirkungsvoll alle Essensreste – nicht umsonst ist Zitrone ein beliebter Bestandteil vieler Spülmittel.
Spülmitteln aus den Hausmitteln Backpulver und Natron
Backpulver ist ein wahrer Alleskönner im Haushalt, also warum es nicht auch beim Abwaschen verwenden? Dabei gibt es zwei verschiedene Herangehensweisen. Zum einen kann eine kleine Menge des Pulvers in das heiße Abwaschwasser gegeben werden. Dann das Geschirr im Gemisch etwas einweichen lassen und danach gründlich abspülen. Als Spülmittel schafft es die grobkörnige Konsistenz des Hausmittels, auch hartnäckige Rückstände auf dem Geschirr zu entfernen.
Jedoch ist das Natron im Backpulver auch eine geeignete Komponente für ein einfaches DIY-Spülmittel. Für 550 ml benötigt es:
- 3-4 Teelöffel Natron
- 10-15 g geriebene Kernseife
- 500 ml Wasser
- eine Flasche oder Behälter
Und so geht’s:
- Als erstes das Wasser in einem Topf bis zum kochen erhitzen.
- Danach die Kernseife einrühren bis diese komplett aufgelöst ist. Wird das Gemisch zu dick, einfach etwas Wasser hinzugeben. Die Seife sorgt dafür, dass das Spülmittel eine dickflüssige Konsistenz erhält. Außerdem ist sie ein guter Fettlöser.
- Jetzt das Natron unterrühren.
- Zum Schluss das Spülmittel aus Hausmitteln in eine Flasche füllen.
Auch interessant: Faltenfreie Kleidung ohne bügeln – ein einfacher Trick hilft
Mit Kartoffeln und Hausmitteln ein Spülmittel herstellen
Es mag verrückt klingen, aber auch Kartoffeln – oder besser die Kartoffelschale – ist ein hervorragendes Bio-Spülmittel. Das Solanin in der Schale weist verschiedene nützliche Eigenschaften auf, die beim Abwaschen helfen. So schäumt es nicht nur wie Seife, sondern ist auch fettlösend.
Für das Spülmittel benötigt es folgende Zutaten:
- Kartoffelschale, von ungefähr 8 Kartoffeln
- 750 ml kochendes Wasser
- eine Flasche oder Einmachglas
- ein Sieb
Mit dieser Anleitung gelingt das Hausmittel-Spülmittel aus Kartoffeln:
- Die Kartoffeln vor dem Schälen gut säubern.
- Anschließend die Erdäpfel schälen und die Kartoffelpelle in ein Glas legen.
- Nun die Schale mit kochendem Wasser aufgießen, verschließen und nach 30 bis 45 Minuten schütteln. Indem das Schütteln gelegentlich wiederholt wird, bildet sich der Schaum.
- Ist die Flüssigkeit abgekühlt, kann sie für 12 Stunden im Kühlschrank gestellt werden.
- Zum Schluss den Inhalt durch ein Sieb gießen und die Flüssigkeit in einer Flasche auffangen.
Bei dieser Spülmittel-Alternative sollte man beachten, dass Kartoffeln mit der Zeit gären. Riecht das Spülmittel leicht säuerlich, muss es entsorgt werden. Durch eine Aufbewahrung im Kühlschrank kann das Kartoffel-Spülmittel bis zu acht Tage verwendet werden. Auch ein Teelöfel Waschsoda hilft, Keime und Bakterien in dem Naturprodukt zu beseitigen und verstärkt zusätzlich die Fettlöslichkeit.
Hinweis: Solanin ist in großen Mengen giftig. Heutzutage besitzen Kartoffeln jedoch nur unbedenkliche Mengen. Zudem ist das Solanin in dem selbst gemachten Spülmittel stark verdünnt. Wer sich trotzdem unsicher fühlt, kann das Geschirr danach gründlich mit Wasser abspülen.