20. April 2022, 17:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Vintage-Look ist im Trend – und zwar auch in der Küche! Wie man sich eine Retro-Küche wie zu Großmutters Zeiten einrichtet, verrät Interior-Designerin und myHOMEBOOK-Autorin Odett Schumann in diesem Artikel.
Keine Frage, Vintage ist in! Den Charme vergangener Zeiten in die heutige zu holen, löst zweifelsohne das pure Gefühl von Gemütlichkeit aus. Noch dazu sieht das materialisierte Wohlgefühl ganz nebenbei auch noch ansprechend aus. Es ist also nur wenig verwunderlich, dass Vintage noch immer gern in die eigenen vier Wände einziehen darf. Doch wie gelingt der Look? Beginnen wir mit der Vintage-Küche, die sich primär über matte Farbe, zahlreiche Details und ein Vielfalt an Materialien definiert.
1. Die Farbpalette der Vintage-Küche
Typische Farben für eine Vintage-Küche sind vorwiegend jene, die eher unaufgeregt daherkommen. Mit zarten Natur-, Pastell- oder Pudertönen wie Eierschale, Hellgrau oder Mintfarben fällt die Farbigkeit eher gedeckt aus, was entsprechend einen gewissen nostalgischen Charme mitbringt. Ein reines Weiß oder leuchtende Knallfarben sucht man hier vergeblich.
Die Farbpalette einer Vintage-Küche zeichnet sich vielmehr durch matte Nuancen statt Hochglanz und Perfektion aus. Fast schon konträr dazu fallen dagegen Küchengeräte in Orange, Ziegelrot, Altrosa oder auch Türkis gern mal durch ihre fröhliche Farbigkeit auf.
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2. Von Blümchentapeten und glasierten Kacheln
Weil der Vintage-Look von einer gewissen Verspieltheit lebt, dürfen es gern auch mal Blümchentapeten an der Wand sein. Gern zieren diese Rankpflanzen, die durch ihr kleinteiliges Design stark romantisiert anmuten. Auch das Pendant dazu, nämlich übergroße, opulente Blütenkelche, die geradezu dramatisch wirken, sind hier eine beliebte Wahl. Als Spritzschutz kommen in einer Vintage-Küche seit einiger Zeit wieder auffallend häufig glasierte Fliesen in Flaschengrün, Jeansblau oder einfach nur in einem schlichten Cremeton zum Einsatz.
3. Kassettenfront trifft auf metallene Details
Eine Vintage-Küche hebt sich in vielerlei Hinsicht von anderen Stilen ab. Typisch sind vordergründig ihre Küchenschränke mit Kassettenfront. Häufig verfügen die Oberschränke über eine integrierte Vitrine mit oder ohne Beleuchtung. Sämtliche Schranktüren werden mittels metallenen Schmuckelementen wie Griffen, Knäufen, Mulden oder auch „Muscheln“ auf besondere Weise veredelt. Denn diese sind nicht selten aus Messing, Silber oder auch Kupfer und repräsentieren so einmal mehr den nostalgischen Flair einer Vintage-Küche.
Harmonisch darauf abgestimmt, ist häufig auch die Armatur des Waschbeckens in einer dieser Metall-Optiken gehalten und obendrein noch verspielt im Design. Auch die Arbeitsplatte gilt als wichtiges Stilmittel der Vintage-Küche und ist entweder aus Massivholz oder aus Naturstein wie Marmor gefertigt. Die edle Patina beider Materialien wirkt lebendig, anmutig wie auch authentisch. Entsprechend sind Gebrauchsspuren oder eine wilde Maserung geradezu gewünscht.
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4. Kleinmöbel mit dem gewissen Etwas
Kleinmöbel wie Regale und Co. kommen in einer Vintage-Küche nur selten ohne Schnörkel aus. So ist ein Regalbrett nicht einfach nur schlicht gehalten, sondern verfügt stets über Halterungen, die wie gedrechselt aussehen und von organisch-geschwungener Form sind. Topflappen, Küchenbesteck oder auch -geschirr wie Schöpfkellen und Kasserolle werden gern an Wandhaken oder gitterförmige Aufhängungen über Kücheninseln drapiert. Heute sieht man in einer Vintage-Küche häufig auch Wandregale aus alten Wasserrohren mit Massivholz als Ablage.
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5. Die Materialvielfalt der Accessoires
Eine Vintage-Küche ist gespickt mit Accessoires aus den unterschiedlichsten Materialien. So sind meist sämtliche Schneidebreit aus mittel- bis dunkelbraunen Hölzern gefertigt. An der Wand lehnen außerdem Untersetzer in poppiger Terrazzo-Optik. Die Schüssel aus Emaille und der Bräter aus Gusseisen passen perfekt zu den rustikalen Schalen aus glasiertem Ton. Salz- und Pfefferstreuer sehen aus wie kleine gedrechselte Kunstwerke.
Zwei weitere Materialien finden sich in der Milchkanne aus Kupfer und Bechern aus Klar- oder leicht gefärbten Glas. Als Textilien wird gern zum natürlichen Leinen wie auch zur nostalgischen Spitze gegriffen. Für die besondere Duftnote im Raum sorgen kleine Gewürztöpfchen auf dem Fensterbrett. Sobald deren Kräuter getrocknet sind, werden sie mit Stößel und Mörser verarbeitet. Ebenso charismatisch muten Utensilien wie eine alte Reibe oder auch Küchenwaage an.