18. Februar 2022, 15:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Um das Raumklima ist es vielerorts nicht gut bestellt. Doch mit einigen Tricks kann man die Luft in den eigenen vier Wänden verbessern.
In Deutschland spielt sich das Leben überwiegend im Inneren ab. Im Durchschnitt verbringt man hierzulande zwei Drittel der Lebenszeit in der eigenen Wohnung. Das sind die Daten des Umweltbundesamtes (UBA), allerdings von 2016. Seitdem viele Menschen im Home-Office arbeiten, ist das Raumklima sicherlich nicht besser geworden. Und das kann zum Problem werden. Denn die UBA-Experten sagen, dass die Qualität der Raumluft die Gesundheit beeinflusst. Atemluft, Ausdünstungen, Zigarettenqualm, Feuchtigkeit – es gibt zahlreiche Quellen, die Schadstoffe abgeben. Fakt ist: Um die Raumluft ist es nicht gut bestellt. Die gute Nachricht: Mit einigen Maßnahmen kann man die Luft in den eigenen vier Wänden deutlich verbessern.
Lüften hilft gegen schlechtes Raumklima
Nicht nur in feuchten Räumen wie Bad oder Küche allgemein kann sich in schlecht gelüfteten Innenräumen schnell Feuchtigkeit bilden. Durch Atem oder Schwitzen erhöht sich dann die Luftfeuchtigkeit, und auch Aerosole können vermehrt in der Luft schweben. Was hilft, ist regelmäßiges Lüften. Zwei einfache Methoden:
Stoßlüften
Um verbrauchte Luft schnell in Innenräumen mit frischer Luft auszutauschen, werden beim sogenannten „Stoßlüften“ mehrere Fenster gleichzeitig ganz geöffnet. Generell ist der Luftaustausch durch das Stoßlüften effektiver als durch ein permanent „gekipptes“ Fenster.
Querlüften
Noch schneller als beim „Stoßlüften“ erfolgt der Luftaustausch in Innenräumen durch das „Querlüften“. Im Prinzip ist die Vorgehensweise die gleiche. Fenster und Balkon- oder Terrassentüren sollten beim Querlüften jedoch möglichst gegenüber liegen. Der Durchzug fegt abgestandene Luft auf diese Weise noch effektiver aus Innenräumen heraus.
Sofa und Couch können die Raumluft belasten
Zigarettenqualm riecht nicht nur unangenehm. Tabakrauch belastet, wie auch der Rauch von E-Zigaretten, das Raumklima. Das gilt übrigens auch für Räucherstäbchen, Duftkerzen und Duftlampen. Die Produkte überdecken zwar schnell schlechte Gerüche, jedoch nur oberflächlich. Viele Duftstoffe sind vor allem für Asthmatiker und Allergiker problematisch. Deshalb empfehlen die Experten vom Umweltbundesamt, lieber regelmäßig zu lüften, als zu Duftprodukten aus dem Handel zu greifen.
Auch Polstermöbel können Schadstoffe an die Raumluft abgeben, mit Folgen für Gesundheit und Umwelt. Neben Polstermaterial aus Stoff oder Leder sind viele Klebestoffe bedenklich. Wer sich eine neue Couch zulegt, sollte auf das Siegel „Blauer Engel“ achten. Möbel mit diesem Sicherheitszeichen dünsten weniger Schadstoffe aus und belasten die Umwelt geringer im Vergleich zu Möbelstücken ohne das Siegel.
Luftfeuchtigkeit wichtig für das Raumklima
Im Winter trockene Heizungsluft, im Sommer schwülwarm – je nach Jahreszeit können Luftfeuchtigkeit und Temperatur in den eigenen vier Wänden stark schwanken. Und auch das wird schnell zum Problem. Denn ein zu trockenes oder feuchtes Raumklima belastet das Wohlbefinden und können die Schleimhäute reizen. Je nach Raum gibt es Standardwerte für die ideale Luftfeuchtigkeit.
Bad und Küche haben in der Regel eine höhere Luftfeuchtigkeit als Schlaf- und Wohnzimmer. Mit einem Hygrometer kann man die Luftfeuchtigkeit messen und dann gegebenenfalls gegensteuern. Das Gerät bekommt man schon für wenig Geld im Fachhandel, online oder im Baumarkt. myHOMEBOOK erklärt in diesem Artikel, was die ideale Temperatur und Luftfeuchtigkeit für jeden Raum in der Wohnung ist.
Gegen zu trockene Heizungsluft kann zudem ein Luftbefeuchter helfen. Allerdings muss das Gerät regelmäßig gereinigt werden. Im Wasserbehälter bilden sich ansonsten schnell Krankheitserreger. Die Bakterien werden dann in der Raumluft verteilt und können die Gesundheit zusätzlich belasten. Übrigens: Auch bestimmte Pflanzen können die Luftfeuchtigkeit senken.
Luftreiniger für das Raumklima nur mit HEPA-Filter
Ein Luftreiniger kann kleinste, viruslastige Partikel in der Raumluft herausfiltern. Allerdings sagen die Experten vom Umweltbundesamt, dass der Einsatz eines Luftreinigers nur eine unterstützende Maßnahme sei, um die Menge an Aerosolen zu verringern. Die Experten empfehlen vor allem regelmäßiges Lüften. Ein Luftreiniger sollte generell einen HEPA-Filter besitzen. Das Gerät sollte zudem für die jeweilige Raumgröße und Personenanzahl ausgerichtet sein. Übrigens: Wie beim Luftbefeuchter muss man auch einen Luftreiniger reinigen. Ganz wichtig: Filter regelmäßig auswechseln!
Hausstaub kann Atemwegserkrankungen verursachen
Haare, Fasern, Schuppen oder kleinste Partikel, die man von draußen in die Wohnung trägt, sammeln sich schnell an. Der Hausstaub belastet das Raumklima und kann eingeatmet Atemwegserkrankungen verursachen. Im schlimmsten Fall führt der Staub zu einer Bronchitis, also einer Entzündung der unteren Atemwegsorgane. Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, hilft regelmäßiges Staubsaugen, Fegen und Putzen. Mit dem richtigen Besen wirbelt man übrigens weniger Staub auf.
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Pflanzen für ein besseres Raumklima
Viele Zimmerpflanzen können das Raumklima verbessern, indem sie Schadstoffe absorbieren. Bromelien eignen sich unter anderem gut für das Schlafzimmer. Die Pflanzen nehmen in der Nacht Kohlendioxid (CO2) aus der Atemluft auf. Geweihfarn oder Glücksfeder kommen auch mit wenig Licht gut zurecht. Diese Pflanzen bereichern einen dunkleren Raum oder ein Badezimmer ohne Fenster.
Für ein gutes Raumklima in hellen Badezimmern mit Fenster sorgen Tillandsien und Orchideen. Es gibt jedoch noch einige andere Zimmerpflanzen, die im Bad gehalten werden können. Welche das sind, verrät myHOMEBOOK in diesem Artikel.