13. September 2020, 13:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn Lärm als Stress empfunden wird, können Bluthochdruck und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems die Folge sein. Das eigene Haus lässt sich dagegen schützen – mit Schallschutzfenstern.
Lärm ist lästig und man entkommt ihm selbst in der eigenen Wohnung kaum. Straßen- und Flugverkehr, vorbeifahrende Züge – vor allem in Städten leiden viele Menschen unter ständigem Krach, den ihre üblichen Fenstern nicht draußen halten. Die Lösung in manchen Fällen: Schallschutzfenster.
Was sollen Schallschutzfenster leisten?
Schallschutzfenster halten den gröbsten Lärm draußen – vorausgesetzt, es sind die richtigen und sie wurden fachgerecht montiert. „In Wohngebieten sind Schallschutzfenster sogar gesetzlich vorgeschrieben, wenn der Umgebungslärm bestimmte Grenzen überschreitet“, erklärt Marc Ellinger vom Verband Privater Bauherren.
Gegenüber normalen Fenstern haben Schallschutzfenster eine stärkere Verglasung mit asymmetrischem Aufbau und im Glas integrierten Schallschutzfolien. Auch Rahmen und Dichtungen sind dabei extra isoliert.
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Es gibt diese Fenster mit verschieden hohen Schallschutzwerten: Normale Fenster mit Isolierglas begrenzen Geräusche von außen um etwa 32 Dezibel. Einfache Schallschutzfenster schaffen Werte von 40 bis 42 Dezibel, sogenannte Verbundfester bis 50 Dezibel und Kastenfenster 55 Dezibel, zählt Jürgen Benitz-Wildenburg vom ift Rosenheim, einem Prüfinstitut für Fenstertechnik auf.
Welches Schallschutzfenster brauche ich?
„Werden zum Beispiel draußen 80 Dezibel gemessen, innen sollen aber leise 30 Dezibel erreicht werden, braucht man Fenster mit einem Schallschutzwert von 50 Dezibel“, erklärt Benitz-Wildenburg. Bei einem niedrigen Außenschalldruckpegel von etwa 60 Dezibel würde schon die normale Isolierverglasung ausreichen.
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Kann man die Fensterwahl selbst analysieren?
„Mit dem Handy vor die Tür zu gehen und den Lärm aufzunehmen, bringt nicht viel. Das ergibt Abweichungen von mindestens fünf bis zehn Dezibel“, sagt Benitz-Wildenburg. Durch Fenster, die mit zehn Dezibel zu wenig gedämmt sind, höre man den Lärm mit mindestens doppelter Lautstärke als bei exakter Auslegung.
Umgekehrt macht es keinen Sinn, sicherheitshalber 20 Dezibel mehr als notwendig zu kaufen. „Das ist eher unangenehm, weil es zu stark isoliert. Man kommt sich dann vor wie in einem Schallschutzraum.“ Aber man kann sich vorab informieren: Städte und Gemeinden, auch die Deutschen Bahn haben sogenannte Lärmkarten erstellt, in denen man sich über die Situation in seinem Wohnumfeld informieren kann.
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Woran kann es liegen, wenn das Schallschutzfenster nichts bringt?
„Für den Schallschutz muss man die gesamte Wand mit dem Fenster und allen Fugen betrachten. Der Schallschutz kann in der Summe immer nur so gut sein, wie das schwächste Glied der zusammengesetzten Bauteile“, erklärt Frank Koos vom Verband Fenster + Fassade.
Selbst winzige Öffnungen oder Undichtigkeiten etwa beim Rollladen können Schall durchlassen. „Vor allem die Ausführung der Anschlussfugen ist maßgeblich für die Schalldämmung des gesamten Bauteils“, so Koos. Diese sollte man innen und außen umlaufend abdichten und mit Dämmstoff verfüllen. Zudem empfiehlt es sich, den Rollladenkasten zu dämmen.