24. Dezember 2020, 15:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Besuch von den Schwiegereltern, Freunde auf der Durchreise oder ein geselliger Abend, der länger wurde als Bus und Bahn fuhren? Gelegenheiten zum Übernachten gibt es viele. Möglichkeiten, die Gäste adäquat unterzubringen auch. Die wohl kniffligste Frage dabei: Muss ich das Bett für meine Gäste räumen?
Ungestörte Nächte, genug Privatsphäre und eine Tür, die man auch in der Fremde hinter sich schließen kann: Ein Gästezimmer ist die wohl eleganteste und komfortabelste Lösung, Gäste nächtigen zu lassen. Doch wo schläft der Besuch, wenn man keines hat? Auf dem Sofa, der Isomatte oder gar im eigenen Bett – dem für viele wohl intimsten Ort der Wohnung? Im Interview erklärt Knigge-Nachfahre und Kommunikationsexperte Moritz Freiherr Knigge, wie man solch eine Situation elegant meistert. Mit seinen „50 Fragen an Knigge“ bringt er zudem kontrovers diskutierte Themen humorvoll und aktuell auf den Punkt.
myHOMEBOOK: Sollte ich für Gäste mein Bett räumen?
Moritz Freiherr Knigge: „Sein eigenes Bett räumen muss niemand, aber eine Matratze sollte immer für gebetenen, ja sogar ungebetenen Besuch bereitstehen, sodass Gäste und Gastgeber eine gute Nacht verbringen. Wer seinem Gast kein geeignetes Bett bieten kann, der sollte die Größe haben selbst auf Boden, Fat Boy oder Couchkissen zu schlafen – um nach ungemütlicher Nacht unbedingt ein Gästebett, Schlafsofa oder mindestens eine Gästematratze anbieten zu können.“
Wie bringt man Gäste adäquat über Nacht bei sich unter?
„Isomatte, Couch, Matratze, Schlafsofa, Gästebett: In dieser Reihenfolge würde ich sagen, sofern es Platz und Geldbeutel erlauben.“
Gibt es Gäste, denen man schon das eigene Bett überlassen sollte?
„Je älter die Gäste oder je körperlich angeschlagener, desto eher würde ich das eigene oder besser das beste Bett des Hauses anbieten.“
Wie bereitet ich das Bett für meine Gäste vor?
„Frisch bezogen, ist halb gewonnen und auf das Bett die Handtücher fürs Bad legen. Wenn möglich einen Nachttisch und eine Nachttischlampe bereitstellen, dazu ein Buch, das man selbst gerne gelesen hat, eine Flasche Wasser und ein süßes Betthupferl als kleine Aufmerksamkeit. Eine gute Freundin legt ihren Gästen immer eine handgeschriebene Karte aufs Kopfkissen: Wie schön, dass Du da bist! Da fühlen sich dann wirklich alle wie zu Hause. Mindestens.“
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Ich bin Gast, möchte aber nicht im Bett des Gastgebers schlafen. Muss ich das Angebot annehmen oder wie umschiffe ich es elegant?
„Das ist total lieb, aber das ist wirklich nicht nötig. Außerdem müsstest du sonst zwei Betten frisch beziehen. Die Zeit sparen wir uns und öffnen lieber meine Flasche Prickelndes.“