
22. September 2024, 17:27 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Jede Nacht hüllen wir uns in unsere Bettwäsche. Die meisten Menschen verwenden ihre Bezüge dabei wahrscheinlich das ganze Jahr über und wundern sich, warum der Komfort nicht immer der gleiche ist. Das könnte an der Art der Bettwäsche liegen, denn diese eignen sich für unterschiedliche Jahreszeiten und Bedürfnisse. myHOMEBOOK stellt die verschiedenen Bettwäschearten genauer vor.
Geht es um den Kauf neuer Bettwäsche, fühlt man sich bei all der Auswahl wie im Textil-Dschungel. Ein enormes Angebot bestimmt den Markt. Von allem schon mal gehört, doch nur eine vage Vorstellung davon, worum es sich genau bei welchem Produkt handelt. Tatsächlich eignen sich aber einige Modelle mehr für den Sommer, andere sind wiederum besser für ein warmes Bett im Winter. Und auch Menschen mit Allergien müssen für einen erholsamen Schlaf auf den richtigen Stoff bei ihren Bettwaren achten. myHOMEBOOK klärt über die verschiedenen Bettwäschearten auf und verrät, wann sich welches Material eignet.
Bettwäschearten für den Sommer
Während der heißen Sommermonate braucht es eine Bettwäsche, die nicht nur atmungsaktiv ist, sondern gleichzeitig auch kühlend wirkt. Nur wenn ein Textil das Klima entsprechend regulieren kann, ist für einen erholsamen, möglichst schwitzfreien Schlaf gesorgt. Die folgenden Bettwäschearten sind hierfür eine gute Wahl.
Leinen
Leinen gilt als robuster, pflegeleichter und atmungsaktiver Stoff, der demnach Feuchtigkeit gut aufnehmen und ebenso wieder abgeben kann. Seine starken, saugfähigen Fasern stammen von der Flachspflanze. Entsprechend schnell ist diese Bettwäscheart auch wieder trocken, weswegen sich der luftig-leichte, aber vor allem kühlende Naturstoff als passend für einen sommerlichen Bettbezug erweist. Zudem lässt sich Bettwäsche aus Leinen in der Kochwäsche reinigen.
Neben reinem Leinen, das im Übrigen ideal für Menschen mit Allergien ist, weil es Milben und Staub abweist, gibt es auch Produkte aus Halbleinen, bei denen der Stoff zu 50 Prozent aus Leinen und 50 Prozent aus Baumwolle besteht. So qualitativ hochwertig diese Bettwäscheart auch ist, bringt sie doch auch den Nachteil mit sich, dass sie schnell knittert. Manche Menschen mag dies allerdings nur wenig stören, immerhin trägt dies zum lässig-urigen Look des Textils bei. Bettwäsche aus Leinen ist zudem flusenfrei und wirkt antistatisch.
Perkal
Gewissermaßen erinnert diese Bettwäscheart an einen Blusen- oder Hemdenstoff, was sie entsprechend hochwertig erscheinen lässt. Tatsächlich handelt es sich bei Perkal um reine Baumwolle aus einer fein und dicht gewebten Leinwandbindung, die die Bettwäsche äußerst strapazierfähig und langlebig macht.
Im Vergleich zu Satin ist die glatte Qualität von Perkal weniger glänzend und nicht ganz so anschmiegsam, dennoch aber sehr sanft auf der Haut. Zudem absorbiert das Textil Feuchtigkeit recht gut und gilt als atmungsaktiv, was es primär als Bettwäsche für eine warme Sommernacht prädestiniert. Genau wie bei Mako-Satin besteht auch Mako-Perkal aus 100 Prozent ägyptischer Baumwolle.
Seersucker

Eine genaue Vorstellung von Seersucker haben wohl nur die wenigsten. Dabei unterscheidet sich diese vor allem optisch stark von anderen Modellen und erweist sich dadurch sogar als besonders vorteilhaft. Mit ihrer leicht gekreppten Machart liegt der luftig-leichte Bettbezug nicht unmittelbar auf der Haut auf und ist dabei noch sehr angenehm weich. Außerdem sorgt das Textil mit seiner besonderen Struktur für eine leichte Luftzirkulation. Damit erweist sich Seersucker als optimale Abwehr gegenüber zu warmen Nächten. Für die aus Baumwolle gefertigte Bettwäsche spricht obendrein, dass sie atmungsaktiv, bügelfrei und pflegeleicht ist.
Satin

Glatt und glänzend, so lässt sich Bettwäsche aus Satin wohl am besten beschreiben. Neben diesen Eigenschaften ist der fließende Stoff zudem auch temperaturausgleichend, weshalb er sich während einer warmen Sommernacht nicht nur weich und anschmiegsam auf der Haut anfühlt, sondern auch kühlend wirkt. Ursprünglich wurde diese Bettwäscheart aus teurer Seide gewebt, mittlerweile besteht sie überwiegend aus Baumwolle, die in Atlasbindung hergestellt wird, oder aber aus Kunstfasern. Als besonders hochwertig gilt Bettwäsche aus Mako-Satin, bei der ein besonders edles Baumwollgarn zum Einsatz kommt. Das Textil ist frei von Knittern – wie praktisch!
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Renforcé
Ein weiterer beliebter Sommerbezug ist Renforcé – ein Stoff, der zu den Standardwebarten (Leinwandbindung) für reine Baumwolle zählt. Auch bei dieser Bettwäscheart handelt es sich um eine glatte Qualität mit angenehm weichem Griff. Renforcé ist im Vergleich zu Perkal etwas leichter im Gewicht. Das Textil nimmt Feuchtigkeit sehr gut auf und gilt ebenfalls als temperaturausgleichend. Ebenfalls spricht für diese Bettwäscheart, dass ihr Gewebe bügelfrei, widerstandsfähig und langlebig ist.
Bettwäschearten für den Winter
So wie es passende Bezüge für warme Sommernächte gibt, finden sich auf dem Markt ebenso Bettwäschearten für den Winter. Diese Textilqualitäten verfügen nicht nur über eine wärmende Funktion und sorgen so trotz kühler Temperaturen für einen wohligen Schlaf, sondern sind dabei auch noch angenehm weich auf der Haut.
Flanell
Im Vergleich zu einigen anderen Bettwäschearten ist Flanell wohl den meisten ein Begriff. Immerhin gibt es diese Qualität häufig in Form dicker Hemden, die man bevorzugt bei kühleren Temperaturen trägt. Genau diese Eigenschaften – anschmiegsam, flauschig und wärmend – kommen auch bei entsprechendem Bettwäschetyp zum Tragen und erweisen sich somit als optimal für den Winter. Gerade auch, weil der Stoff aus Baumwolle (Leinwandbindung/Köperbindung) als sehr saugfähig und pflegeleicht gilt. Das geraute Gewebe mit der markanten flusigen Oberfläche ist zudem elastisch.
Frottee

Zugegeben, dieser Stoff wird weitläufig eher mit Bademänteln, Handtüchern und Spannbettlaken in Verbindung gebracht, nicht aber mit Bettwäsche. Doch auch hierfür eignet sich Frottee (aus Baumwolle hergestellt) optimal, immerhin steht er für eine besonders weiche und kuschelige Qualität. Was braucht eine Winterbettwäsche schon mehr?
Das flauschige Gewebe ist zudem bekannt für seine hohe Saugfähigkeit, aber auch Wärmefunktion. Dafür verantwortlich sind vor allem die für Frottee typischen, eingearbeiteten Schlaufen, welche die Stoffoberfläche entsprechend vergrößern und dadurch auch mehr Feuchtigkeit aufnehmen können. Zwischen den Schlingen kommt es zu einer Art Luftpolster, welches die kühle Luft fernhält.
Biber
Ebenfalls vielen Menschen bekannt und geradezu ein Klassiker im Bereich der Winterbettwäsche ist die Biber-Qualität. Der dicke Stoffbezug aus dichtem Baumwollgewebe (Leinwandbindung) und seiner bekannten angerauten Oberfläche ist nicht nur angenehm weich und kuschlig, sondern dient zugleich auch als Wärmespeicher. Zudem erweist sich das Textil als saugfähig und pflegeleicht. Als leichtere Variante zum klassischen Biber-Stoff gilt Fein-Biber. Von der Machart ähnlich wie Flanell, gilt diese Bettwäscheart dennoch als erschwinglicher im Preis.
Bettwäschearten für das ganze Jahr
Im großen Sortiment der Bettwäschearten gibt es sogar einige Modelle, die sich das ganze Jahr über nutzen lassen und im Sommer für etwas „Abkühlung“ sorgen, während sie im Winter angenehm warmhalten.
Jersey
Als einer dieser Allrounder gilt Bettwäsche aus Jersey. Besser bekannt ist der Stoff aus der Modeindustrie, doch auch als Bettbezug erweist er sich als angenehm weich und praktisch. Gemacht aus 100-prozentiger Baumwolle ist das Material besonders atmungsaktiv, elastisch, pflegeleicht sowie wärmend. Weil Jersey nicht knittert, ist es eine beliebte Wahl als Ganzjahresbettwäsche. Dank seiner hohen Saugfähigkeit erweist sich das Textil gerade im Sommer als besonders klimaregulierend.
Seide

Auch Seide ist Sommer wie Winter universal einsetzbar. Während warmer Nächte liegt das glatte Material leicht auf der Haut, kühlt sanft, nimmt Feuchtigkeit auf und trocknet später schnell wieder. Mit seiner schimmernden Optik sorgt Seide für einen edlen Wow-Effekt im Schlafzimmer. In den Wintermonaten überzeugt Bettwäsche aus Seide außerdem dank ihrer Wärmefunktion. Das Textil ist anschmiegsam, atmungsaktiv, saugfähig und strapazierfähig. Denn Seide ist zwar als Stoff sehr zart, überzeugt aber dennoch mit einer reißfesten Qualität.
Baumwolle
Ebenfalls ganzjährig nutzen lässt sich Bettwäsche aus Baumwolle. Das liegt vor allem an ihrer enormen Saugfähigkeit, denn die Textilfaser kann mehr als das Dreifache ihres eigenen Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und dann auch wieder an die Umgebung abgeben. Zudem gilt Baumwolle als atmungsaktiv, geschmeidig und hautfreundlich.
Besonders hochwertig ist hierbei Satin-Bettwäsche aus Baumwolle. Getoppt wird diese nur von der bereits genannten Mako-Satin-Bettwäsche, die nicht nur über einen ausgesprochen feinen Glanz verfügt, sondern dank ihrer auffallend glatten Qualität auch nicht gebügelt werden muss. Noch dazu wirkt diese Art von Baumwollbettwäsche temperaturausgleichend.

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Bettwäsche für Allergiker
Einige Bettwäschearten verfügen zudem über eine beruhigende, heilende Wirkung und können Menschen mit Hautproblemen oder Hausstauballergie die Nachtruhe erheblich erleichtern. Hier eignet sich vor allem Bettwäsche aus glatter Seide ideal, die Schmutz, Staub und Milben keine Chance bietet. Gerade auch bei Erkrankungen wie Neurodermitis gilt das schimmernde Textil als eine geeignete Wahl für Bettwäsche.

Mit Bettwäsche aus Baumwolle dürften Allergiker ebenfalls angenehme Nächte haben. Gerade bei empfindlicher Haut gilt das Textil als reizarm. Empfehlenswert ist es vor allem in der Qualität als Bio-Baumwolle. Die Stofffaser ist zudem weich, widerstandsfähig und kann sogar auch bei hohen Temperaturen gewaschen werden.