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Reinigung, Waschmaschine, Handwäsche?

5 Methoden, um ein Schaffell richtig zu reinigen

Ein Bett mit vielen Schaffellen
Schaffelle verwandeln das Bett in eine gemütliche Oase und lassen sich mit dem richtigen Wissen einfach reinigen Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

24. Oktober 2020, 15:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Schaffelle schenken wohltuende Wärme. Auf Fußboden, Sofa, Stühlen oder Bett drapiert, machen sie das Zuhause in der kalten Jahreszeit gleich um einiges gemütlicher. Doch ihre Reinigung lässt bei vielen einige Fragezeichen aufleuchten. Muss ein Schaffell überhaupt gereinigt werden – und wenn ja, wie? Darf man es einfach in die Waschmaschine geben?

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Schaf- und Lammfelle sind Naturprodukte, die erfreulich wenig Pflegeaufwand bedürfen. Und doch gibt es bei ihrer Pflege einiges zu beachten, um lange Freude an den kuscheligen Accessoires zu haben. Die Reinigung mit der Waschmaschine ist zwar bequem, aber längst nicht immer für ein Schaffell empfehlenswert. Mitunter ruiniert schon die einmalige Maschinenwäsche das Fell für immer, wie Fabian Birke von der Gerberei Birke im Gespräch mit myHOMEBOOK zu bedenken gibt.

1. Aufschütteln, absaugen und ausreiben

Nicht jedes schmutzige Schaffell ist gleich ein Fall für die intensive Reinigung. Grundsätzlich gelten Schaffelle als antibakteriell und selbstreinigend. Das in den Talgdrüsen der Schafe produzierte Wollfett, Lanolin genannt, sorgt für eine natürliche Schmutzbarriere. Deshalb reicht es mitunter schon aus, das Schaffell gelegentlich an der frischen Luft aufzuschütteln, um Schmutz, Staub und andere kleine Partikel zu entfernen. Zudem stellt sich das Haarkleid dabei wieder von selbst auf.

Anschließend kann das Fell bei Bedarf schonend mit dem Staubsauger abgesaugt werden. Befinden sich kleinere Flecken auf dem Fell, können diese vorsichtig mit einem feuchten Tuch bearbeitet und entfernt werden.

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2. Schaffelle bürsten und kämmen

Wer sein Schaffell regelmäßig bürstet, entfernt dabei nicht nur Schmutz. Das Kämmen pflegt die Haare, die somit lange weich und flauschig bleiben. Der Experte empfiehlt, das Schaffell mit einer Drahtbürste zu kämmen. Im Handel gibt es auch spezielle Lammfell- oder Striegelbürsten, mit denen sich das Fell gut bearbeiten lässt. Auch eingetrocknete Flecken lösen sich beim Bürsten sehr gut. „Schaf- bzw. Lammfelle sollten jedoch auch regelmäßig in einer Gerberei aufgearbeitet werden. Spezialmaschinen kämmen die Wolle auf und der in der Wolle befindliche Staub sowie anhaftender Schmutz wird ausgebürstet und abgesaugt“, rät der Experte.

3. Handwäsche

Größere Verschmutzungen lassen sich mitunter per Handwäsche beseitigen. Mit einem milden Wollwaschmittel und kaltem bis lauwarmen Wasser können Flecken ausgerieben werden. Doch Vorsicht! „Nicht jedes Fell ist per se waschbar. Die Waschbarkeit von Fellen ist vom bei der Gerbung verwendeten Gerbstoff abhängig.“ Felle mit einer Chrom- und Relugan-Gerbung sind waschbar, da die Gerbstoffe eine feste Bindung mit dem Leder eingehen und nicht herausgewaschen werden. Schaf- und Lammfelle, die pflanzlich gegerbt wurden, sind nur bedingt waschbar. Felle mit Weißgerbung dürfen Sie nicht waschen, da das Leder bei Kontakt mit Wasser hart und brüchig werden würde.

Wichtig bei nicht waschbaren Fellen: Ausgelaufene Flüssigkeiten möglichst schnell abtupfen. Müssen Sie diese Felle doch reinigen, verwenden Sie möglichst wenig Wasser. Das Fell sollte nicht durchweichen und das Leder möglichst nicht in Kontakt mit dem Wasser kommen.

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4. Schaffell in der Waschmaschine reinigen

Bei Fellen mit Relugangerbung, den sogenannten Babyfellen oder medizinisch gegerbten Fellen, ist das Reinigen in der Waschmaschine möglich. Diese Felle erkennt man an ihrer charakteristisch gelblichen Fell- und Lederfarbe. Experte Birke empfiehlt, das Fell allein bei 30 Grad im Schonwaschgang ohne Weichspüler zu reinigen. Als Waschmittel eignet sich Woll- und Feinwaschmittel sowie spezielles rückfettendes Fellwaschmittel.

Das Fell sollte man anschließend auf keinen Fall im Trockner, in der prallen Sonne oder durch direkte Hitze trocknen lassen. Besser ist es dagegen:

  • Das Fell nicht schleudern, sondern abtropfen lassen.
  • Es nicht zu schnell trocknen lassen (nicht auf der Heizung oder durchs Föhnen).
  • Während des Trocknens immer wieder in Form ziehen. „In leicht feuchtem Zustand wird das Leder durch Dehnen der Fasern (z. B. über eine Stuhlkante oder Ähnlichem) seine Weichheit, Form und Größe zurückerhalten. Ein anschließendes Aufkämmen der Wolle verleiht dem Fell seine ursprüngliche Wollweichheit und ein schöneres Aussehen.“

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5. Textilreinigung

Die chemische Reinigung ist eine weitere Möglichkeit das Schaffell zu reinigen. Wichtig ist es im Vorfeld explizit zu erfragen, ob das Fell mittels chemischer Entfettung behandelt wird. So bedarf es beim Reinigen von Schaffellen spezieller Lösemittel, die den Gerbstoff nicht angreifen. Nicht jede lokale Reinigung bietet dies an. Zudem entsteht dabei ein hoher Reinigungsaufwand, da sich beim Säubern der Felle viele Haare lösen. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man sein Schaffell in eine Gerberei gibt. Dort wird es mit Spezialmaschinen gereinigt und gekämmt. Bei jährlicher professioneller Reinigung bleiben Schaffelle durchaus 25 bis 30 Jahre lang wunderbar weich und flauschig.

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