17. Juni 2022, 16:35 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Das Schlafzimmer sollte ein Rückzugsort sein, der effektiv zu erholsamen Schlaf beiträgt. Dafür lohnt es sich den Raum in seiner Gestaltung betont reduziert zu halten. Wie das geht, verraten unsere 7 Tipps für ein minimalistisch eingerichtetes Schlafzimmer.
Zweifelsfrei sollte das Schlafzimmer ein Ort der Ruhe und Entspannung sein. Immerhin wollen wir hier bestenfalls 8 Stunden Nachtruhe genießen und am Morgen gestärkt in den Tag starten. Um diesen erholsamen Effekt zu erhalten, ist es ratsam das Schlafzimmer nicht mit zu vielen Dingen zu überfrachten und eher minimalistisch in der Einrichtung zu halten. Doch keine Sorge, minimalistisch muss dabei nicht karg und ungemütlich bedeuten, sondern kann immer noch für ein Wohlfühlambiente stehen. Wie genau das geht, verraten unsere 7 Tipps für ein minimalistisch eingerichtetes Schlafzimmer.
Tipp 1: Zu viele (unnötige) Dinge verbannen
Im ersten Schritt sollte man sich beim Einrichten eines minimalistisch eingerichteten Schlafzimmers auf den Gesamteindruck konzentrieren. Fällt da auf den ersten Blick schon ein Meer an Dingen, die hier eigentlich gar nicht hingehören oder schlichtweg nicht wirklich gebraucht werden, ins Auge, ist es höchste Zeit diese endgültig zu verbannen. Die Rede ist von zu viel unnötiger Dekoration, einem längst ausgelesenem Buch oder altem Geschirr, das seinen Weg nicht mehr zurück in die Küche findet. Denn die Faustregel im Minimalismus besagt: zu viele Dinge sorgen für zu viel Ablenkung. Und genau das braucht es im Schlafzimmer nicht. Also weg mit all dem, was zu einem chaotischen Look und damit zu einer unnötigen Reizüberflutung führt.
Tipp 2: Guter Schlaf in einem schlichten Bett
Ist aller Ballast beseitigt, geht es an die Grundausstattung, die Möbel. Angefangen beim Bett sollte in einem minimalistisch eingerichteten Schlafzimmer darauf geachtet werden, dass die Wahl hier nicht auf ein Modell fällt, welches über zu viele teils unnötige Funktionen, aber auch Details verfügt. Das üppig gepolsterte Kopfteil eines Boxspringbettes mag zwar praktisch und komfortabel sein, aber braucht es dazu auch den passenden, ebenfalls gepolsterten Rahmen? Wohl kaum – ein schlichteres Modell tut es auch. Ähnliches gilt für ein Fußteil sowie diverse Einstellmöglichkeiten, die sich per Fernbedienung konfigurieren lassen. Auch hier sollte die wirkliche Notwendigkeit im Alltag einmal kritisch hinterfragt werden. Konzentriert man sich bei der Wahl des Bettes auf ein in Design und Funktion deutlich reduziertes Modell, wird dies ebenfalls zum vollen Schlafkomfort führen. Tendenziell ist eine Variante, die eher schmal statt wuchtig und eher von klaren Linien statt schnörkeligen Details geprägt ist, die bessere Wahl für ein minimalistisches Schlafzimmer.
Tipp 3: Kleiderstange oder Schrank? Eine Frage des Besitzes!
Ein vom Minimalismus inspiriertes Schlafzimmer kommt nicht ohne einen aufgeräumten Look und Ordnung aus. Die richtigen Aufbewahrungsmöbel müssen also her. Hier bieten sich mit verschiedenen Kleiderschrankmodellen geschlossene, teils-geschlossene oder auch offene Lösungen wie eine Kleiderstange an. Letztere empfiehlt sich insbesondere dann, wenn der eigene Klamottenbestand schon auf ein deutliches Minimum reduziert wurde und die Stange so nicht überquillt. Andernfalls ist der Grundgedanke zwar gut, aber die Umsetzung nicht im Sinne der Minimalismus-Idee. Besser eignet sich dann ein Kleiderschrank oder zwei Kommoden, allerdings sollten nicht zu viele Möbel ins Schlafzimmer einziehen, auch dann wäre der Kerngedanke verfehlt. Denn immerhin ist die Philosophie des Minimalismus eng an die Frage nach der Menge des eigenen (textilen) Besitzes geknüpft. Gegebenenfalls muss also vor dem Einrichten nochmal kräftig ausgemistet werden.
Tipp 4: Zusätzliche Möbel mit Bedacht wählen
Geht es an die Suche nach weiteren Möbelstücken, sollte mit Bedacht vorgegangen werden. Eher ungeeignet für ein minimalistisch eingerichtetes Schlafzimmer ist beispielsweise ein Nachttisch, der sich in zu vielen Details sowie einer wuchtigen Form und Größe verliert. Auch hier ist eher ein schlichtes Modell ratsam. Wer nur wenig ablegen muss, greift also zu einem simplen Wandboard- oder einer Konsole. Häufig verirren sich in gewöhnliche Schlafzimmer auch Möbel, die hier eigentlich nicht hingehören. So zog während der Pandemie in vielen Haushalten notgedrungen das Homeoffice in die eigenen vier Wände ein. Nicht selten wurde als Ort der Ruhe das Schlafzimmer gewählt, was jedoch eher eine kontraproduktive Entscheidung war. Denn Schreibtisch, technische Geräte, Arbeitsutensilien sowie unzählige Kabel sind pures Gift für einen Ruheraum, wie es das Schlafzimmer seiner eigentlichen Bestimmung nach ist.
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Tipp 5: Stauraum finden, Stauraum schaffen
Ein minimalistisch eingerichtetes Schlafzimmer lebt vor allem von Ordnung. Ein chaotischer Look hat hier nichts verloren. In den allermeisten Haushalten werden jedoch im Schlafzimmer neben der Kleidung auch noch Dinge wie Bettwäsche und Laken, Schmuck und Kosmetik oder auch Koffer sowie etliche Saisonartikel verstaut. Warum? Um so nicht in das Blickfeld von Gästen zu geraten. Es braucht also gute Aufbewahrungslösungen und trotz allem, so wenig Besitz, wie nur möglich. Im Fall der Minimalismus-Idee empfiehlt sich hier vor allem versteckter Stauraum auf dem Kleiderschrank, an Haken hinter der Zimmertür, in Bettkästen oder speziellen Aufbewahrungssystemen, die sich leicht unters Bett schieben lassen. Auch in einer schlichten Truhe, Boxen oder Körben lassen sich viele Dinge ideal verstauen.
Tipp 6: Farbgebung schlicht und neutral halten
Die Farbgebung in einem minimalistisch eingerichteten Raum sollte tendenziell eher zurückhaltend sein. Neutrale, ruhige Farben wie Weiß oder Grau sind hier ideal, wirken aber für so manche Person eher kühl und ungemütlich. Ein zarter Pastellton wie Mint wirkt wesentlich lebendiger. Noch mehr Wärme bringen jedoch Farben wie Creme und Sand in den Raum. Tendenziell darf die Farbgestaltung eher hell als dunkel ausfallen, denn letzteres kann ebenfalls schnell unruhig und chaotisch wirken. Der minimalistische Look fürs Schlafzimmer kann allerdings auch mit kräftigen, eher entsättigten Farben gelingen. Dafür sollte jedoch die restliche Einrichtung – in Form und Design – schlicht und simpel, also vergleichsweise unauffällig ausfallen.
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Tipp 7: Wenige Muster, wenige Accessoires
Auch eine Begeisterung für Details ist im Fall eines minimalistisch eingerichteten Schlafzimmers eher von Nachteil. Wilde oder kleinteilige Muster auf Kissen, Decken, Vorhängen, Teppichen und Tapeten sollten entsprechend nur wenig, besser gar nicht zum Einsatz kommen. Stattdessen bietet sich der eher nüchterne, aber nicht weniger schöne Uni-Look an. Auch zu viele verschiedene Materialien und Texturen im Raum sind im Grunde nicht notwendig. Generell ist es in puncto Dekoration ratsam, nur zu einer kleinen, überschaubaren Anzahl an Accessoires zu greifen. Und wer sich bei Spiegel, Leuchten sowie Aufbewahrungskörben für Varianten aus Naturfasern entscheidet, verbindet so Funktion und Dekoration optimal miteinander. Weitere Accessoires braucht es dann meist kaum mehr, denn Naturmaterialien bringen jede Menge (gemütlichen) Charme wie auch Farbe mit.