14. März 2022, 17:15 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Gewissermaßen ist die Sockelleiste für den Boden, was der Stuhl zum Tisch ist. Es geht zwar ohne, aber mit wohnt es sich schlichtweg angenehmer. Welche Arten, Montageformen und Möglichkeiten der Gestaltung es bei Sockelleisten gibt, erfahren Sie hier.
Die Sockelleiste, auch Stoß-, Boden- oder Fußleiste genannt, ist zwar nur ein Detail innerhalb einer Einrichtung – und doch geht es nicht ohne sie. Sowohl funktional als auch optisch sorgt sie gewissermaßen für einen Abschluss. Geht es also ans Einrichten mit Sockelleisten, kann zwischen verschiedenen Modellen und Montagearten gewählt werden. Auch kann es eine Überlegung sein, die Leiste auf besondere Weise hervorzuheben. Welche Modelle, Montagearten und Möglichkeiten der Gestaltung bei Sockelleisten zur Wahl stehen, stellen wir hier einmal genauer vor.
Übersicht
Nutzen der Sockelleiste
Sind alle Wände gestrichen, tapeziert oder verputzt und Parkett, Teppich- oder Fliesenboden wurden final verlegt, kann man sich endlich gedanklich dem Wandabschluss widmen. Weil die Fuge zwischen Wand und Boden fast immer eher unansehnlich aussieht, empfiehlt sich das Anbringen einer Sockelleiste. Diese kaschiert nicht nur unvorteilhafte Stellen, sie verhindert auch, dass man sensiblen Wandflächen nicht so schnell die Spuren eines hektischen Alltags ansieht.
Spätestens aber bei der Bodenreinigung mit Staubsauger, Kehrbesen oder Schrubber zeigt sich, dass man auf eine Sockelleiste besser nicht verzichten sollte. Speziell in diesem Fall erweist sie sich für eine Wandfläche als Stoßdämpfer und Schutzschild gleichermaßen. Einige Sockelleisten haben sogar einen Kabelkanal integriert und ermöglichen so das unsichtbare Verlegen von unschönen Kabelsträngen.
Modelle
Zentrale Punkte, in denen sich die verschiedenen Sockelleisten-Modelle voneinander unterscheiden, sind neben der Farbwahl vor allem die Profilform als auch das Material, aus dem sie gemacht sind.
Profilform
Grundsätzlich sind Profilformen in den verschiedensten Variationen erhältlich: gerundet, konisch, abgeschrägt, mit Auflagefläche. Beim Kauf sollte man allerdings auch darauf achten, was wirklich zu den Raumverhältnissen und -gegebenheiten passt. So eignet sich eine abgeschrägte Leistenkante, die also sanft, fast unauffällig in die Wand übergeht, ideal für eher puristisch eingerichtete Räumlichkeiten, die sich nicht weiter in Details verlieren.
Ausgefallener ist da schon die Berliner Sockelleiste, auch Hamburger Profil genannt, die über eine schmale Auflagefläche verfügt, etwa 15 cm in ihrer Höhe misst und sich durch einen spielerischen Dekor auszeichnet. Auch wenn diese für den Altbau typische Leiste ein Staubfänger ist, so ist ihre Optik doch eine Besondere. Ähnlich im Stil sind die sogenannten Cube-Profile, die ebenfalls über ein betont schlichtes Design verfügen. Sowohl die Vertikal- als auch die etwas breitere Ablagefläche sind frei von Verzierungen und damit ideal für eine minimalistische Einrichtung.
Material
Günstig sind vor allem Modelle aus Kunststoff. Allerdings tragen diese Sockelleisten auch schnell unschöne Striemen vom Staubsaugen davon. Dafür sind Sockelleisten aus Kunststoff wasserabweisend und eignen sich entsprechend gut für Bäder. Deutlich hochwertiger sind Modelle aus MDF (kurz für: mitteldichte Holzfaserplatte). Der eher robuste Sockelleistentyp ist außerdem auch mit Folierung in verschiedensten Dekoren erhältlich. Es gibt hier aber auch furnierte Modelle: Sockelleisten mit Echtholzdekor sehen dabei besonders natürlich in ihrer Optik aus. Am natürlichsten und gleichzeitig auch am nachhaltigsten sind jedoch Modelle aus Massivholz. Ihre besondere, eigenwillige Maserung kann dann schon mal Wand oder Fußboden optisch den Rang ablaufen.
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Montagearten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Sockelleisten an der Wand anzubringen. Einige Modelle werden genagelt oder gedübelt. Andere wiederum werden verklebt oder über ein Klicksystem angebracht.
Nageln
Soll eine Sockelleiste mit Nägeln an die Wand angebracht werden, muss diese dafür tendenziell eher „weich“ beschaffen sein. Trifft einer der Stahlstifte auf eine verputzte Wand und damit auf ein dahinterliegendes Mauerwerk, wird es schnell dazukommen, dass der Nagel abbricht oder sich zumindest unschön verbiegt.
Dübeln
Auch mittels Schrauben und Dübeln lassen sich Sockelleisten an der Wand befestigen. Hierbei gibt es Profile, bei denen die Schrauben sichtbar von außen angebracht werden und wiederum andere, bei denen die Schrauben im Inneren der Sockelleiste „verschwinden“.
Kleben
Wer Sockelleisten an die Wand kleben will, muss diese zuvor von sämtlichen Staub- und Schmutzresten befreien, um so für einen optimalen Klebeuntergrund zu sorgen. Mittels doppelseitigem Klebeband oder auch Montagekleber lassen sich Profile aus Massivholz oder auch Kunststoff einfach an die Wand anbringen.
Klicksystem
Bei einem Klicksystem werden die einzelnen Profilclips etwa im Abstand von 40 bis 50 cm mit Schrauben und Dübeln an der Wand angebracht. Im Anschluss gilt es die Sockelleiste nur noch aufzustecken. Diese Art der Montage ist vor allem dann praktisch, wenn einzelne Bodenteile ausgetauscht werden müssen.
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Inspiration
Sockelleiste als Highlight inszenieren
Sind Wand- oder Bodenfläche eher schlicht in ihrer Farbgebung, der Raum soll jedoch nicht zu monoton wirken, dann kann eine farbige Sockelleiste eine gute Lösung sein. In diesem Fall übernimmt das Profil die Funktion eines Bilderrahmens und gibt dem gesamten Boden die richtige Einfassung. Harmonisch wird der Look besonders dann, wenn die Farbe der Sockelleiste gleich der von Tür- und Fensterrahmen ist.
Sockelleiste greift Farbe des Bodens auf
Ähnlich ist auch diese Variante: Ist ein Fliesenboden in einem farbigen Muster gehalten, ergibt sich ein besonderes Finish, wenn die Sockelleiste eine prominente Farbe im Dekor aufgreift. Im Uni-Ton fungiert auch in diesem Fall die Sockelleiste als rahmendes Element im Raum, wodurch der Boden wiederum einen stimmigen Abschluss erhält.
Wand, Boden und Sockelleiste im minimalistischen Uni-Look
Bei einem eher minimalistisch gehaltenen Ambiente empfiehlt es sich, auch bei der Wahl der Sockelleiste auf ein unifarbenes Modell zu setzen. Dieses orientiert sich in seinem Farbton an dem von Wand und Boden. Auf diese Weise wirkt der Raum ausgesprochen harmonisch, fließend und ist frei von optischen Brüchen.
Weitere Möglichkeiten
- Sockelleiste im gleichen Holzton wie Boden oder aber elegant in Weiß (wie die Wand) bei Parkettböden
- Sockelleiste aus hochpoliertem Stahl bei Kunststoffböden
- Flacher Fliesensockel bei Fliesenböden in Bad und Küche