31. August 2023, 15:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Handelsübliche Vorhänge werden meist in einer Länge von drei Metern verkauft. Doch nicht jeder Mensch lebt in einer Wohnung oder einem Haus mit solch hohen Decken. Also ran an Nadel und Faden und die Vorhänge kürzen? Eine mühselige Aufgabe. Deswegen folgen hier fünf Möglichkeiten, den Stoff zu kürzen, ohne dass handwerkliches Geschick vonnöten ist.
Zieht man um, kann es vorkommen, dass die alten Vorhänge nicht die richtige Länge für die neuen Fenster haben. Während man zu kurze Stoffe nicht verlängern kann, muss man zu lange Vorhänge nicht sofort austauschen. Interieur Designerin Odett Schumann verrät, wie man einen Vorhang auch ohne nähen kürzen kann.
Tipp 1: Vorhänge mit lockerem Knoten kürzen
So simpel wie es sich anhört, so effektiv ist dieser Tipp. Einfach einen Knoten etwa über dem unteren Drittel des Vorhangs oder wahlweise auf Höhe der Kante des Fensterbretts binden. Je nach Materialart kann dieser locker sitzen und dabei von oben wie auch von unten leicht zurecht gezupft werden. Bei schweren Stoffen kann es hingegen ein etwas straff sitzender Knoten sein. Entsprechend der Materialart und der Strenge des Knotens gehen hier bis zu 50 Zentimeter Länge „verloren“ und der Vorhang passt.
Eine gute Länge für bodenlange Vorhänge stoppt etwa zwei bis drei Zentimeter über dem Boden. Natürlich können die Vorhänge auch etwas höher hängen. Vorteil hier: Die Vorhänge werden weniger schnell schmutzig und haben zudem mehr Spielraum zum freien Schwingen. Ein Effekt, der vor allem bei Voile- oder Leinenvorhängen im leichten Sommerwind ein schönes Bild ergibt.
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Tipp 2: Fensterbrett nutzen
Befindet sich in der Nähe des zu langen Vorhangs eine breite Fensterbank, kann auch diese helfen. Einfach den Vorhang „ablegen“ und ansprechend drapieren. Entwickelt der Stoff zu viel Eigenleben und hält nicht von allein, kann ein Blumentopf behilflich sein. Den Stoff entweder um diesen wickeln oder die Stoffbahn etwas versteckt unter dem Topf platzieren.
Tipp 3: Vorhangstange „einbinden“
Ist der Vorhang viel zu lang, kann auch die Vorhangstange mit eingebunden werden – und zwar im wörtlichen Sinne. Einfach den Schal mithilfe eines Stricks oder eines Bands dekorativ an die Stange binden und dann den üppigen Fall zu beiden Seiten hin entsprechend drapieren.
Ganz ohne Hilfsmittel kann die Stoffbahn auch einmal oder mehrfach – je nach Originallänge des Stoffes – locker um die Vorhangstange gewickelt und dann bodenwärts fallen gelassen werden. Es empfiehlt sich, individuell mit der Länge zu spielen und den Wickel locker bis straff zu halten, um den Vorhang je nach Wunsch zu kürzen.
Tipp: Beide Möglichkeiten der Hängung sorgen insbesondere bei schweren Stoffen für einen dramatischen Look. Bei Variante zwei entsteht zudem eine Art Schabracke, die schon die alten Griechen bei der Wohnraumgestaltung einzusetzen wussten und die sich über die Jahrhunderte immer wieder in gut betuchten Anwesen wiederfinden ließ.
Tipp 4: Vorhänge ablegen, statt kürzen
Und warum nicht einfach mal den Stoff auf dem Boden ablegen? Das sieht nicht nur lässig aus, sondern kann einem Raum auch zu mehr Gemütlichkeit verhelfen. Die Rechnung ist einfach: Je mehr Stoff im Raum, desto mehr Wärmespeicher gibt es, was vor allem im Winter sehr nützlich sein kann. Also einfach den Teil, der deutlich zu lang ist, mit einem Bodenkissen, einem Weidenkorb oder einer Bodenvase kombinieren und schon wird ein behagliches Gefühl im Raum erzeugt. Wem das zu viel ist, der kann die Stoffbahn ganz schlicht hängen lassen.
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Tipp 5: Vorhänge mit Bügelband kürzen
Um Vorhänge ohne nähen zu kürzen, kann man auch das Bügeleisen nutzen – zumindest zusammen mit einem Bügelband. Dieser etwa zwei Zentimeter breite Streifen klebt an beiden Seiten, wenn man über ihn bügelt. Die Anwendung erfordert jedoch ähnlich viel Aufwand wie das Kürzen mit Nadel und Faden.
Zunächst hängt man den Vorhang auf und misst die gewünschte Länge ab. Zu dieser sollte man die Breite des Bügelbandes addieren, zum Beispiel zwei Zentimeter. Nun steckt man den Vorhang auf der gewünschten Länge ab. Es hilft hierbei, einmal über den Stoff zu bügeln, damit eine Bügelfalte entsteht. An dieser kann man sich orientieren.
Nachdem man den Vorhang gefaltet und mit Nadeln abgesteckt hat, kann man das Bügelband zwischen den Stoff schieben. Je nach Stoff des Vorhangs sollte man die Temperatur des Bügeleisens anpassen. Weitere Informationen findet man auf dem Textiletikett des Stoffs. Um Sicherzustellen, dass der Vorhang nicht beschädigt wird und auch das Bügeleisen nicht in Kontakt mit dem Bügelband kommt, kann man ein Geschirrtuch zwischen Vorhang und Eisen legen. Beim Bügeln lohnt es sich, etwas Druck auszuüben.