21. Januar 2022, 17:21 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Mangel an Licht während der dunklen Herbst-Winter-Saison schlägt vielen Menschen oftmals auf die Stimmung. Hier kann es helfen, die eigene Wohnung während der dunklen Jahreszeit ein wenig aufzuhellen. Wie das geht, verrät myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann.
Bekanntermaßen schlagen die gefühlt ewig andauernden grauen Tage während der Herbst-Winter-Saison mit der Zeit auf das Gemüt. Denn wo nur wenig Licht draußen, da kann auch kaum Licht ins Wohnungsinnere strömen. Und das wirkt sich oft auf die persönliche Stimmung aus. Mit dem richtigen Aufhellen der Wohnung kann man dem entgegenwirken.
Wohnung aufhellen – nicht ohne zusätzliches Licht
Vor allem braucht es in einem Raum, dem es eindeutig an Licht mangelt, zusätzliches künstliches Licht. Hier ist eine durchdachte, ganzheitliche Beleuchtungsstrategie empfehlenswert: Dafür sollten sich verschiedene Lichtquellen punktuell auf unterschiedlichen Ebenen im Raum befinden. Die Bandbreite an möglichen Lichtquellen reicht dabei von Decken-, Stand-, Wand- bis hin zu Tisch- und sogar Bodenleuchten. In Summe decken alle diese Leuchten den benötigten Bedarf an Helligkeit ideal ab. Noch dazu werden starke, ungemütlich wirkende Schatteneffekte minimiert.
Das Deckenlicht sorgt dabei für die Basisausleuchtung, reicht aber allein nicht aus. Standleuchten bringen einen zusätzlichen positiven Effekt mit, indem sie das Licht an die meist ohnehin weiße Decke werfen, was entsprechend reflektiert wird und dann großzügig in den Raum zurückfällt. Lichterketten, Lese- oder auch Wandleuchten sorgen für kleine, vor allem optische Highlights und kreieren gleichzeitig eine Wohlfühlatmosphäre im Raum.
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Helligkeit an Decke, Wand und Boden
Grundsätzlich empfiehlt es sich, während der dunklen Jahreszeit in einem helleren Ambiente zu leben. Farben wie Weiß oder Creme an Decke, Wand und Boden eignen sich hierbei optimal, weil sie wie ein Reflektor im Raum wirken. In den allermeisten Fällen sind Decken weiß gefärbt, bei Böden sieht es hingegen anders aus. Holzböden, PVC-Beläge, Kork oder Bodenfliesen sind häufig eher dunkel in ihrem Farbton. Um ein helleres Ambiente zu schaffen, wären allerdings Sand-, Grau- oder helle Holztöne optimal.
Wenn eine entsprechende Renovierung hierbei keine Lösung wäre, sind auch Teppiche enorm hilfreich: Umso dunkler der Boden, desto größer sollte das ausgewählte Modell sein. Gleichzeitig wird mit einem Teppich auch für mehr Komfort und Wärme im Raum gesorgt. Im Frühjahr kann der XXL-Teppich dann gegen ein kleineres, dunkleres Modell eingetauscht werden.
Transparente Vorhänge
Während der dunklen Jahreszeit sollte ein Maximum an Sonnenlicht nach drinnen einfallen dürfen. Verhindert wird dies jedoch meist von schweren, dunklen Vorhängen. Auch wenn diese – genau wie Fenster- und Rollläden – im Winter ideal in Sachen Wärmespeicherung sind, so fungieren sie hier als Störfaktor. Daher diese unbedingt morgens als eine der ersten Handlungen des Tages zu beiden Seiten schieben oder alternativ auf leichte, (halb-)transparente Vorhänge setzen. Auch Jalousien oder Plissees sind hier empfehlenswert. Sind alle diese Fenstertextilien zudem in einem hellen Farbton wie Creme, Sand oder einem Pastellton gehalten, verstärkt das den positiven Effekt auf das Raumgefühl einmal mehr.
Die richtigen Möbel für mehr Helligkeit im Raum
Beim Aufhellen der Wohnung ist es ganz klar ratsam, keine dunklen Möbel zu wählen. Insbesondere Schränke, Regale oder Sideboard sollten bestenfalls aus hellen Hölzern bestehen oder zumindest über einen weißen Oberflächenanstrich verfügen. Im Fall von Sitzmöbeln wie Sofa und Sessel sind dagegen Bezüge oder Überwürfe in hellen Farben empfehlenswert, um einem dunklen, ungemütlichen Raumambiente vorzubeugen. Diese lassen sich mit Anbruch des Frühlings auch schnell und einfach wieder wechseln.
Auch die Platzierung der Möbel spielt in der dunklen Jahreszeit eine entscheidende Rolle: eher dunkle Objekte, die beispielsweise aus Massivholz bestehen, sollten tendenziell nicht in der Nähe von Fenstern stehen. Es besteht die Gefahr, dass das Möbelstück einen großen Teil des einfallenden Sonnenlichts schluckt. Gleiches gilt auch für deckenhohe Möbel – verlagern sie diese besser ins Rauminnere.
Mit Spiegeln und Glanzflächen für Reflexionen sorgen
In einem Raum, der während der dunklen Jahreszeit eher arm an Helligkeit ist, muss künstlich nachgeholfen werden. Am besten gelingt dies mit Reflexionen, die sich mit strategisch eingesetzten Spiegeln und anderen Glanzflächen erzeugen lassen. Dank ihnen wird die Helligkeit im Raum verstärkt und dieser ganz nebenbei auch noch optisch geweitet.
Ideal positioniert werden Spiegel und Glanzflächen, wenn sie sich gegenüber oder zumindest in der Nähe von Lichtquellen und Fenstern befinden. Die gewonnene Helligkeit fällt dann entsprechend auf eher dunkle Raumbereiche. Am Ende sollten sich mehrere Spiegel- und Glanzflächen an verschiedenen Wänden und Orten im Raum befinden, umso für eine ausgewogene, gleichmäßige Helligkeit zu sorgen.
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Glas lässt mehr Licht einfallen
Unverzichtbar in einem Raum ohne ausreichend Licht sind Elemente aus Glas. Ob Glastische, Vitrinen, gläserne Lofttüren oder auch nur Glasvasen – sie alle sorgen für eine bessere Verteilung des einfallenden Sonnenlichts im Raum. Die Lichtstrahlen können sich ungehindert durch die transparenten Möbel und Raumelemente hinweg ausbreiten. Gleichzeitig verfügen sie ähnlich wie Spiegel über eine reflektierende Wirkung. Anders ist es bei zu vielen geschlossenen Oberflächen, die den Lichtfluss permanent blockieren. Mit Glaselementen wirkt ein Raum nicht nur heller, sondern auch gleich viel offener, großzügiger und luftiger.