27. Mai 2024, 16:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer kurz vor einem Makeover des Wohnzimmers steht, hat Glück: Eine neue, ausgesprochen praktische Generation der Sofas erobert derzeit den Möbelmarkt. Zurecht, denn modulare Sofas sind voraussichtlich mehr als nur ein Hype. myHOMEBOOK-Autorin und Interior Designerin Odett Schumann erklärt die Vorteile des Trendmöbels.
Das Sofa ist ganz klar das Herzstück eines Wohnzimmers. Auf dem Möbelmarkt gibt es bereits die verschiedensten Ausführungen, doch in seiner Grundkonstruktion bleibt es dabei stets gleich: groß, starr und unhandlich. Bis jetzt, denn aktuell setzt sich ein gänzlich neues Modell immer mehr durch. Die Rede ist von Modulsofas, also Sitzmöbeln, die aus mehreren Elementen bestehen und so maximalen Gestaltungsspielraum beim Einrichten des Wohnzimmers bieten.
Was macht das Modulsofa zum neuen Trend?
Aufgrund ihrer besonderen Konstruktion, die auf mehreren Einzelteilen beruht, stehen Modulsofas für individuelles Wohnen. Die derart neuen Sofaprogramme werden teils auch als Fortführung der Eckcouch verstanden. Bei Bedarf kann das Sitzmöbel um ein oder mehrere Elemente erweitert und damit vergrößert oder eben umgekehrt, auch wieder in seinem Umfang modulweise reduziert und verkleinert werden.
Oft umfasst ein solches Modul ein Sitzelement mit Rücken- sowie Kopf – und bei Endstücken auch Armlehne. Demnach stellt bereits ein Einzelstück ein komplett fertiges Möbelstück dar, das etwa als loungiges Sitzmöbel in ein Tiny House passt. Bei einigen Sofamodellen sind sogar die Polster sämtlicher Lehnen schnell und einfach abnehmbar. Über ein Anti-Rutsch-Material auf der Unterseite, Druckknöpfen, Reiß- oder Klettverschluss sind sie dennoch fest mit dem Sitzmöbel verbunden.
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Welche Formen sind mit modularen Sofas möglich?
Modulare Sofas bieten im Vergleich zu herkömmlichen Sesseln, Ottomanen oder Couches eine erstaunliche Bandbreite an Formen, Größen und Designs. Mittels einer durchdachten, unkomplizierten Konstruktion wird das Modulsofa zum Verwandlungskünstler und kann dann all das sein, was das Einrichtungsherz begehrt.
Je nach Anzahl der Elemente ist vom kompakten Pouf über die bequeme Chaiselounge bis zum 3-Sitzer in L-Form oder sogar einer großflächigen Sofalandschaft alles möglich. Entsprechend verschieden sind die einzelnen Module: So gibt es Elemente mit oder ohne Rückenlehne, mit niedrigen oder hohen Armlehnen an einer oder beiden Seiten oder auch gänzlich ohne Lehnen. Im Fall von Letzterem dient das Modul etwa als separater Hocker oder Verlängerung der eigentlichen Sitzfläche.
Neben der individuellen Form kann beim neuen Trend Modulsofa auch dessen Design verschieden sein. Mal mutet es klassisch, schlicht und einheitlich an, mal steht die besondere Individualität im Mittelpunkt, die das Möbelstück mitbringt. Dann fällt die Gestaltung des Modulsofas betont skulptural aus und sämtliche Elemente tragen eine eigenwillige, fast schon künstliche Formensprache. Ein Look, der sowohl als Einzelstück als auch im Zusammenspiel mit mehreren Modulen funktioniert. Ob klassisches oder kreatives Design – mit einem Modulsofa sind immer wieder neue Anordnungen möglich, wodurch sich stets neue Looks im Wohnzimmer ergeben.
Auch bezüglich Farbe und Material ist eine freie Handhabe möglich, wodurch der individuelle Charakter des Modulsofas optisch noch mehr hervortritt. Demnach müssen die einzelnen Elemente nicht die gleiche Farbe sowie Materialität haben, gleichwohl dieser Look ausgesprochen harmonisch und beruhigend wirkt. Wer es allerdings originell bevorzugt, kann innerhalb des Modulsofas mit verschiedenenfarbigen Looks für visuelle Highlights sorgen.
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Die Vorteile eines Modulsofas
Weil ein modulares Sofa flexibel und individuell konfiguriert wird, kann es auch frei an jede Lebens- und Raumsituation angepasst werden. Gerade in beengten, verwinkelten oder ungewöhnlich geformten Räumen wird die Wohnfläche so sehr viel besser ausgenutzt.
Auch bei häufigen Wohnortwechseln, wo Räume mal größer, mal kleiner ausfallen, ist das wandelbare Modulsofa eine hilfreiche Wahl. Bei Umzügen erweist sich das Möbel mit seinen kompakten Elementen außerdem als sehr viel transportfreundlicher und handlicher im Tragen.
Bei bevorstehendem Familienzuwachs ist das Sitzmöbel problemlos um ein oder mehrere Module erweiterbar. Sind die Kinder wiederum so langsam aus dem Haus, lässt sich die Einrichtung im Wohnzimmer – im Vergleich zu einem herkömmlichen Modell – ohne Weiteres neu ausrichten und das Sofa entsprechend wieder verkleinern.
Wer die Abwechslung liebt und regelmäßig dem eigenen Zuhause einen neuen Schliff verpasst, kommt mit einem Modulsofa auf seine Kosten. Wenn es mal wieder Zeit für ein Makeover des Wohnzimmers ist, kann das Sofa nach Belieben neu angeordnet und ausgerichtet werden.
Im Grunde lässt sich mit einem Modulsofa der eigene Traum vom Sitzmöbel realisieren. Bei einigen Herstellern nehmen Kunden viel Anteil am Designprozess und sind so in der Lage, komplett auf die eigenen Stilvorlieben und Wohnbedürfnisse einzugehen. Dann fällt der Bezug schon mal in der Lieblingsfarbe aus. Mit einem in Textil, Polster, Form und Größe individuell konfigurierbaren Modulsofa entsteht ein Möbelstück, welches bedingungslos zur eigenen Einrichtung passt.
Übrigens: Wenn Gäste zu Besuch kommen, erweisen sich auch die abnehmbaren Lehnen und tiefen Sitzflächen einiger Modelle als ausgesprochen vorteilhaft. So ist das Modulsofa im Handumdrehen zum Bett umgebaut und verspricht dadurch einmal mehr ein Maximum an Flexibilität und Komfort.