24. Oktober 2024, 18:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es hört sich an wie ein Schauermärchen: Geflügelte Insekten, die durch die Kanalisation in die Wohnung kommen. Die Rede ist von der Abortfliege. Die Schmetterlingsmücke sticht zwar nicht, kann aber dennoch Krankheiten übertragen. Wie man einen Befall erkennt und die Insekten erfolgreich bekämpft, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Abortfliegen sehen harmlos aus, immerhin sind die recht klein, in einem unscheinbaren braun gefärbt und schmücken sich zu allem Überfluss mit einem flauschigen Pelz. Doch der Schein trügt. Der Lebensraum der Fliege ist die Kanalisation. Deshalb nennt man sie auch Gullyfliege. Dort nimmt sie Krankheitserreger auf. Entdeckt man Abortfliegen in der eigenen Wohnung, sollte man also schnell handeln und Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten.
Übersicht
Wie erkennt man die Abortfliege?
Die Abortfliege (Psychoda grisescens) zählt zur Familie der Schmetterlingsmücken (Psychodidae), von der es in Deutschland rund 110 Arten gibt. Wie das Umweltbundesamt informiert, wird die kleine braune Fliege rund 1,5 bis 2,5 Millimeter lang. Deshalb ist die Abortfliege für Menschen nicht leicht zu erkennen. Am Rand der Flügel besitzt sie feine Härchen und regelmäßige weiße Punkte. Zudem sitzen auf den Flügeln zwei schwarze Punkte. Auch die Larven sind verhältnismäßig winzig und werden nur rund vier Millimeter lang.
Wie gefährlich sind sie für Menschen?
Obwohl Schmetterlingsfliegen, wie sie ebenfalls genannt werden, allgemein nicht stechen, ist sie dennoch ein Problem für den Menschen, nicht nur aus Hygienegründen. Unter bestimmten Umständen können die Schädlinge Krankheiten und Keime übertragen, beispielsweise beim Kontakt mit Lebensmitteln. Werden diese Speisen anschließend verzehrt, werden die Krankheitserreger auf den Menschen übertragen. Zudem kann es sein, dass sich die Abortfliegen in der Wohnung massenhaft vermehren, was zu einem hygienischen Problem werden kann.
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Woher kommen Abortfliegen?
Da die Insekten sehr klein sind, reichen winzige Öffnungen, um in Wohnungen einzudringen. Als Lebensraum bevorzugen sie verschmutzte Gewässer wie die Kanalisation, Jauchegruben oder auch Kläranlagen. Gibt es in der Wohnung einen verstopften Abfluss, werden sie auch davon angelockt. Aber auch in freier Wildbahn kommen Schmetterlingsfliegen vor, wo sie am Waldboden leben und sich unter anderem von Pilzen, Kot oder Tierkadavern ernähren.
Da die Abortfliege ein eher schlechter Flieger ist, nutzt sie den Wind, um sich transportieren zu lassen. Wenn sie jedoch von Schmutzwasser, Kot oder Urin angelockt wird, kann sie ihr Ziel ansteuern. In der Nähe davon legen die Weibchen ihre Eier im Wasser ab, wo die Larven schlüpfen und sich von fauligem, organischen Material ernähren.
Hinweis: Auch der Aronstab, eine giftige heimische Pflanze, verströmt einen ebenso anziehenden Duft für die Abortfliege. Auch hier legt sie ihre Eier ab, die Larven wachsen dann in den Blüten heran.
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Wie kann man Abortfliegen in der Wohnung bekämpfen?
In der Regel sind bei der Bekämpfung von Schmetterlingsmücken oder Abortfliegen keinerlei Insektizide nötig. Auch der Kontakt zu einem professionellen Schädlingsbekämpfer ist nur in extremen Fällen erforderlich. Denn es gibt einen simplen Trick, um die Plagegeister wieder loszuwerden: einfach mit dem Staubsauger einsaugen. Diese Methode ist gleichermaßen simpel wie effektiv.
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Maßnahmen zur Vorbeugung
Am besten ist es natürlich, die winzigen Abortfliegen gar nicht erst in die Wohnung zu locken. Dadurch kann man auch die Eiablage sowie die Entwicklung der Larven verhindern. Aus diesem Grund sollte man Abflussrohre und Siphons sauber halten und regelmäßig reinigen. Offene Abwässer und Behälter mit Schmutzwasser sollte man in der Wohnung generell vermeiden.