19. September 2024, 15:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn es Ende September noch einmal warm und sonnig wird, sprechen manche auch vom Altweibersommer. Doch woher kommt dieser Name und was hat er mit älteren Frauen zu tun? Meteorologe Jörg Riemann erläutert das Wetterphänomen und gibt eine Vorhersage für das kommende Gartenwetter.
Das Wetterphänomen, das sich zeigt, wenn der späte Sommer noch einmal in Schwung kommt, trägt den Namen Altweibersommer. Viele fragen sich, warum es so heißt. Jörg Riemann von der Wettermanufaktur erklärt myHOMEBOOK, woher die kuriose Bezeichnung stammt: „Der Name kommt von Spinnweben, die in dieser Jahreszeit besonders häufig schweben, da sich die jungen Spinnen an ihren Spinnweben fliegend durch die Luft treiben und wehen lassen.“ Manche Spinnweben würden auch im Tau in der Sonne glänzen. „Diese stehen sinnbildlich für die Weisheit älterer Damen, daher der etwas schnoddrige Ausdruck“, erklärt der Wetterexperte.
Wann ist Altweibersommer?
In der Regel trete der Altweibersommer ab dem 20. September ein, erklärt der Experte. In diesem Jahr ist er früher gestartet, verrät er: „Wir sind derzeit mittendrin im Altweibersommer.“ Er fügt an, dass es von der konkreten Windrichtung und vom Zeitraum des Auftretens abhänge, wie warm es zum Altweibersommer tatsächlich werde.
Der Altweibersommer trete übrigens deshalb auf, weil sich die Temperaturen der Meere und Kontinente allmählich angleichen – großräumig gesehen. „Die Folge der Angleichung der Temperaturen der Meere und Kontinente ist eine Abnahme der Dynamik, also der vermehrten Entstehung von ruhigen Hochdruckwetterlagen, wozu der Altweibersommer gehört“, erklärt Jörg Riemann.
Gibt es das Wetterphänomen auch auf anderen Kontinenten?
Ja. Allerdings nicht in den Tropen. Dort ist es in der Regel konstant feuchtwarm. An der US-Ostküste gibt es hingegen ein berühmtes Pendant zum hiesigen Altweibersommer. Riemann sagt: „In Amerika nennt man den Zeitraum ‚Indian Summer‘. Die Bezeichnung nimmt Bezug auf die dort intensivere Färbung der Bäume gegenüber der Bäume in Mitteleuropa.“
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Wie wird der Altweibersommer 2024?
Der Altweibersommer gestalte sich in diesem Jahr schön und tagsüber auch warm, so wie er sein sollte, erklärt Riemann. Aber er beginne demnächst schwächer zu werden: „Er beginnt bereits an diesem Sonntag im Westen zu schwächeln und macht das bis Mitte der kommenden Woche auch in den anderen Gebieten, um nachfolgend dem Herbst Platz zu machen mit wechselhaftem und vor allem am Ende der kommenden Woche mit recht kühlem Wetter.“ Davor sei es trotz vermehrtem Tiefdruckwetter noch recht warm. „Aber ohne Unwetter wie letztes Wochenende im östlichen Mitteleuropa. Viel Wind ist dann auch dabei, womöglich auch mal Sturm“, sagt der Wetterexperte.
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Altweibersommer für die Gartenarbeit nutzen
Der Altweibersommer eignet sich hervorragend für ein wenig Gartenarbeit. Es ist nicht mehr heiß und auch noch nicht richtig kalt. Der Rasen kann beispielsweise gemäht und gedüngt werden. Vertrocknete Pflanzen können zurückgeschnitten werden, und man kann auch etwas pflanzen. Der Herbst eignet sich wunderbar, um Stauden zu pflanzen oder die ersten Blumenzwiebeln für das kommende Jahr zu stecken. In dieser Übersicht erfahren Sie, welche Gartenarbeiten im Herbst anstehen.