15. Juni 2023, 14:11 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Als Kind verfolgt man mit großem Vergnügen, wohin Ameisenstraßen führen. Wird man älter und sieht, dass die Ameisen munter in Richtung Wohnung marschieren, vergeht einem allerdings die Freude im Handumdrehen. Um die Insekten loszuwerden, greifen viele zu chemischen Mitteln. Das ist jedoch nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern kann auch die Atemwege des Nutzers reizen. Besser ist es, auf natürliche Methoden zurückzugreifen. Welche Hausmittel man nutzen kann, um Ameisen zu vertreiben, erfahren Sie in diesem Artikel.
Jedes Lebewesen erfüllt eine Aufgabe im Ökosystem. Das gilt auch für Ameisen. In der Natur sind sie unter anderem als Müllabfuhr tätig oder helfen bei der Vermehrung von Pflanzen, indem sie die Samen verschleppen. Es sind faszinierende Tiere, die nicht nur über eine ausgeprägte Schwarmintelligenz verfügen, sondern auch hauptsächlich über Pheromone kommunizieren. Letzteres ermöglicht den Tieren ihr feiner Geruchssinn. Diesen kann man sich zunutze machen, wenn man Ameisen aus der Wohnung vertreiben möchte.
Übersicht
1. Ameisen in der Wohnung mit Duftstoffen vertreiben
Wie Menschen reagieren Ameisen auf so manchen Duft empfindlich. So rät das Umweltbundesamt, Barrieren mit Kaffeesatz oder -pulver zu bauen. Beides ist auch ein guter Dünger im Beet. Stark duftende Kräuter wie Lavendel, Wacholder oder Farnkraut stören laut der Verbraucherzentrale Hamburg den Orientierungssinn der Tiere. Zitronenschalen, Zimtpulver und Essig vertreiben sie ebenfalls. Im Handel gibt es auch Ameisenöl aus entsprechenden ätherischen Ölen.
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2. Ameisen gezielt ablenken
Überrennt eine ganze Kolonie zum Beispiel die Terrasse, während man darauf sitzt und isst, kann man die Tiere ablenken. Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz rät, mit Zuckerwasser getränkte Schwammstückchen oder zusammengeknüllte Stoffknäuel auszulegen, die dann mitsamt den Ameisen auf den Kompost gegeben werden.
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3. Essen im Haus verschließen
Futter lockt die Ameisen in die Wohnung an. Daher gilt: Essensreste und Lebensmittel im Haus sollte man in fest verschließbaren Behältern aufbewahren. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät zu Gummidichtungen am Deckel. Aber auch Krümel sollten regelmäßig entfernt werden und Fressnäpfe für Tiere nur offen herumstehen, wenn man sie braucht.
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Tipp: Wer undichte Fugen und Spalten am Haus ausmachen kann, sollte diese mit Silikon verschließen. Somit kommen die Ameisen erst gar nicht rein – es sei denn, man öffnet ihnen Türen und Fenster. Hier kann man Klebebarrieren anbringen.
4. Blattläuse bekämpfen
Pflanzenfreunde haben meist ein Problem mit Ameisen, wenn sie ein Problem mit Schädlingen haben. Denn die Ameisen stehen auf den Honigtau der Blattläuse, vor allem die darin enthaltenen Kohlenhydrate. So kümmern sie sich um die Blattläuse und schützen sie vor Feinden. Das geht sogar so weit, dass die Ameisen ihre kleinen „Honigkühe“ zu neuen Pflanzen transportieren. In so einem Fall sollte man also erst mal etwas gegen Blattläuse unternehmen. Mit welchen Hausmitteln man gegen Blattläuse vorgehen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
5. Backpulver
Als Köder kann man ebenfalls Backpulver einsetzen. Die Tiere schmecken das Pulver nicht und nehmen den Köder nur auf, wenn man ihn mit etwas Zucker vermischt. Den Köder stellt man dann in der Nähe der Ameisenstraße auf. Hierbei handelt es sich jedoch um eine grausame Art, die Tiere loszuwerden. Nehmen Ameisen Backpulver oder Natron auf, wirkt es wie ein Gift. Das Backpulver verändert den pH-Wert, wodurch lebenswichtige Enzyme nicht mehr arbeiten können. Die Tiere verenden qualvoll.
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6. Kreide und Babypuder als Barriere
Eine ähnliche Wirkung wie Backpulver haben auch Kreide und Babypuder. Der feine Staub gelangt in die Tracheen – die Atmungsorgane – und würde diese verstopfen. Aus diesem Grund meiden die Insekten Kreide und Babypulver. Ein einfacher Strich vor der Wohnung hält Ameisen auf. Bereits bestehende Ameisenstraßen kann man auf diese Art ebenfalls unterbrechen.