
21. April 2025, 5:24 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nichts brennt an, alles gleitet mühelos aus der Pfanne – Antihaftpfannen gibt es in zahlreichen Küchen. Doch viele dieser praktischen Helfer bergen ein Risiko, das beim Kochen unsichtbar bleibt. Eine gefährliche Stoffgruppe namens PFAS sorgt zunehmend für Alarm.
Antihafbeschichtete Pfannen enthalten oft PFAS – langlebige Chemikalien, die gesundheitlich und ökologisch bedenklich sind. Die schlechte Nachricht vorab: Eine Kennzeichnungspflicht gibt es bislang nicht. Verbraucherschützer geben Tipps, worauf man beim Kauf achten sollte.
PFAS – versteckte Gefahr in der Beschichtung von Pfannen
Beschichtete Pfannen stehen für Komfort beim Kochen – doch oft enthalten sie problematische Chemikalien. PFAS, die Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, werden bei der Herstellung von Antihaftbeschichtung eingesetzt, da sie besonders hitzebeständig sowie fett- und wasserabweisend sind. Darauf weist die Verbraucherzentrale Hamburg hin.
Das Problem: PFAS sind extrem stabil und bauen sich kaum ab – weder in der Umwelt noch im menschlichen Körper. Die Substanzen wirken den Verbraucherschützern zufolge potenziell gesundheitsschädlich und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Studie zeigt: Vier von sechs Pfannen mit PFAS belastet
Die Verbraucherzentrale Hamburg ließ sechs Antihaftpfannen großer Marken analysieren. Das Ergebnis: In vier Modellen wurden hohe Konzentrationen organischer Fluorverbindungen – ein Indiz für PFAS – festgestellt. In zwei Fällen war eine Analyse der Beschichtung nicht möglich. Keines der Produkte war entsprechend gekennzeichnet.
Keine Kennzeichnungspflicht trotz bekannter Risiken
Obwohl die Risiken von PFAS mittlerweile gut dokumentiert sind, dürfen die Stoffe in der EU nach wie vor verwendet werden. Zwar gibt es Pläne für ein Verbot, wie die Verbraucherzentrale mitteilt, doch bislang keine gesetzliche Regelung. Das bedeutet: Hersteller müssen die Verwendung von PFAS aktuell nicht deklarieren.
Passend dazu: Wann man beschichtete Pfannen austauschen sollte
So erkennen Verbraucher mögliche PFAS-Produkte
Verbraucher stehen damit vor der Herausforderung, PFAS-haltige Pfannen und andere Produkte eigenständig zu identifizieren. Die Verbraucherschützer empfehlen mehrere Maßnahmen:
- Hinweise auf der Verpackung ernst nehmen: Wird davor gewarnt, bestimmte Temperaturen zu überschreiten, kann das auf den Einsatz von PFAS hindeuten.
- Auf Begriffe wie „Ohne PFOA“ oder „PFOA-frei“ sollten sich Verbraucher nicht verlassen. Die Kennzeichnung bezieht sich nur auf eine einzelne Substanz einer ganzen Stoffgruppe – nicht auf PFAS insgesamt.
- Aktiv beim Hersteller nachfragen, welche Stoffe in der Beschichtung verwendet wurden. Hierfür stellt die Verbraucherzentrale Hamburg online einen kostenlosen Musterbrief zur Verfügung.
Skepsis sei auch bei stark rabattierten Pfannen angebracht. Bevor ein Verbot kommt, können laut den Verbraucherschützern PFAS-haltige Produkte noch rasch in den Regalen landen – oft mit auffälligen Rabatten.
PFAS-freie Alternativen wählen
Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf PFAS-freie Produkte setzen, etwa Keramikpfannen. Aber auch Pfannen aus Edelstahl oder Gusseisen kommen ohne Antihaftbeschichtung aus.

Darum sollte man auf Backpapier im Haushalt besser verzichten

Die besten Pfannen im Vergleich

Wann man beschichtete Pfannen austauschen sollte
Hersteller berufen sich auf veraltete Stellungnahme
Hersteller berufen sich laut Verbraucherzentrale Hamburg häufig auf eine Stellungnahme des Bundesamts für Risikobewertung – diese ist jedoch älter als fünf Jahre. Neue Erkenntnisse, unter anderem vom Umweltbundesamt und der Europäischen Chemikalienagentur, legen hingegen ein rasches, umfassendes PFAS-Verbot nahe. Aus Sicht der Verbraucherschützer sei es daher nicht ausreichend, problematische Beschichtungen nach und nach zu ersetzen.

Ich verzichte mittlerweile komplett auf beschichtete Pfannen
„Ich koche regelmäßig und gerne – aber mittlerweile nur noch mit Pfannen aus Edelstahl oder Gusseisen. Beschichtete Pfannen habe ich komplett aus meiner Küche verbannt, da sie über die Jahre ohnehin schon den ein oder anderen Kratzer abbekommen hatten. Damit habe ich nun ein besseres Gefühl beim Kochen, auch wenn man sich an die Umstellung etwas gewöhnen muss.“
Mit Material der dpa