24. Juni 2020, 16:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Asseln? Ja, auch sie sind nützlich im Garten. Die Insekten fressen altes Laub und Wurzeln. Und genau da liegt das Problem. Immer mehr Hobbygärtner klagen über Fraßlöcher im Gemüse oder Obst durch die Panzertiere. Sollte man sie deshalb bekämpfen oder doch dulden?
Wer sie nicht kennt, kriegt schnell einen Schreck, sobald die Krebstiere an einem vorbeihuschen. Schön sind Asseln nicht unbedingt anzusehen – jedoch durchaus nützlich im Garten. Asseln sind sozusagen die Müllabfuhr im Beet und auf dem Kompost. Die kleinen Panzertiere fressen und zersetzen die sogenannte „Rotte“. Das sind die Pflanzenabfälle, die bei der Gartenarbeit anfallen: Zweige, Laub, altes Wurzelwerk. Was anschließend hinten herauskommt, ist reinster Humus, der wie ein frischer Waldboden duftet. Neben Asseln gibt es übrigens noch weitere kleine Helfer, die eine gute Bodenqualität garantieren. Mehr darüber verrät myHOMEBOOK hier.
Der Haken: Asseln knabbern nicht nur am verrottenden Material, sie machen sich auch gerne über Jungpflanzen und Keimlinge her. Und bringen so manchen Hobbygärtner schnell zur Weißglut.
Auf welche Pflanzen haben es Asseln abgesehen?
Obst und Gemüse – im Gartenbeet verschmähen Asseln eigentlich nichts. An Kartoffeln knabbern sie ebenso wie an Gurken, Äpfeln oder Melonen. Asseln lieben zum Leidwesen vieler Hobbygärtner aber auch Möhren. Mit größter Vorliebe machen sich die kleinen Krabbler jedoch über die zartesten Pflänzchen her: keimende Saat.
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Asseln mit der Chemiekeule bekämpfen?
Nein. Asseln kann man auch auf die schonende Art loswerden. Die Insekten haben natürliche Fressfeinde wie zum Beispiel Spitzmäuse, Kröten oder auch Katzen. Asseln sind übrigens die Leibspeise für Igel. Den Tieren sollte man im Garten immer Raum lassen. Das geht ganz leicht, wie myHOMEBOOK hier verrät.
Fressen und gefressen werden – in der Regel hilft sich die Natur ganz von selbst. Wenn aber gar nichts mehr geht und Asseln im Garten Überhand nehmen, können Hobbygärtner nachjustieren. Das heißt: Aufräumen! Faulendes wie altes Obst oder Gemüse nicht liegen lassen, morsches Holz entfernen, nasses Material aufsammeln. Tipp: Betroffene Stellen im Garten mit Gesteinsmehl bestäuben. Übrigens hilft das Mehl auch bei Mief und Maden in der Biotonne.
Im allergrößten Notfall kann ein Mittel mit Pyrethrum gespritzt werden. Das Bio-Spritzmittel sollte aber wirklich nur eingesetzt werden, wenn alle Vorkehrungsmaßnahmen nichts gegen die Assel-Flut gebracht haben. Warum? Durch das Mittel werden mitunter auch wichtige Nützlinge wie zum Beispiel Regenwürmer abgetötet.
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Fallen helfen gegen Asseln
Mit einem beherzten Griff kann man Asseln ganz schnell mit der Hand aufsammeln. Das geht sogar recht einfach, und zwar mit der richtigen Falle. Alte, ausgehöhlte Kartoffeln oder anderes verrottendes Gemüse auslegen. Weiterer Tipp: Ein Holzbrett an die entsprechende Stelle legen. Unter dem Brett finden die Tiere Schutz. Vor allem, wenn der Untergrund feucht ist. Unansehnlich, aber im Fall der Fälle hilfreich: feuchte Leinensäcke!