1. Mai 2024, 6:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit der Verabschiedung des Solarpakets erleichtert die Bundesregierung Verbraucherinnen und Verbrauchern künftig die Installation von Steckersolargeräten. Ein paar Hürden bleiben – wenn auch kleine.
Mit der Verabschiedung des Solarpakets wird es für Mieter und Eigentümer künftig leichter, ein Balkonkraftwerk auf dem Balkon oder der Terrasse zu installieren. Durch den Abbau bürokratischer Hürden könnten künftig mehr Menschen Sonnenenergie mittels Steckersolargerät nutzen. Außerdem dürfen die Balkonkraftwerke mehr leisten. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Welches Balkonkraftwerk dürfen Mieter oder Eigentümer künftig installieren?
Bislang mussten Hersteller von Balkonkraftwerken die Leistung ihrer Anlagen auf 600 Watt drosseln, weil Fachleute davon ausgingen, dass das Stromnetz bei größeren Mengen eingespeisten Stroms überlastet werden könnte. So schreibt es die Stiftung Warentest im jüngsten „test“-Heft (5/2024).
Passend dazu: Nur ein Balkonkraftwerk bekommt die Note „gut“ bei „Stiftung Warentest“
In Zukunft dürfen die Anlagen allerdings bis zu 800 Watt leisten. Sogar bereits verkaufte Steckersolargeräte könnten das laut der Zeitschrift leisten. Betreiber müssten dafür jedoch ihren Wechselrichter auf die höhere Leistung umstellen lassen.
Welche Steckdose brauche ich?
Zudem sollen die kleinen Solarpaneele ab jetzt mit einem herkömmlichen Schuko-Stecker mit dem Stromnetz verbunden werden können. Das könnte die Installation nach Ansicht der Bundesregierung erheblich erleichtern, weil dafür eine normale Steckdose ausreicht, die auf vielen Balkons oder Terrassen ohnehin vorhanden ist. Zuvor brauchte es häufig noch eine separate Energiesteckdose, die sich Verbraucherinnen und Verbraucher zunächst einrichten lassen mussten.
Brauche ich vor der Installation einen neuen Stromzähler?
Nein. Die Installation neuer Steckersolargeräte soll nicht mehr daran scheitern, dass zunächst ein digitaler Stromzähler eingebaut werden muss. Übergangsweise dürfen die Anlagen auch mit dem Netz verbunden werden, wenn noch ein alter, sogenannter Ferraris-Zähler, verbaut ist. Wird Strom ins Netz eingespeist, läuft dieser Zähler rückwärts. Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen damit also weniger Geld für Strom.
Allerdings müssen Messstellenbetreiber die Zähler vier Monate nach Aufforderung durch die Bundesnetzagentur austauschen, heißt es im „test“-Heft. Hängt der neue digitale Stromzähler, wird von Betreibern nicht genutzter Solarstrom unentgeltlich ins Netz eingespeist.
Müssen Mieter ihren Vermieter noch um Erlaubnis fragen?
Ja, diese Pflicht entfällt durch die Verabschiedung des Solarpakets nicht. Was sich aber ändert: Die Installation eines Steckersolargeräts gilt nun als sogenannte privilegierte Maßnahme. Wollen Mieter oder Eigentümer ein solches Gerät anbringen, können Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft den Wunsch nur noch in Ausnahmefällen ablehnen.
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Wo muss ich das Balkonkraftwerk anmelden?
Bislang mussten Nutzer von Balkonkraftwerken ihre Anlage beim Netzbetreiber anmelden. Schon seit dem 1. April 2024 ist das nicht mehr der Fall. Inzwischen reicht eine deutlich vereinfachte Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur aus. Die Behörde reicht die Anmeldung dann ihrerseits an den Netzbetreiber weiter.
Mit Material der dpa