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Weniger Sonnenlicht

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk auch im Winter? Solar-Experte klärt auf

Balkonkraftwerk im Winter
Bringt das Balkonkraftwerk weniger Ertrag, wenn es mit Schnee bedeckt ist? Foto: Getty Images / Astrid860
Felix Mildner
Redaktionsleiter

12. Januar 2024, 10:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Im Winter scheint die Sonne weniger stark und lange als in den warmen Sommermonaten. Ist ein Solarmodul auf dem Balkon dann überhaupt noch lohnenswert? myHOMEBOOK hat bei einem Profi nachgefragt.

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Im Winter gibt es deutlich weniger Sonnenstunden, es kommt weniger Licht bei uns an und auch der Einfallswinkel ist anders als im Sommer. Wirkt sich das auf die Leistungsfähigkeit eines Stecker-Solarmoduls aus? Schließlich richten viele Betreiber die Module im richtigen Winkel je nach Stellung der Sonne aus – natürlich auf dem Südbalkon, wo besonders viel Sonnenlicht aufgenommen werden kann. Sollte man Balkonkraftwerke, wie sie auch genannt werden, im Winter etwa abschalten? Und wie sieht es bei Schneefall aus?

Sollte man ein Balkonkraftwerk im Winter abschalten?

An sich gibt es keinen Grund, ein Balkonkraftwerk im Winter manuell abzustellen. „Stecker-Solarsysteme funktionieren wie eine große PV-Anlage“, erklärt Thomas Seltmann vom Bundesverband Solarwirtschaft e. V. auf myHOMEBOOK-Anfrage. Auch die großen Solaranlagen würde man ja im Winter nicht ausschalten. Vielmehr übernimmt diese Aufgabe der Wechselrichter. „Der schaltet sich ab, wenn keine Sonne scheint“, sagt Seltmann. Man müsse das also gar nicht manuell durchführen.

„Das Entscheidende ist, dass sie verschattungsfrei an einem Ort angebracht sind, wo die Sonne auch hinkommt“, rät der Experte. Und das gilt sowohl im Sommer als auch im Winter. Allerdings würden die Module in der kalten Jahreszeit etwas weniger Energie produzieren, da es schlichtweg weniger Sonnenstunden gibt.

Balkonkraftwerke können im Winter sogar effizienter sein

„Im Winter kann ein Stecker-Solar-Gerät sogar besser funktionieren als im Sommer“, erklärt der Solar-Profi. Was auf den ersten Blick paradox klingt, hat einen plausiblen Hintergrund. „Je kühler die Zelle, desto besser die Leistung“, begründet Seltmann. Im Sommer, wenn das Thermometer rund 30 Grad anzeigt, können Solarzellen bis zu 80 Grad heiß werden, erklärt der Profi. „Das bedeutet auch rund 20 Prozent weniger Leistung, als auf dem Modullabel angegeben Laborwert.“ Dabei handle es sich um einen Laborwert. Bei Außentemperaturen von minus 10 Grad würden sich die Solarzellen deutlich weniger aufheizen.

Wie wirkt sich der andere Einfallswinkel aus?

In der Regel sind Balkonkraftwerke – im Gegensatz zu Solaranlagen auf dem Hausdach – senkrecht oder leicht angewinkelt am Geländer montiert. Da die Sonne im Winter flacher am Himmel steht, ist dieser Umstand eigentlich vorteilhaft. Die Sonnenstrahlen treffen dann fast im 90-Grad-Winkel auf die Solarzellen.

Seltmann rät an dieser Stelle übrigens davon ab, den Winkel des Balkon-Moduls je nach Jahreszeit und Sonneneinstrahlung zu ändern. „Das ist zu mühsam, und auch unsicher“, weiß der PV-Profi. Bestenfalls bringe man das Stecker-Solarmodul möglichst flach an der Brüstung (also senkrecht) an, um auch dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

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Und was ist mit Schnee auf dem Balkonkraftwerk?

„Werden die Module schräg aufgestellt, kann Schnee liegen bleiben“, sagt Seltmann. Bei einem größeren Neigungswinkel rutsche er hingegen ab. Da Balkonkraftwerke vertikal am Geländer hängen, bleibt kein Schnee liegen.

„Beim Entfernen sollte man vorsichtig vorgehen und keine harten oder spitze Gegenstände verwenden“, empfiehlt der Profi. Man könne sie mit einem weichen Besen abfegen, „aber nur, wenn man ohne Gefahr rankommt.“

Wenn sich eine Eisschicht bildet, könne es auch passieren, dass der Schnee festfriert, erklärt Seltmann. „Dann sollte man am besten gar nichts tun, sondern einfach abwarten“, rät der Experte. Beim Eiskratzen würde man die Solarmodule nur beschädigen. Lieber solle man auf etwas Ertrag verzichten, empfiehlt Seltmann.

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