21. März 2022, 17:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Dem Traum vom Eigenheim geht häufig eine langwierige Suche nach geeignetem Bauland voraus. Besonders in Großstädten kann das an den Nerven zehren und ein großes Loch in die Finanzen reißen. Eine Möglichkeit, um schneller an ein günstigeres Grundstück zu gelangen, ist eine Baulücke oder ein Restgrundstück zu nutzen. Wir haben die wichtigsten Tipps für Sie zusammengetragen.
Ob in Hamburg, Berlin oder München – Baugrundstücke in der Stadt sind so gut wie unmöglich zu finden. Auch im Speckgürtel der Städte sind geeignete – und vor allem bezahlbare – Grundstücke äußerst rar. Wer sich aber auf die Suche nach einer Baulücke macht, könnte Glück haben und ein echtes Schnäppchen ergattern! Vor allem in den Regionen um die Großstädte herum gibt es immer wieder Baulücken in begehrten Wohngebieten. Auch Grundstücke mit verfallenen Häusern, ungenutzten Anlagen oder Gartenlauben werden in der Regel als Baulücke angesehen. Inwiefern diese Grundstücke zum Verkauf stehen oder als Baugrund genutzt werden können, gilt es mit der jeweiligen Gemeinde und natürlich mit dem Besitzer zu klären.
Baulücken für den Hausbau nutzen – Vor- und Nachteile
Vorteile eines Restgrundstücks
- Häufig in begehrten Wohngebieten gelegen
- Es gibt meistens keine Mitbewerber um das Grundstück
- Häufig wird die Bebauung eines Restgrundstück von der Gemeinde gefördert
- Baulücken sind meist bereits voll erschlossen und darum zeitnah bebaubar
- In der Regel fallen daher auch die Erschließungskosten weg
Nachteile eines Restgrundstücks
- Restgrundstücke sind meist eher klein, man muss also mit Einschränkungen beim Bau rechnen und mit einem kleineren Garten Vorlieb nehmen
- Durch die geringe Quadratmeter-Anzahl kann die Grundrissplanung eine Herausforderung darstellen
- Individuelle Bauwünsche sind nicht immer einfach umzusetzen, da Vorschriften zur Bebauung beachtet werden müssen
Baulücke finden: 5 hilfreiche Tipps
Baulücken sind weniger einfach zu finden als reguläre Baugrundstücke. Dafür gibt es in der Regel aber keine Mitbewerber, die den Preis in die Höhe treiben. Eine entsprechende Annonce in der Zeitung oder im Internet wird man aber eher selten finden. Darum gilt es, kreativ zu werden und die Suche nach einer Baulücke selbst in die Hand zu nehmen!
1. In der Wunsch-Region vor Ort suchen
Die gewünschten Wohnlagen abzufahren und aktiv die Augen nach einer Baulücke offen zu halten, ist eine einfache Möglichkeit, um ungenutzte Flächen ausfindig zu machen. Auch auf Spaziergängen durch entsprechende Gebiete fällt einem möglicherweise ein geeignetes Restgrundstück ins Auge.
2. Google Maps nutzen
Zwar sind die Satelliten-Daten von Google Maps nicht immer ganz aktuell, dennoch lässt sich das Tool gut nutzen, um unbebaute Flächen zu erspähen. So kann man die Grundstücke unauffällig aus der Vogelperspektive in Augenschein nehmen.
3. Ehemalige Industriegebiete erkunden
Alte Industriegebiete sind eine tolle Gelegenheit, um günstige Restgrundstücke zu ergattern, die bereits erschlossen sind. Zwar ist die Lage dann nicht ganz so idyllisch, überzeugt aber meist mit der Nähe zur Innenstadt, zu einem Bahnhof oder zu verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten.
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4. Online nach einer Baulücke suchen
Eine Suche über das Internet ist zwar nicht immer von Erfolg gekrönt, doch natürlich lohnt sich ein Blick auf unterschiedliche Portale trotzdem. Online sind verschiedene Baulücken-Portale auffindbar, die mit etwas Glück – und vorwiegend in der Nähe von Großstädten – schnelle Ergebnisse liefern.
5. Beim zuständigen Amt informieren
Der Weg zum zuständigen Amt vor Ort ist eine gute Option, um sich über Restgrundstücke in der Region zu informieren. Im Bauamt, Liegenschaftsamt oder Stadtplanungsamt bekommt man in der Regel Auskunft über registrierte Baulücken in der Umgebung. Um Baulücken zu schließen, fördern viele Kommunen sogar den Verkauf bzw. Kauf oder die Bebauung von Restgrundstücken.
Die Eigentümer-Frage klären
Sobald ein geeignetes Grundstück gefunden ist, gilt es natürlich im ersten Schritt, den derzeitigen Eigentümer zu kontaktieren und diesem ein Kaufangebot zu unterbreiten. Doch vor allem bei privaten Besitzern unbebauter Grundstücke gestaltet sich die Suche häufig schwierig.
Eine erste Anlaufstelle könnten die Nachbarn des Grundstücks sein, die eventuell mehr darüber wissen, wem das betreffende Grundstück gehört. Alternativ könnte auch eine Annonce in einer lokalen Tageszeitung weiterhelfen. Führen diese Bemühungen nicht zum Erfolg, bleibt nur noch die Nachfrage bei der Gemeinde. Das Grundbuchamt oder das Katasteramt können den Besitzer der Liegenschaft in der Regel ausfindig machen, sind dazu jedoch nicht verpflichtet.
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Ist der Besitzer des Grundstücks ausfindig gemacht und hat sich zum Verkauf bereit erklärt, sollte zunächst der Bebauungsplan (vor allem die Grundflächenzahl und die Geschossflächenzahl) geprüft werden, bevor der Verkauf abgeschlossen wird. Denn die Bebauungsmöglichkeiten auf Restgrundstücken sind häufig besonders gering, was so manchem Interessenten letztendlich doch zu riskant ist. Entsprechen die Möglichkeiten zur Bebauung den eigenen Vorstellungen, kann der Grundstücksverkauf abgeschlossen werden. Wichtig beim Bau eines Hauses auf dem Restgrundstück ist außerdem, alle Bauvorschriften – etwa die Nähe des Gebäudes zu den Nachbargebäuden – zu beachten und sich ausgiebig darüber zu informieren, was im Rahmen der Möglichkeiten liegt.