8. Oktober 2019, 8:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es kann schon einmal vorkommen, dass man Risse in einer Wand oder Schimmel im Bad entdeckt. Die Ursachen für die Schäden können vielseitig sein. Häufig stecken dahinter aber ernsthafte Bauschäden, die Hausbesitzer schnell beheben müssen.
Bei der Bauabnahme ist noch alles in Ordnung: Das neue Eigenheim sieht schick aus. Doch keiner kann ausschließen, dass später Bauschäden auftreten. Noch nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren können scheinbar harmlose Indizien darauf hinweisen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Oft liegen dann die Ursachen tiefer. Um Bauschäden dauerhaft beseitigen zu können, muss man sie erst einmal erkennen. Diese sieben Anzeichen können dabei helfen.
1. Risse im Putz
„Plötzlich auftretende Risse können auf tieferliegende Bauschäden hinweisen“, sagt Elfi Koch vom Verband Beratender Ingenieure in Berlin. Insbesondere, wenn diese größer als ein Haarriss sind. „Entstehen sie dort, wo vorher keine waren, sollte man ihnen unbedingt auf den Grund gehen und nach Veränderungen im Umfeld suchen.“
Kommen die Risse immer wieder, ist der Untergrund oft problematisch. Unter Umständen müssen dann aufwendige Arbeiten am Fundament folgen. Auch Risse an tragendenden Wänden sind meist Anzeichen für Bauschäden. Oft gibt es in diesem Fall Defizite am Bauwerk oder Baugrund. Solche Mängel können Experten beheben, indem sie einzelne Bauteile gezielt sanieren. „Risse unter 0,2 Millimeter gelten aber als harmlos, dabei kann es sich um sogenannte Schwundrisse handeln“, ergänzt Ludger Weidemüller vom Bauherren-Schutzbund in Berlin.
2. Schimmel im Innenbereich
Tritt an Innenwänden Schimmel auf, kann das daran liegen, dass man den Raum zu wenig lüftet. „Es ist aber auch möglich, dass irgendwo Feuchtigkeit im Mauerwerk oder im Sockelbereich ist“, erklärt Weidemüller. Oder: Das Wasser tritt aus Installations- und Heizungsleitungen aus und fließt ins Mauerwerk. „Die Ursachen für Schimmel können vielfältig sein.“
3. Feuchteschäden im Dachboden
Kommt das Wasser als Regen oder Schnee von außen durch die Dachluke in den Dachboden und trocknet ab, ist meist alles gut. „Schwieriger ist es, wenn die Feuchtigkeit mit der warmen Luft aus dem unten liegenden Wohnbereich in den Dachraum gelangt. Dann ist die Dampfbremse undicht“, erklärt Marcel Quent vom Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau. „Hier hilft nur, die defekte Stelle zu suchen und zu schließen“. Und eine dauerhafte Lösung zur Entlüftung des Daches zu finden.
4. Blasen im Außenputz
Wölbt sich der Putz an der Fassade nach außen, ist das kein harmloser Schönheitsfehler. „Das kann ein Zeichen sein, dass vom Inneren des Hauses Feuchtigkeit in die Wand eintritt, zum Beispiel durch einen Rohrriss im anliegenden Bad“, sagt Weidemüller. Um größere Schäden zu vermeiden, sollte man auch bei kleinsten Stellen reagieren.
Trocknen nasse Flecken nicht ab, kann Feuchtigkeit im Mauerwerk stecken. Dann gilt: „Die Flecken nicht einfach überstreichen, sondern immer die Ursache suchen“, rät Weidemüller. „Sonst kommt die Feuchtigkeit immer wieder.“ Dringt sie richtig tief ins Mauerwerk ein, wird die Reparatur teuer.
5. Nässe auf dem Balkon
Auch dauerhafte Nässe auf dem Balkon kann ein Anzeichen für Bauschäden sein. Unter Umständen wurde die Abdichtung nicht fachgerecht ausgeführt. „Dann besteht die Gefahr, dass die Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt und größere Schäden verursacht“, sagt Quent. Da hilft es nur, den Belag vom Balkon abzureißen und darunter nach undichten Stellen zu suchen.
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6. Schimmelflecken an Fensterlaibungen
Die Anschlusspunkte zu den Fensterbrettern sind besonders kritische Stellen, an denen man oft Bauschäden erkennen kann. Wenn Fensterlaibungen nicht luftdicht abgeschlossen sind, kann dort Feuchtigkeit eindringen und Schimmel entstehen. Unter Umständen muss man dann neue Fenster einbauen, um das Problem dauerhaft zu beseitigen, erklärt Weidemüller.
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7. Feuchter Keller
Die Ursachenforschung bei einem feuchten Keller kann sehr aufwendig sein. „Es kann an defekten Zu- und Ableitungen von Heizung und Wasserversorgung liegen“, sagt Quent. Möglicherweise liegen aber auch Bauschäden an der Abdichtung des Kellers vor, die es dann zu erkennen gilt. „Um sie zu finden, muss nicht selten der gesamte Boden rund um das Haus umgegraben werden.“