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Finanzierung

Wie gehen Banken bei der Bonitätsprüfung vor?

Bonitätsprüfung
Mit einer guten Bonität lässt sich der Traum vom Eigenheim verwirklichen Foto: Getty Images
Annika Vollmer Autorin

10. April 2022, 6:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Vorhersagen sind schwierig. Trotzdem wagen Banken vor der Baufinanzierung einen Blick in die Zukunft. Ihre Glaskugel heißt Bonitätsprüfung.

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Wer ein Haus kaufen oder bauen will, braucht in der Regel einen Immobilienkredit. Den stellen Banken gerne zur Verfügung – vorausgesetzt, der zukünftige Eigentümer kann den Kredit in den nächsten 10 bis 30 Jahren abstottern. So lang ist die Laufzeit bei den meisten Immobilienkrediten. Im Rahmen der Bonitätsprüfung schaut die Bank, ob Sie kreditwürdig sind. Also ob Sie in Zukunft in der Lage sein werden, das geliehene Geld zurückzuzahlen. Dazu möchte sie sich ein genaues Bild von Ihnen machen. Dieses Bild setzt sich aus verschiedenen Puzzle-Teilen zusammen. Welche das sind, erfahren Sie im Folgenden.

Welche Kriterien beeinflussen die Bonität?

Im Mittelpunkt der Bonitätsprüfung steht die Haushaltsrechnung. Dazu stellt der Bankberater Ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüber. So kann er besser einschätzen, ob Sie sich die monatliche Rate leisten können. Er möchte außerdem wissen, ob Sie Unterhaltszahlungen leisten und ob Sie weitere Darlehen bedienen müssen. Auch nach Ihrer langfristigen Lebensplanung wird der Kreditgeber fragen. Möchten Sie Kinder haben? Oder spielen Sie mit dem Gedanken, sich beruflich zu verändern? All das wirkt sich auf Ihre finanzielle Situation und somit auf den Immobilienkredit aus.

Der Berater schaut sich bei der Bonitätsprüfung auch Ihren Wohnort an. Leben Sie in einer strukturschwachen Region mit einer hohen Arbeitslosenquote, kann sich das negativ auf Ihre Baufinanzierung auswirken. Das sogenannte Geoscoring führt nicht selten zu einer Ablehnung der Baufinanzierung.

Auch interessant: Die 7 häufigsten Fallen beim Immobilienkredit

Warum fragt die Bank nach Familienstand und Alter?

Weil beides Ihre Kreditwürdigkeit beeinflusst. Die besten Chancen auf eine Baufinanzierung haben berufstätige Paare. Zwei Einkommen erleichtern die Finanzierung enorm. Singles und Alleinerziehende haben es dagegen schwerer. Sie brauchen andere überzeugende Argumente, etwa ein hohes monatliches Einkommen und eine einwandfreie Schufa. Das Gleiche gilt für Kreditnehmer über 50. Manche Banken sind skeptisch, ob der Kreditnehmer die Immobilie noch bis zum Renteneintritt abbezahlen kann. Andererseits verfügen ältere Antragsteller oftmals über mehr Eigenkapital. Damit können Sie in jedem Fall punkten.

Welche Rolle spielt die Schufa bei der Bonitätsprüfung?

Die Schufa-Auskunft ist bei der Immobilienfinanzierung zwar nur ein Puzzle-Teil von vielen. Manchmal kann sie jedoch das Zünglein an der Waage sein. Denn ein negativer Eintrag macht keinen guten Eindruck. Er sagt einiges über die Zahlungsmoral des Antragstellers aus. Manchmal wissen Kreditnehmer gar nichts von ihrem Schufa-Eintrag. Wie Sie böse Überraschungen verhindern können und trotz Schufa einen Baukredit bekommen, lesen Sie hier.

Bonitätsprüfung – welche Unterlagen braucht die Bank?

Die Bank benötigt bei der Bonitätsprüfung Ihre Mithilfe. Folgende Unterlagen sollten Sie bereithalten:

  • Vermögensauskunft
  • Kopie des unbefristeten Arbeitsvertrags
  • Gehalts- oder Einkommensnachweise der letzten drei Monate
  • Nachweis über zusätzliche Einkünfte (zum Beispiel Mieteinnahmen)
  • Nachweis über regelmäßige monatliche Ausgaben
  • gegebenenfalls Kopien vorhandener Kreditverträge
  • Personalausweis

Wie geht die Bank bei Bestandskunden vor?

Zuverlässige Bestandskunden sind bei der Kreditvergabe klar im Vorteil. Denn die Bank kennt ihr Gegenüber schon. Das hilft ihr bei der Risikobewertung. Sie schaut sich beispielsweise an, wie lange Sie schon Kunde sind und ob Sie immer pünktlich Ihre Raten bezahlt haben. Diese internen Bewertungskriterien haben Einfluss auf das sogenannte Rating, also auf Ihre bonitätsmäßige Einstufung. Ein gutes Rating allein reicht jedoch nicht aus, um eine Zusage für die Finanzierung Ihrer Immobilie zu bekommen.

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Ab wann ist die Bonität für einen Kredit ausreichend?

Das kann man nicht pauschal beantworten. Um Ihre Bonität beurteilen zu können, ermittelt die Bank einen sogenannten Bonitätsscore. Grundsätzlich gilt: je höher der Score, desto besser Ihre Bonität. Ein hoher Scorewert erleichtert die Kreditzusage und führt zu attraktiven Zinsen. Aber: Jede Bank hat ihr eigenes Bewertungssystem. Und die Kreditvergabe hängt nicht ausschließlich von Ihrer Bonität ab. Das Kreditinstitut wird auch Ihr Traumhaus genauer unter die Lupe nehmen. Entscheidend sind etwa der Verkehrswert und der Beleihungswert der Immobilie.

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